ADRIAN WEISS BAND im Krefelder Jazzkeller
Am 1. November 2018 spielte die ADRIAN WEISS BAND im Krefelder Jazzkeller. Ein Traditionsort, an dem es seit 1958 Live-Musik gibt und dessen Programm heute weit über den Jazzbereich hinausgeht. Heute Abend bietet der Jazzkeller nicht nur dem Instrumentalrock eine Bühne, sondern auch einer Metal-Nachwuchsband aus Krefeld.
DEAD SKULL supporten
DEAD SKULL aus Krefeld eröffnen den Abend. Die Jungs, die im Durchschnitt 14 Jahre alt sind, spielen seit ca. zwei Jahren zusammen und covern heute nicht nur Bands wie NIRVANA, GREEN DAY oder BLUR, sondern präsentieren auch zwei eigene Songs.
Der Kontakt zwischen den beiden Bands ist beim Krefelder Metal Walk zustande gekommen, bei dem Kaspar Vennedey (Gitarre) und Mats Schneid (Drums) ebenso dabei waren wie Adrian Weiss, (hier als Gitarrist von GLORYFUL). Zu DEAD SKULL gehören außerdem Ben Vogels am Bass und Moritz Ungruhe, der für die Vocals zuständig ist.
Los geht’s mit „Smells Like Teen Spirit“. DEAD SKULL spielen bei ihren Coverversionen die bekannten Riffs auf einem sicheren Rhythmusfundament gut heraus. Bei „Standard Schnell Turbo“ stehen die rhythmischen Elemente im Vordergrund, bis die Gitarre ein Solo herausspielt. Der zweite eigene Song hat – wie Moritz meint – „den besten Text“: „Power“. Mehr Text braucht dieser groovende Song auch nicht. Passend zu der Nachricht, dass RAGE AGAINST THE MACHINE für 2020 eine Reunion angekündigt haben, kommt zum Schluß noch „Killing In The Name“. Dieser Auftritt hat gezeigt: um Nachwuchs im Metalbereich müssen wir uns keine Sorgen machen.
ADRIAN WEISS BAND: Instrumentale Virtuosität und Krefelder Stadtteile
Einen ersten Eindruck von dem, was uns an diesem nun schon späten Abend musikalisch erwartet, bieten das Intro und das erste Stück „Instant Relief“, das nach wie vor zu meinen Lieblingsstücken gehört. Rockig, mit einer Melodie, die nicht so schnell aus dem Ohr geht, nehmen Adrian Weiss (Gitarre), Marcel Willnat (Bass) und Lars Zehner (Drums) die Zuhörer sofort mit. Bereits hier wird deutlich, dass Adrian Weiss sein Gitarrenspiel zwar immer wieder nach vorne bringt, aber die Rhythmusfraktion dabei nie in den Hintergrund spielt. Und das gefällt mir gut, wenn es nicht nur ‚Band‘ heißt, sondern dann auch als Band gespielt wird.
So verleiht die großartige Bassarbeit von Marcel Willnat Stücken wie „Bassment Laughter“ und auch „Beguiled“ ihr gewisses Extra. Ich finde es immer wieder wunderbar, wenn der Bass eigenständige Melodien entwickelt. Und damit bin – wenn ich mir die Reaktion der Zuhörer anschaue – nicht allein. Lars Zehner, der nicht nur die rhythmischen Eckpunkte, sondern auch ganz eigene Akzente setzt, spielt bei „Egyptian Inscription“ ein fabelhaftes Solo, für das es ordentlich Applaus gibt.
Der lokal-geografische Input und „extreme E-Gitarren-Ekstase“
Natürlich setzt Adrian seine Reihe mit Informationen zu den Stadtteilen der Orte, in denen er auftritt, fort. So erfahren wir, dass der Jazzkeller sich in Krefeld-Stadtmitte befindet. Außerdem meint Adrian, dass ‚Gartenstadt‘ einladend klingt, der Stadtteil jedoch nicht so dicht besiedelt wirkt, in Fischeln wohl noch weniger Leute wohnen. Nach angeregtem Austausch mit dem Publikum darüber, welcher Landkreis in NRW der größte bzw. bevölkerungsreichste ist, geht es musikalisch weiter.
Adrian Weiss hat mit seiner Band bereits drei Alben herausgebracht und kann daher für das Set aus 32 Stücken, die von Prog über Metalshred zu Jazz-Elementen reichen, auswählen. So ist „Bird Hair Day“ dabei ebenso wie „der dritte Song vom dritten Album“: „Three Wishes“. Dieser blueslastige Song lädt mit einer schönen Melodie so richtig zum Träumen und Wünschen ein. Auch bei diesem Gig fiel die Auswahl auf „Awkward Silence“ und „Camel’s Dance“, die nicht nur wegen der für die Gitarre ja eher ungewöhnlichen Slap – Technik beim Publikum gut ankommen.
Instrumentalrock als Soforthilfe bei trübem Wetter
Sowieso ist das Publikum an diesen Abend richtig gut drauf und zeigt, dass es Spaß hat. So tanzen einige genauso ausgelassen bei „Aim To Please“, bei dem ein Hauch Lateinamerika durchklingt, wie auch bei „Summer Drive“. Dieses Stück soll uns – wie Adrian sagt – wieder zurück in den Sommer bringen, über den sich alle wegen der Temperaturen beschwert haben. Das jazzige „Dorian Way“ nimmt ein wenig das Tempo heraus. Rundherum jetzt nur noch dezente Bewegung aber dafür umso mehr verträumte Blicke.
Zum Ende hin wird’s noch mal rockig und so ist es nicht verwunderlich, dass lautstark eine Zugabe eingefordert wird. Mit „Immediate Measures“ dem ebenfalls rockigen und laut Adrian „härtesten Song, den wir je gemacht haben“ endet ein gelungener Abend mit wunderbaren Songs und einem Publikum, das offensichtlich viel Spaß hatte.
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