SIGNUM DRACONIS – The Unboxing of „Dantes Inferno“

(English review down below)

Symphonic Power Metal

SIGNUM DRACONIS (Facebook) haben für mich mit „The Divine Comedy: Dantes Inferno“ das Album des Jahres 2021 erschaffen (Review). Der Anlaß diesen Artikel zu schreiben, ereignete sich nun am 05.02.2022. Ich bekam Post aus Italien, und zwar von Oscar Grace (Gründer und Gitarrist von SIGNUM DRACONIS).

Wir von ‚metal-heads.de‘ gestalten dieses Magazin mit purer Leidenschaft und reinem Herzblut für den Rock und Metal. Wir verdienen damit kein Geld. So freuen wir uns natürlich, wenn wir umsonst auf Konzerte gehen dürfen, über die wir dann natürlich auch einen Bericht schreiben. Genauso freuen wir uns den Arsch ab über physische Exemplare unserer rezensierten Alben, die man uns als Dank zusendet. Dies ist aber auch nicht immer der Fall. Es ist also nicht so, dass unsere heimische Musiksammlung nur aus Geschenken besteht.

Dann gibt es aber auch die Momente, die über das oben erwähnte hinaus gehen. Und einen dieser besonderen Momente möchte ich gerne mit Euch teilen.

Ein Meisterwerk

Ich entblößte also den Inhalt dieses Paktes und es kam zweierlei Dinge zum Vorschein. Zum einen das Digipack von „The Divine Comedy: Dantes Inferno“ und zum anderen ein zweiseitiger Brief von Oscar Grace, dem Gründer von SIGNUM DRACONIS. Wow! Da war ich schon mal platt! Persönliche Briefe erhält man als Redakteur nicht allzu oft.

Das optisch eindrucksvolle Digipack

Qualitativ hochwertig auf Hochglanz getrimmt macht es von außen schon mal einen hervorragenden wertigen Eindruck.

Aufgeklappt fällt mir zuallererst die persönliche Widmung in der Mitte auf, wo auch das Booklet drinsteckt. Die Unterschrift von Oscar bei der Widmung ist schon ein Kunstwerk an sich. Wie lange er dafür wohl geübt hat? Aber damit hört es nicht auf.

Entnimmt man die beiden CDs aus den Halterungen, so offenbaren sich hinter dem transparenten Kunststoff weitere schöne Bilder. Also man hat hier jede Fläche genutzt, um die Verpackung optisch aufzuwerten.

Der Teufel steckt im Detail

Nachdem ich nun schon mal mit der ersten CD den Player gefüttert habe, wende ich mich dem Booklet zu. Das ist der absolute Wahnsinn. Neben den Songtexten (und davon gibt es ja einige bei einer Spielzeit von über 90 Minuten) gibt es eindrucksvolle Illustrationen, die das imposante poetische Werk dokumentieren. Das macht richtig was her und macht echt einen tollen optischen Eindruck.

Mir kam sofort der Gedanke, dass dies die perfekte Vorlage für ein großformatiges Earbook wäre. Das würde ich mir sofort kaufen. Denn dieses Booklet verdient eigentlich ein größeres Format und würde so noch mehr Eindruck schinden. So sind die Schrift und die Bildchen leider aufgrund des Formats sehr klein geraten. Aber hey… SIGNUM DRACONIS stehen am Anfang und so etwas erfordert dann doch im Vorfeld etwas finanziellen Aufwand, den man in dem Stadium einfach nicht leisten kann. Nichtsdestotrotz ist dieses Digipack eine optische Augenweide. Und der musikalische Inhalt ist ohnehin unvergleichlich genial. Nicht umsonst wurde „The Divine Comedy: Dantes Inferno“ mein Album des Jahres 2021.

