THE WINERY DOGS – Hot Gig!

THE WINERY DOGS – Hot Gig!
Manchmal ist einfach der Wurm drin. Am 20.06.2023 stand das Konzert von THE WINERY DOGS auf ihrer Tour zum aktuellen Album „III“ an. Wir hatten euch die neue Scheibe mit einer Review bereits hier auf metal-heads.de vorgestellt. Wir haben uns also für euch auf den Weg nach Köln gemacht, um einen entsprechenden Konzertbericht abzuliefern. Eigentlich waren wir rechtzeitig unterwegs. Aber dann gab es einen Unfall auf der Autobahn mit einem entsprechenden Verkehrsstau. Dazu kam dann die Tatsache, dass um die KANTINE herum nur sehr wenige Parkplätze gibt und der Gig ziemlich gut besucht war. Wir kamen also entsprechend spät nach einem längeren Fußmarsch an einem sehr warmen Juniabend am Venue an.
Es hätte sogar einen Supportact gegeben, den wir somit weitgehend verpasst haben. Jared James Nichols ist ein amerikanischer Blues-Rock-Gitarrist. Da wir euch jetzt weder eine Beschreibung seines Auftritts noch die dazugehörigen Fotos liefern können, haben wir wenigstens ein offizielles Video zum Song „Down the drain“ für euch. Damit könnt ihr euch wenigstens einen gewissen Eindruck von der Musik verschaffen. Die Halle war zwar bereits gut gefüllt, aber es hielten sich auch noch zahlreiche Konzertbesucher im Biergarten direkt vor dem Eingangsbereich der KANTINE auf und belagerten den Bierstand und die Theke mit Pommes, Currywurst & Co.
THE WINERY DOGS – Hot Gig!
Fast forward – gegen 21:15 Uhr enterten die drei Amerikaner von THE WINERY DOGS die Bühne. Einen Anheizer hätte es bei dem Wetter wahrlich nicht gebraucht. Die Luft war drückend schwül und dazu bedurfte es keiner Bewegung. So war das Publikum über weite Teile des ca. anderthalbstündigen Sets auch eher statisch, dabei aber durchaus positiv gestimmt und wohlwollend. Aber bei der Sauna-Atmosphäre bewegt man sich nicht mehr als nötig. So gingen nur vereinzelt die Hände nach oben, Applaus gab es aber regelmäßig. Am Merch-Stand konnte man neben den üblichen Shirts auch gebrauchte und signierte Drumfelle und Sticks von Mike Portnoy kaufen. Auch gab es das aktuelle Release signiert käuflich zu erwerben. Und das auch als Vinyl-Version zum stolzen Preis von 90,-!! Auch wenn es eine selbst veröffentlichte Ausgabe ist, die in Deutschland sonst nicht erhältlich ist, muss man bei dem Kurs echt schwer überlegen, ob man so viele Euronen auf den Tisch legt.
Aber kommen wir zur Musik und zum Auftritt des Trios. Wenn man bereits 3 Studioscheiben draußen hat, blickt man auf entsprechendes Material zurück und kann aus dem Vollen schöpfen. Und man hat ja auch eine Reihe von Stücken ausgekoppelt, die einen gewissen Bekanntheitsgrad aufweisen. Los ging es erstmal mit Songs vom derzeit angesagten Album „III“, bevor man mit einem feinen Groove „Captain love“ mit seinem pulsierenden Basspart anstimmte. Ein starkes Ding! Es folgte der Titeltrack vom selben Silberling. Einen Großteil des Sets bildeten Lieder vom selbst betitelten Release. Auch den vor etwa einem Monat herausgebrachten Song „Breakthrough“ gab es zu hören. Insgesamt konnten die drei Herrschaften mit der Performance überzeugen, aber bei „Time machine“ wirkte der Frontmann und Gitarrist schon etwas sehr selbstverliebt an seinem Instrument.

Ein ausgedehntes Bass-Solo
Auch wenn es mir von der Art her nicht gefallen hat, so war es schon recht beeindruckend, wie der mittlerweile 70-jährige Billy Sheehan bei seinem 7-minütigen Bass-Solo seine Fingerfertigkeiten demonstrierte. Das Instrument musste danach erst einmal pausieren und es erfolgte ein Austausch gegen einen coolen dunkelroten Plexiglas-Bass. Diesen bearbeitete der ehemalige MR. BIG-Basser mit einer großen Flasche.
Zwischenzeitlich wurden aus 4 Nebelkanonen Rauchsäulen nach oben geschossen, ansonsten bekamen die Zuschauer eine farbenfrohe Lichtshow. Drummer Mike Portnoy ächzte sichtbar bei seinem agilen Drumming in der warmen Umgebung. Als wäre das Schlagzeugspiel nicht schon unter normalen Bedingungen schweißtreibend genug. Das reguläre Set endete mit dem kraftvollen „Oblivion“. Aber das amerikanische Trio entließ die Fans nicht ohne einen entsprechenden Nachschlag. Zunächst gab es „Regret“. Dazu nahm Richie Kotzen am Keyboard Platz und beeindruckte durch seinen Gesang. Nach einer Weile am Tasteninstrument folgte der fliegende Wechsel zurück zur Gitarre. Schließlich ging der Konzertabend in Köln mit „Elevate“ zu Ende, bei dem die beiden Mitmusiker noch einmal ihren Einsatz als Background-Sänger einbringen konnten.

Zu heiß und laut…
Fazit: es war viel zu heiß. Es war viel zu laut. Der Sound war grundsätzlich nicht übel, aber selbst mit professionellem Gehörschutz war es heftig. Im Publikum konnte man einen recht hohen Frauenanteil entdecken. Und – zumindest um mich herum – waren die Leute eher jünger. Mike Portnoy hinter dem Schlagzeug, das in schlichtem Silber gehalten war, zeigte sich gewohnt spielfreudig. Mr. Sheehan am Bass bearbeitete die tiefen Saiten mit viel Hingabe und Richie Kotzen gelang die Vereinigung von Gesang und dem Spiel auf der Gitarre ausgezeichnet. Insbesondere in den Momenten ohne stimmlichen Einsatz konnte er seine besonderen Qualitäten an seinem Saiteninstrument beweisen. Ein starker Gitarrist. Die drei Musiker agierten im freundlichen Zusammenspiel und lieferten ein überzeugendes Set ab. Gerne wieder…ein paar Konzerte gibt es ja noch. Nutzt die Gelegenheit!
Fotos The Winery Dogs
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Bildquellen
- The Winery Dogs 20.06.23 Köln Kantine: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
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