ANNIHILATOR – „Metal II“ (VÖ: 18.02.2022)
ANNIHILATOR – „Metal II“ (VÖ: 18.02.2022)
Nein! Ich werde euch jetzt nicht ANNIHILATOR vorstellen. DIE Kultband der kanadischen Thrash Metal Szene! Jeff Waters ist das Mastermind, der mit seinen Kompositionen und seinem unverwechselbaren Gitarrensound (sowie auf manchen Releases/Konzerten auch mit dem Leadgesang) die Fans seit Jahrzehnten begeistert. Jetzt sollen fast sämtliche Releases des umfangreichen Backkataloges in besonderer Form wiederveröffentlicht werden. Das müssen wir bei metal-heads.de natürlich aufgreifen. Heute schauen wir auf „Metal II“. Bereits im Jahr 2007 erschien ein Album mit dem schlichten aber irgendwie auch treffenden Titel „Metal“. Jetzt also das „Remake“. Wir hatten euch ja bereits in Newsbeiträgen (Hier und dort) erste Songs vorgestellt. Was ist also an „Metal II“ so besonders?
Also man hat nicht einfach vorhandene Aufnahmen remastert, sondern das Material komplett neu aufgenommen. Dazu hat Mr. Waters hinter dem Schlagzeug Metal-Ikone Dave Lombardo angeheuert. Der gute Mann ist unter anderem von seinem langjährigen Einsatz bei SLAYER bekannt. Das Mikro hat sich Stu Block (INTO ETERNITY) gegriffen. Ist das schon Alles? Nein!!! Man hat zusätzlich für die meisten Songs noch mehr oder weniger bekannte Mitstreiter finden können. So bekommen die Stücke eine besondere Note. Bei den Aufnahmen vom 2007er-Release hatte der langfristige ANNIHILATOR-Frontmann Dave Padden gesungen, der heutige DREAM THEATER-Drummer Mike Mangini getrommelt und den Rest hatte der Bandleader selbst übernommen.
ANNIHILATOR – „Metal II“ (VÖ: 18.02.2022)
Das Album startet gleich mit der „Walze“ „Chasing the high“. Heavy Riffs, die rauchige Stimme, wuchtige Drums. Kurz: eine Vollgasbedienung! Aber es gibt auch sehr gemäßigte und melodisch orientierte Passagen. Gute 6 Minuten lassen genug Raum für Stilwechsel. Beim nächsten Song wird der Ende 2020 mit Anfang 40 verstorbene CHILDREN OF BODOM-Musiker Alexi Leiho gefeatured. Ich finde diese Version irgendwie fetter als das Original. Bei „Army of one“ kommt ein kanadischer Landsmann zum Einsatz. Von der kultigen Truppe ANVIL ist Steve „Lips“ Kudlow mit von der Partie. Den Gesang würde ich hier als „schärfer“ einstufen, das kommt mehr auf den Punkt. Dafür gefällt mir das Schlagzeugspiel bei der Fassung von 2007 teilweise besser.
Beim vierten Song auf „Metal II“ konnte man Danko Jones und die ehemalige ARCH ENEMY-Sängerin Angela Gossow für die Mitarbeit gewinnen. Das Remake finde ich gesanglich deutlich aussagekräftiger, die Drums kommen fetter rüber und insgesamt hinterlässt das Ganze eine deutlichere Marke. Stark gemacht! Von der kanadischen Formation EXCITER kennt ihr sicher Sänger und Schlagzeuger Dan Beehler. Dieser hat zusammen mit dem Band-Bassisten Allan Johnson beim Cover des EXCITER-Songs mitgewirkt. Das ist doch mal eine coole Sache! Jeff Waters kriegt sie alle an den Start. Respekt! So konnte er auch für „Haunted“ den Ex-IN FLAMES-Gitarristen Jesper Strömblad an Land ziehen.
Die Nummer beginnt recht bedächtig, aber nach kurzer Zeit bekommen wir eine amtliche Bedienung, was Power und Tempo angeht. Das Schlagzeug, präzise Metal-Gitarren und dazu der prägende Gesang. „Romeo delight“ haben wir euch ja bereits als Video vorgestellt. Daher kommen wir direkt zu Track 8. Hier gibt es schnelle Gitarren, das Schlagzeugspiel ergänzt hier gelungen. Textlich kann ich leider hier eher nur Mittelmaß attestieren.
Von NEVERMORE kennen wir den Saitenhexer Jeff Loomis. Der hat sich bei „Clown parade“ eingebracht. Wir bekommen Flitzefinger auf dem Griffbrett, treibende Drums und heavy Riffs. Dazu die packenden Gesangslinien. Der typische ANNIHILATOR-Gitarrensound wird hier deutlich. Das ist gut gemacht. Ein weiterer Schwede, der sein Talent am Saiteninstrument beigesteuert hat, ist Anders Björler (u.a. ehemals AT THE GATES). Er ist beim zehnten Song der Scheibe zu hören. Eine eher durchschnittliche Nummer, bevor wir zum fast 6-minütigen Rausschmeißer kommen. Hier gibt es zunächst einen längeren Instrumentalpart mit sägenden E-Gitarren etc., bevor der Gesang einsetzt. Abwechslungsreich und kraftvoll kommt „Kicked“ daher.
Welches Fazit kann man zur Neuauflage der 2007er-Albums ziehen?
Welches Fazit kann man also bei metal-heads.de zu der Neufassung des Materials von 2007 ziehen? Ich habe noch mal in meine Review von damals geschaut und musste dort kritisch feststellen, dass es ANNIHILATOR-Trademarks gibt, aber leider die Songs wiederholt eher als Mittelmaß einzustufen sind. Die Lieder sind ja grundsätzlich die gleichen geblieben. Dennoch finde ich, hat die Produktion insgesamt mehr Wumms. Und der Einsatz anderer Musiker bzw. die Ergänzung durch die „Gäste“ wirkt sich auch an mancher Stelle positiv aus. Der Eindruck vom Mittelmaß bleibt leider, auch wenn es ein paar starke Tracks gibt. Als langjähriger Follower der Band bin ich sehr gespannt auf das nächste wirklich neue Album.
Das Release ist in verschiedenen Versionen (u.a. als limitiertes oranges Vinyl) erhältlich.
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Bildquellen
- ANNIHILATOR – Albumcover Metal II: CMM Online
- ANNIHILATOR METAL II orange Vinyl: CMM online
- ANNIHILATOR – Albumcover Metal II – Beitragsbild: CMM Online
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