Geheimnisse

Und nun zum zweiten Teil des Unboxings! Der Brief! In den ersten Zeilen des Briefes wurde meine Herz durch emotionale Dankesworte erwärmt. Davon war ich sehr gerührt. Dazu muss ich sagen, dass ich vor Zusendung des Promomaterials von dieser Band noch nie etwas gehört habe. Woher auch? Aber das war mir noch nie wichtig! Ich höre mir alles an, was ich in die Finger bekomme. Es müssen nicht immer die großen Namen sein, die mich begeistern. Entweder es packt mich oder eben nicht! Scheissegal, ob es bekannte Bans sind oder eben nicht!

Der Brief offenbarte nicht nur herzerwärmende Worte. Er enthielt auch Geheimnisse über das Album. Diese unterstreichen nur die Tatsache, mit welcher Akribie Oscar Grace an die Umsetzung des poetischen Jahrhundertwerks herangegangen ist. Sage und schreibe 11 Jahre des Schaffens sind in dieses Projekt geflossen. Und dies merkt man dem Album in jeder Faser an. Aber auch mir sind sogenannte Easter Eggs entgangen, die bei dem Album eingebaut wurden. Also steigen wir mal tiefer in die Materie ein:

Der Teufelsgeiger

Bei einem der legendären Konzerte des großen Geigenvirtuosen Niccolò Paganini (Wikipedia) saß ein völlig blinder Zuschauer im Publikum und genoss diesen Abend. An einem bestimmten Punkt des Konzerts bemerkte ein anderer Zuschauer, der direkt neben dem blinden Mann saß:

„Was für eine wunderbare Musik von diesem Geiger!“

Worauf der Blinde erwiderte:
„Ja! Zweifellos ist der Violonist fantastisch! Aber auch der Flötist, der ihn begleitet, ist sehr gut.“

Verblüfft antwortete der Mann dem Blinden:
„Welcher Flötist? Nur Maestro Paganini ist auf der Bühne.“

Verärgert antwortete der blinde Mann:
„Das kann nicht sein. Ich garantiere dir, dass ich den Klang einer Flöte genau gehört habe. Bitte versichern Sie mir, dass nur ein Geiger auf der Bühne steht.“

Der Mann erwiderte erneut:
„Und ich garantiere, dass nur Paganini auf der Bühne steht. Ich kann ihn genau sehen. Er steht ein paar Meter von mir entfernt, und der Rest der Bühne ist leer.“

In diesem Moment wurde das Gesicht des blinden Mannes sehr ernst. Er nahm seinen Blindenstock, stand auf, ging zum Ausgang und drehte sich kurz vor dem Verlassen des Raumes um und wandte sich mit lauten Rufen an alle Anwesenden:
„Dieser Geiger ist kein Mensch. Er ist der Teufel selbst!“

Widmet man sich nun dem Song „Lucifer“, dann stellt man folgendes fest: Wenn man sich dieses Lied im Intro anhört, wird man eine Flöte und eine Geige hören. Hört genau auf den langen Ton, den die Geige macht, und Ihr werdet erkennen, dass der Klang der Geige mit dem einer Flöte verwechselt wird, was auf die eben erzählte Geschichte anspielt.

Der Pakt mit dem Teufel

Auf der anderen Seite haben wir die Geschichte von Meister Guiseppe Tartini (Wikipedia) und seinen berühmtesten Kompositionen „The Devil’s Trill“ auf „The Devil’s Sonata“.
Offenbar träumte er eines Nachts im Jahr 1713, dass er im Austausch für seine Seele einen Pakt mit dem Teufel selbst geschlossen hatte. Alles verlief nach seinen Vorstellungen, denn der Teufel erfüllte alle Wünsche, die Tartini verlangte: Unter anderem bat er den Teufel darum, dass er für ihn auf der Geige spielen solle, um zu sehen, ob dieser dazu in der Lage sei. Wie groß war das Erstaunen, eine so wunderbare und schöne Sonate zu hören, die mit solcher Kunst und Intelligenz gespielt wurde. Der Teufel entlockte dem Instrument unmögliche Melodien und Klänge, die Tartini sich nie hätte erdenken können oder auch nur hätte erträumen können. Tartini war ekstatisch, entrückt und verzaubert. Er war so aufgeregt, dass ihm der Atem stockte und er aus seinem Traum erwachte.

