Joe Bonamassa – ‚Royal Tea‘ zum Winter

Joe Bonamassa legt mit ‚Royal Tea‘ seine nunmehr 14. Studioproduktion vor. Erschienen ist das Album am 23.10.2020 via Mascot Label Group in den verschiedensten Ausführungen.
Joe begab sich Anfang des Jahres zu den Aufnahmen in die legendären Abbey Road Studios in London. Die Musik und Texte verfasste er diesmal mit Hilfe prominenter Unterstützung: Der Ex-Whitesnake/UFO Gitarrist Bernie Marsden, Cream-Texter Pete Brown und der englische Pianist und Fernsehmoderator Jools Holland. Das Ergebnis dieser Kollaboration ist das nun vorliegende Album ‚Royal Tea‘.
Dieser ‚Royal Tea‘ schmeckt vorzüglich
Eingeläutet wird das Album mit einer orchestralen Sequenz. Danach geht es schnörkellos weiter mit kurz einsetzender Band. Bonamassa haucht die ersten Textzeilen ins Mikro, bevor er seine Gitarre gefühlvoll sprechen lässt. Ab der vierten Spielminute ändert sich schlagartig der Sound. Anton Fig an den Drums lässt kurz den ‚Bolero‘ spielerisch los, bevor massives, heavyorientiertes Gitarrenspiel losbricht. Ein Fuzz/Wah-Wah Solo folgt, bevor es dann wieder in den ruhigeren Schlußakkorden endet. Ein fulminanter Auftakt nach Maß!
Danach gibt es mit dem Titelstück ‚Royal Tea‘ einen typischen Bluesrock-Mix mit kräftiger Chorunterstützung. Bonamassa überzeugt mit seiner Stimmlage das eine oder andere Mal. Er hat in den letzten Jahren daran wirklich gut gearbeitet. Obwohl keine Info vorliegt, würde ich hier Bernie Marsden an der 2. Gitarre vermuten.
Bernie Marsden bringt sich ein
Die 2. Singleauskoppelung folgt mit ‚Why Does It Take So Long To Say Goodbye‘. Auffällig ist das kurze Solo von Bonamassa, welches jedoch absolut songdienlich eingefügt wurde. Ein absolut gefühlvoller Song, der live sicher die Lichter aufflammen lässt. So es hoffentlich nächstes Jahr mal wieder Livekonzerte in diesem Pandemiewahnsinn geben kann.
Michael Rhodes‚ völlig übersteuerter Bass läutet den Heavy-Bluestrack ‚Lookout Man‘ ein. Eine Mundharmonika begleitet effektiv den Song, was eine zusätzliche Fazette ins Spiel bringt. Der Basslauf treibt das Stück bis fast zum Ende hin an. Bonamassa spielt leicht ‚Sabbath‘ beeinflusste Riffs.
‚High Class Girl‘ erinnert mich etwas an ‚Green Onions‘ von Booker T. & the M.G.’s. Hier darf sich Reese Wynans etwas am Klavier austoben.

Weiter geht es mit der 1. Auskoppelung als Single mit dem Track ‚A Conversation With Alice‘. Hier geht es textlich um eine Therapeutin, die Bonamassa erfolgreich wohl mehrmals aufgesucht hatte. Joe’s Gitarrenarbeit ist deutlich mehr heavy ausgelegt, was sicherlich auch auf gewisse Einflüsse seitens von Bernie Marsden zurückzuführen ist.
Bonamassa in Höchstform
‚I Didn’t Think She Would Do It‘ erinnert mich etwas an Hendrix’s ‚Stone Free‘ im entferntesten Sinne. Er ist zugleich der schnellste Track des Albums wo Bonamassa sich in seinem Solo austoben kann.
Dire Straits‘ ‚Telegraph Road‘ lässt spielerisch grüßen bei ‚Beyond The Silence‘. Nicht das jetzt jeder denkt, das Joe hier fast nur Coverversionen anklingen lässt. Es ist lediglich meine subjektive Meinung, zumal es sich nicht vermeiden lässt, Vergleiche anzustellen.
‚Lonely Boy‘ fällt hingegen aus der Reihe, weil hier Rockabilly mit Hilfe der Bläser gespielt wird. Das wirkt etwas deplatziert nach all den vorherigen Nummern. Wer jedoch Bonamassa kennt, der weiß auch von seiner Vorliebe andere Genres musikalisch abzudecken.
Den Abschluß bildet ‚Savannah‘, welcher geprägt ist mit Banjo und Steelgitarre.
Zwei Bonustracks, welche mir jedoch nicht vorliegen, runden die Special Edition ab.
Fazit: Joe Bonamassa ist mit ‚Royal Tea‘ erneut ein Tophit gelungen. Spielerisch gibt es immer wieder neue Facetten in seinem Spiel zu erkennen. Seine bewährte Truppe begleitet ihn schon etliche Jahre, so das es da keine Ausfälle gibt. Empfehlenswert!!!
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Bildquellen
- Joe_Bonamassa_by_Robert_Sutton: Photo by Robert Sutton/ANOTHER DIMENSION PR AGENTUR
- JB-RoyalTea-Cover-FNL-SQUARE: ANOTHER DIMENSION PR AGENTUR
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