Jordan Rudess – „Permission to fly“ (VÖ: 06.09.2024)
Jordan Rudess – „Permission to fly“ (VÖ: 06.09.2024)
Im Hause DREAM THEATER hat sich ja Einiges getan. So konnten wir euch im Herbst 2023 hier die Rückkehr von Gründungsmitglied und Drummer Mike Portnoy zur New Yorker Prog Formation vermelden. Mittlerweile ist man mit den Aufnahmen zum ersten gemeinsamen Album nach der „Wiedervereinigung“ beschäftigt, eine ausgedehnte Welttournee steht auch an. Und was macht Jordan Rudess? Der vor 25 Jahren zur Band gestoßene Keyboarder hat ein neues Soloalbum in der Pipeline.
Das mit „Permission to fly“ betitelte Release mit seinen 9 Stücken (plus 2 Bonustracks, die uns leider nicht vorliegen) ist zur Veröffentlichung am 06.09.2024 vorgesehen. Wir wollen uns das Material mal näher anschauen. Inhaltlich befasst sich die Musik viel mit den Ereignissen von 2023-2024. Dieses Mal hat der Wizard das Schreiben der Texte komplett seiner Tochter Ariana übertragen. Früher waren seine Releases eher Soloalben mit vielen Gastauftritten. Dieses Mal hat Rudess eine Gruppe von Musikern um sich versammelt, die mit ihm gemeinsam die Ideen umsetzen. Das sind Darby Todd am Schlagzeug und Steve Dardaian an der Gitarre (Gastsoli von Bastian Martinez). Für den Gesang konnte er That Joe Payne gewinnen.
Jordan Rudess – „Permission to fly“ (VÖ: 06.09.2024)
Nicht nur mit seinem Wirken bei seiner hauptamtlichen Band, sondern auch mit seinen zahlreichen anderen Bands und Projekten, zu denen er in den vergangenen Jahrzehnten etwas beigetragen hat, verdeutlicht der Musiker seine Vielseitigkeit und seine Tendenz, „Grenzen zu überschreiten“. Gleich der Opener geht mit progressiven Drumbeats im Zusammenspiel mit dem Keyboard frisch nach vorne, bevor nach 90 Sekunden der emotionale Gesang einsetzt. Dieser trägt uns durch den Song, die Musik tritt eher in den Hintergrund.
Der nächste Track beginnt mit Keyboardklängen eher bedächtig und das Schlagzeug bleibt eher dezent. Die Vocals, die dann dazustoßen sind stark. Harmonisch und klar. In den instrumentellen Phasen tobt sich Jordan Rudess teils aus, lässt die Finger über die Tasten flitzen. Dabei spielt er bezaubernde Melodien, manchmal setzt er auch „nur“ mal eben Akzente. Für seine fast 10 Minuten Spielzeit ist der Song echt kurzweilig geraten. Das dritte Stück auf dem Album beginnt etwas „schräg und verstörend“. Der Sänger zeigt dann, wie variabel er seine Stimme einsetzen kann und die Instrumente treten wieder zurück, es wird eher gradlinig. Zwischendurch wird es etwas intensiver, ansonsten eine melodische Angelegenheit.
„The alchemist“ hatten wir euch schon vorab hier vorgestellt. Es geht zwar vorsichtig los, dann nimmt das Keyboard Fahrt auf und führt den Song an. Starker Einstieg. Es gibt auch ruhigere Phasen, aber ansonsten versprüht die Nummer schon ordentlich Energie. Auch das nächste Stück gab es für euch schon hier vor dem Erscheinen des Releases. Ein Beginn mit klassischem Pianosound, die gefühlvollen Vocals des Frontmanns. Das ist schon emotional. Auch wenn es zwischenzeitlich etwas rockiger wird, so bleibt die Grundtendenz vorhanden.
Der beißt nicht, der will nur spielen!
Beim sechsten Lied geht es wieder mit Klavierspiel los, der Gesang versetzt uns in eine nachdenkliche, ja etwas melancholische Stimmung. Die Instrumente stehen weitgehend zurück, flammen im letzten Drittel mal auf. Wir haben das Video für euch. Schaut mal hier:
Der vorletzte Song beginnt wieder sehr gemäßigt und verbreitet eine eher sentimentale Atmosphäre. Man fühlt sich von den Vibes hier etwas an TOTO erinnert. Das Album endet mit „Dreamer“. Anfangs wähnt man sich in einem Stück der klassischen Musik. Da muss doch noch was passieren, die Wende!? Nein. Wir werden mit einem ruhigen und reinen Instrumentalstück verabschiedet. Das passt jetzt nicht so ganz…
Welches Fazit ziehen wir also zum neuen Album von Jordan Rudess?
Wie lautet also das Fazit zum neuen Studioalbum von DREAM THEATER-Keyboarder Jordan Rudess unter eigener Flagge? Klar, das Album läuft unter dem Namen Jordan Rudess. Da kann man sich schon vorstellen, dass das Keyboard musikalisch in den Fokus rückt. Das ist aber nicht unangenehm oder aufdringlich. Vielmehr bettet der Tastenvirtuose sein Spiel in eine harmonische Zusammenarbeit mit seinen Mitstreitern ein. Manchmal kommen die Stücke geradlinig und progressiv rüber, dann wieder eher seicht und eher mainstreamig. Jordan Rudess kann sich zurücknehmen und dann auch wieder völlig in den Fokus treten. Das Ganze ist aber ausgewogen gestaltet. Generell schafft man eine gute Balance zwischen der Instrumentierung und dem Gesang. Das ganze Material ist recht homogen und ich möchte eigentlich keinen Song hervorheben. Aber – Spoileralarm – das Ende ist überraschend! Auf jeden Fall hörenswert und ein Antesten wert. Ja, wenn der Tastenmeister richtig loslegt, ist es teils schon etwas „drüber“…aber lasst ihn doch. Der beißt nicht – der will nur spielen!
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Bildquellen
- Jordan Rudess – Albumcover Permission to fly: Oktober Promotion
- Dream Theater 08.02.23 Mitsubishi Electric Halle Düsseldorf: (c) Chipsy für metal-heads.de
- Jordan Rudess – Albumcover Permission to fly – Beitragsbild: Oktober Promotion
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