Sofort nahm er seine Geige in die Hand, um wenigstens einen Teil dessen, was er im Traum gehört hatte, festzuhalten und aufzuschreiben. Aber vergeblich. Tartini ging so weit, in einem seiner Manuskripte zu erklären, dass die Musik, die er damals komponierte, zweifellos die beste war, die er je geschrieben hatte. Aber sie war so minderwertig im Vergleich zu dem, was er in seinen Träumen gehört hatte.

Unmögliche Töne

Noch einmal zurück zu SIGNUM DRACONIS und dem finalen Gitarrensolo des Songs „Lucifer“. Wenn Sie es sich anhören, werden Sie erkennen, dass es eigentlich das Werk vom Meister Tartini „The Devil’s Trill“ ist. Ich stellte mir vor, dass Tartini in der Zeit zurückreisen und den Klang einer elektrischen Gitarre oder moderner Musik hören könnte. Die Klänge würden ihm unmöglich erscheinen. Also habe ich einige Teile seines berühmtesten Werks extrahiert, sie geschnitten, modifiziert, einige Melodien durch die E-Gitarre ersetzt, um die bekanntesten Teile zu verschleiern. Schließlich habe ich alles zusammengesetzt und aufgenommen, wobei ich die Violine durch eine E-Gitarre ersetzt habe.

Letzte Worte

SIGNUM DRACONIS haben etwas Großartiges vollbracht. Für mich ist es die beindruckendste und ausgefeilteste Vertonung der ersten großen Geschichte ‚Dantes Inferno‘ als Teil der monumentalen göttlichen Komödie. Und ich bin so sehr gespannt, was die Band sich für die nächsten beiden großen Kapitel ausdenken wird. So könnte es zum Schluß es die monumentalste musikalische Umsetzung der ‚Göttlichen Komödie‘ aller Zeiten werden. Wer noch mehr über SIGNUM DRACONIS wissen möchte, dem sei das Interview ans Herz gelegt (Link).

English version

Symphonic Power Metal

SIGNUM DRACONIS (Facebook) have created for me with „The Divine Comedy: Dante’s Inferno“ the album of the year 2021 (Review). The occasion to write this article happened now on 05.02.2022. I got mail from Italy, namely from Oscar Grace (founder and guitarist of SIGNUM DRACONIS).

We from ‚metal-heads.de‘ create this magazine with pure passion and pure heart blood for Rock and Metal. We don’t earn any money with it. So of course we are happy when we are allowed to go to concerts for free, about which we then of course write a report. We are totally freak out when people send us physical copies of our reviewed albums as a thank you. But this is not always the case. So it’s not like our home music collection consists only of gifts.

But then there are also the moments that go beyond the above. And one of these special moments I would like to share with you.

A masterpiece

So I uncovered my box and two things came to light. One was the digipack of „The Divine Comedy: Dante’s Inferno“ and the other was a two-page letter from Oscar Grace, the founder of SIGNUM DRACONIS. Wow! I was floored by that! You don’t get personal letters too often as an editor.

The visually stunning digipack

immediately makes a very good qualitative impression.

When opened, the first thing I notice is the personal dedication in the middle. Oscar’s signature on the dedication is a work of art in itself. I wonder how long he practiced for that? But it doesn’t stop there.

If you take the two CDs out, more beautiful pictures reveal themselves behind the transparent plastic. So every place has been used to visually enhance the packaging.

Lovely details

After I have already thrown the first CD into the player, I turn to the booklet. This is the absolute madness. In addition to the lyrics (and there are quite a few of them with a playing time of over 90 minutes) there are impressive illustrations that document the impressive poetic work. This is beautiful!

It immediately occurred to me that this would be the perfect template for a large-format earbook. I would buy that immediately. Because this booklet actually deserves a larger format and would make even more of an impression. As it is, the font and the little pictures are unfortunately small due to the format.

But hey… SIGNUM DRACONIS are at the beginning and something like this requires some financial effort in advance, which you just can’t afford at this stage. Nevertheless, this digipack is a visual highlight. And the musical content is incomparably ingenious. Not for nothing „The Divine Comedy: Dante’s Inferno“ became my album of the year 2021.

