Und was es sonst noch in 2024 gab:….
Sysselmann, GÅTE, URTHUM, Kjell Braaten, 1349, Sólstafir
Nach meinen Alben des Jahres, dem Rückblick auf Konzerte und Interviews, jetzt noch ein paar Alben und Lieder, die ich immer wieder höre:
Februar
Mit dem Album „I Fjellets Hastighet“ des norwegischen Ambient-Künstlers SYSSELMANN (Thomas Narverud) konnte ich in intensive, experimentelle und oft surreale Klänge eintauchen. Seine Klangkonstruktionen stehen in Wechselwirkung mit der Natur. Dies nicht nur durch die Verwendung von Aufnahmen in der Natur, sondern da sich die Klänge oder auch Geräusche der Umgebung, in der man seine Musik hört, in diese einfügen. Wie z.B. ein nächtlicher Wald oder auch eine Sauna.
Man kann „I Fjellet Hastighet“ als Musik hören, die eine besondere Klangumgebung schafft, oder in ihr die Resonanz der Elemente der Natur erleben. Ich finde, dass das Album ein großartiges Stück Dark Ambient Musik ist, da SYSSELMANN mit den Klanglandschaften atmosphärische Texturen gestaltet, die beruhigend, meditativ und anregend zugleich sind.
Mai
GÅTE, „Ulveham“ und der Eurovision Song Contest
Die norwegische Folk-Rock-Band GÅTE hat mit ihrem Song „Ulveham“ am Eurovision Song Contest 2024 teilgenommen.
Ulveham“, der Song, mit dem sie angetreten sind, ist von der EP „Vandrar“. „Ulveham“ erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens, dem eine Reihe von Ungerechtigkeiten widerfahren. Dennoch tritt sie weiterhin für Güte und Gerechtigkeit ein. Und damit besteht sie harte Prüfungen und triumphiert über böse Mächte. Am Ende kann sie den Fluch, der über ihr lag, brechen. Der Song basiert auf einem mittelalterlichen Text und einem Lied der 1975 verstorbenen Volkssängerin Marit Jensen Lillebuen, deren Melodien für viele Musiker eine Inspiration waren. Um den ESC-Regeln zu entsprechen, mussten sie den Text überarbeiten.
Das ESC-Publikum konnten sie letztlich nicht überzeugen. Dafür aber das Publikum auf ihrer Tour zum Jahresende, die sie durch mehrere europäische Länder führte.
Juni
Im Juni hat Ron Merz mit seinem Black-Metal-Projekt URTHUM die EP „Aeon“ veröffentlicht. Drei abwechslungsreiche Songs mit einigen Überraschungen und einer dunklen Atmosphäre. „Aeon“ ist eine fette Produktion, die sich eine raue Ästhetik bewahrt hat. Die Integration von melodischen Parts in das schnelle und aggressive Drumming hält die Spannung bis zum letzten Moment.
August
Kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine hat Tove Hasselt den Text zu geschrieben, dem Kjell Braaten in dem Lied „Trøyst“ eine Melodie und seine Stimme gegeben hat.
„Trøyst“ ist ein Lied für die Menschen, die aufgrund der Machtgier anderer unter unerträglichen Bedingungen leben. Beschrieben wird das Erschreckende, Furchterregende, aber es geht auch darum, wie man sich das Leben wünscht, wie es eigentlich sein sollte.
Die Art und Weise, wie Kjell Braaten dies in Melodien gefasst hat und er die Worte singt, löst ganz unterschiedliche Emotionen aus. Von beängstigend über sehnsüchtig bis hoffnungsvoll. Auch wenn in diesem Lied Verlust, Täuschung und Furcht beklagt werden, ist es keine Anklage. Doch gerade durch die Art, wie Realität und Wunsch miteinander in Verbindung gebracht werden, stellen sich Trauer, Wut aber auch Sehnsucht und Ruhe ein, wenn man Musik und Text auf sich wirken lässt.
Oktober: 1349 bewahren mit einer alchemistischen Altegorie das Erbe des Black Metal
1349 gehört zu den Bands, die auch mit ihrem am 4.Oktober 2024 erschienenen achten Album „The Wolf and The King“ sich selbst, ihren Themen und ihrer Vision, das Erbe des Black Metal zu bewahren, treu geblieben sind.
Der Albumtitel verweist auf ein alchemistisches Bild: Der Wolf verschlingt den König, wird selbst von Flammen verzehrt, und aus der Asche steigt ein neuer König auf. Es ist auch eine Metapher für Veränderung und Entwicklung.
Mit „The Wolf and the King“ haben 1349 ein Werk abgeliefert, das die Essenz des Black Metal zelebriert und zugleich neue kreative Pfade beschreitet.
Ihr gradliniger und donnernder, klassischer Black Metal mit modernem Sound, der die Vielfalt der Riff und des Drummings sowie die Variationen der Vocals noch unterstreicht, gefällt mir auch nach mehrmaligem Hören noch.
November
SÓLSATIFR veröffentlichten ihr 8. Album „Hin helga kvöl“. Auf diesem Album verbinden SÓLSTAFIR ihre Black-Metal-Wurzeln mit melodischem Rock und atmosphärischen Klängen. Das Album ist emotional, geprägt von intensiven Rhythmen und abwechslungsreichen Arrangements.
Besonders gut hat mir Hallgrímur Jón Hallgrímssons Schlagzeugspiel mit seinen Nuancen, manchmal unerwarteten Taktwechseln und der unglaublich kraftvollen Dynamik gefallen.
Natürlich gab es auch in den anderen Monaten weitere Veröffentlichungen und Neuigkeiten. Das ist meine Auswahl der Dinge, die auf die eine oder andere Weise ‚herausragend‘ waren.
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Bildquellen
- sysselmann: Thomas Narverud
- gåte 2024 ulveham: Indie Recordings
- URTHUM_Aeon_Coverartwork: Ron Merz
- kjell braaten trøyst cover: Kjell Braaten Music
- 1349 Foto Henrik Sander: Season of Mist
- sólstafir band Katie Metcalfe: Oktober Promotion
- was es 2024 sonst noch gab (Birgit): @metal-heads.de
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