KANSAS: The Absence Of Presence

KANSAS mit ihrem 16. Studioalbum
Das neue Album von KANSAS sollte ursprünglich im Juni erscheinen. Aufgrund verschiedener Ursachen wurde die Veröffentlichung verschoben. Nun ist es also soweit: KANSAS schicken heute (17. July 2020) ihr neues Werk „The Absence of Presence“ via Inside Out Music auf den Weg.
Die bereits veröffentlichten Songs „Memories Down The Line“, „Jets Overhead“ und „Throwing Mountains“ haben schon einen ganz guten Ausblick auf das Album eröffnet.
Oder wie Sänger Ronnie Platt sagte:
We are really excited for our fans to be able to get a taste of what is to come from ‘The Absence of Presence. I think people will really be surprised by the album.
Wer kennst diese KANSAS-Songs nicht?

KANSAS zählen zu den wichtigsten Vertretern des Progressive Rock der 70er Jahre. Songs wie „Dust In The Wind“ oder auch „Carry on Wayward Son“ gehören z.B. in den USA nach wie vor zu den meistgespielten Classic Rock Songs.
Was mich am neuen Album erstaunt, ist vor allen Dingen, dass die Songs den Sound der frühen KANSAS-Jahre wieder aufgreifen und dennoch anders klingen. Geblieben ist die Verbindung aus Eingängigkeit und komplexem Prog-Rock. Und auch wieder mit dabei die Violine, deren Melodien sich mit Gesang und Gitarren verweben. Dennoch ist der Sound eben ein anderer: modern, mit härter klingendem Schlagzeug und elektronischen Elementen.
Obwohl von den Gründungsmitgliedern nur noch Phil Ehart und Richard Williams dabei sind, klingen sie auf diesem Album noch mehr nach KANSAS als beim Vorgänger „The Prelude Implicit“ von 2016.
The Absence of Presence – kann man KANSAS nicht vorwerfen
Der Opener „The Absence Of Presence“ kommt im klassischen KANSAS-Sound daher. Wobei die Violine den Song teilweise dominiert, während die Keys sich noch zurückhalten. Der Gesang bereitet mit einer schönen Melodie den ruhigeren Instrumentalpart vor, bevor die Drums die Intensität erhöhen.
Mit einem unerwartet harten Einstiegsriff startet „Throwing Mountains“. Allerdings bleibt das nicht so. Insbesondere der Gesang lässt den Song dann weicher und ruhiger wirken. Der Bass sorgt für die Dynamik und verstärkt die Wirkung der Soli von Geige und Gitarre.
Die ‚Trilogie‘
Dagegen beginnt „Jets Overhead“ mit einem Klavierpart, der von groovenden Basslinien aufgegriffen wird. Als Sahnehäubchen hier die filigrane Violine. Dieser Song glänzt einfach durch seinen komplexen Aufbau
Zusammen mit den folgenden Stücken „Propulsion 1“ und „Memories Down The Line“ bildet „Jets Overhead“ für mich das Kernstück des Albums: progressiv und modern und nicht einfach ‚KANSAS-Retro‘.
„Propulsion 1“ ist ein treibendes Instrumentalstück, bei dem mir insbesondere der Drum-Sound und die Rhythmik gut gefallen.
„Memories Down The Line“ ist eine klassische KANSAS-Ballade, bei der Ronnie Platts Stimme gut zur Geltung kommt.
„Circus Of Illusion“ will auch nach mehrmaligem Hören nicht so richtig zünden. Und das, obwohl durchaus interessante rhythmische Elemente und Licks dabei sind. Dennoch ist er mir zu glatt, bleibt nicht hängen.
Prog – Rock und Balladen

„Animals On The Roof“ ist wieder progressiver angelegt und hat ein gut ausgelotetes Verhältnis von Harmonien und Disharmonien. Dazu kommen ein prägnanter Bass, klare Drums sowie dies gut unterstützende und ausschmückende Passagen der Keyboards. Geige und Gitarre spielen ihre Melodien heraus und der Gesang zieht sich wie ein roter Faden alles verbindend durch den Song.
„Never“ ist die zweite Ballade des Albums. Der Beginn wird vom Klavier gestaltet, mit dessen Melodie die Vocals in einen Dialog treten.
Rockig und hymnisch werden wir aus dem Album entlassen. „The Song The River Sang“ ist nach der ‚Trilogie‘ mein Highlight des Albums. Rhythmisch komplex mit treibenden Drums, tollen Passagen im Bass, dem mehrstimmig angelegten Gesang und schönen Melodiebögen schleicht sich der Song rockig groovend aus.
Gut, dass sie noch ein Album herausgebracht haben
Auch wenn nicht jeder Song zündet, ist „The Absence Of Presence“ ein schönes Stück Prog-Rock. Spielerisch und auch von der Produktion her (für die neben Zak Rizvi Phil Ehart und Richard Williams verantwortlich sind) auf hohem Niveau. Auf jeden Fall etwas für KANSAS-Fans, aber auch geeignet, um neue zu gewinnen.
Die „Point Of Known Return“ – Tour ist – coronabedingt – verlegt worden. Die Termine der Shows in Deutschland findet ihr hier, alle Termine dort.
KANSAS sind 2020:
Ronnie Platt (Vocals)
David Ragsdale (Violin)
Tom Brislin (keyboards)
Richard Williams und Zak Rizvi (Gitarre)
Phil Ehard (Drums)
Billy Greer (Bass)
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Bildquellen
- kansas: Head of PR pic by Emily Butler
- kansas the absence of presence cover: Head of PR
- kansas the absence of presence cover: Head of PR
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