Secrets

And now for the second part of the unboxing! The letter! In the first lines of the letter my heart was warmed by emotional words of thanks. I was very touched by this. To this I must say that I have never heard of this band before receiving the promo material. But that has never been important to me! I listen to everything I can get my ears on. It doesn’t always have to be the big names that excite me. Either it grabs me or it doesn’t! It doesn’t matter if it’s well-known bands or not!

The letter revealed not only heartwarming words. It also contained two secrets about the album. These only underline the fact with what meticulousness Oscar Grace approached the realization of the poetic work of the century. A whopping 11 years of creative work went into this project. And this is noticeable in every fiber of the album. But even I missed so-called Easter Eggs that were built into the album. So let’s get deeper into the matter:

The devil violinist

At one of the legendary concerts of the great violin virtuoso Niccolò Paganini (Wikipedia), a completely blind spectator was sitting in the audience enjoying the evening. At a certain point in the concert, another spectator sitting right next to the blind man noticed:

„What wonderful music from this violinist!“

To which the blind man replied:
„Yes! Without a doubt, the violonist is fantastic! But the flautist who accompanies him is also very good.“

Puzzled, the man answered the blind man:
„What flautist? Only Maestro Paganini is on the stage.“

Annoyed, the blind man replied:
„That can’t be. I guarantee you that I heard exactly the sound of a flute. Please assure me that there is only a violinist on the stage.“

The man replied again:
„And I guarantee that only Paganini will be on stage. I can see him clearly. He’s standing a few feet away from me, and the rest of the stage is empty.“

At that moment, the blind man’s face became very serious. He took his guiding stick, stood up, walked to the exit, and just before leaving the room, turned around and addressed everyone present with loud shouts:
„This violinist is not human. He is the devil himself!“

Back to SIGNUM DRACONIS and the theme „Lucifer“. If you listen to this song in the intro, you will hear a flute and a violin. Listen carefully to the long sound the violin makes and you will realize that the sound of the violin is mistaken for that of a flute, alluding to the mentioned story.

The pact with the devil

On the other hand, we have the story of Master Guiseppe Tartini (Wikipedia) and his most famous compositions „The Devil’s Trill“ on „The Devil’s Sonata“.
Apparently, one night in 1713, he dreamed that he had made a pact with the devil himself in exchange for his soul. Everything went according to his wishes, because the devil fulfilled all the wishes Tartini asked for. Among other things, he asked the devil to play the violin for him to see if the latter was capable of doing so. How great was the astonishment to hear such a wonderful and beautiful sonata played with such art and intelligence. The devil elicited impossible melodies and sounds from the instrument that Tartini could never have imagined or even dreamed of. Tartini was ecstatic, entranced and enchanted. He was so excited that his breath caught and he awoke from his dream.

Immediately he took his violin to record and try to write down of what he had heard in the dream. But in vain. Tartini went so far as to declare in one of his manuscripts that the music he was composing at the time was undoubtedly the best he had ever written. But it was so inferior to what he had heard in his dreams.

Impossible tones

Once again back to SIGNUM DRACONIS and the final guitar solo of the song „Lucifer“. If you listen to it, you will realize that it is actually the work of the master Tartini „The Devil’s Trill“. I imagined that Tartini could travel back in time and hear the sound of an electric guitar or modern music. The sounds would seem impossible to him. So I extracted some parts of his most famous work, cut them, modified them, replaced some melodies with the electric guitar to disguise the most familiar parts. Finally, I put it all together and recorded it, replacing the violin with an electric guitar.

Last words

SIGNUM DRACONIS have accomplished something great. For me it is the best and most polished setting of the first chapter ‚Dantes Inferno‘ as a part of the ‚Divine Comedy‘. And I am so excited to see what the band will come up with for the next two big chapters. So in the end it could become the most monumental musical realization of the ‚Divine Comedy‘ ever.

If you want to know more about SIGNUM DRACONIS, please read the following interview (Link).