Metamorpher – Becoming VÖ: 21.09.18
Metamorpher – Wasn das?
Metamorpher ist das Projekt von Dominik Kwasny und Michael Junker. Nachdem beide ihren kreativen Output in ihren vorherigen Bands nicht komplett ausleben konnten, fassten sie den Entschluss, ihr eigenes Projekt zu gründen. Hier können sie ihren Ideen freien Lauf lassen. Sie liegen musikalisch auf einer Wellenlänge und müssen sich für ihre Ideen nicht vor anderen Bandkollegen rechtfertigen.
Junker und Kwasny sind zwar der Kopf der Band, haben aber ihr Debüt nicht alleine aufgenommen. Mit von der Partie sind noch Patrick Wassenberg und Michael Schiefer an den Gitarren und Schlagzeuger Carlos Gottberath.
Um dem Ganzen noch den letzten Schliff zu geben, hat Dan Swanö die EP gemixt und gemastert. Das kann eigentlich nicht schiefgehen.
Sound
Das Teil geht richtig nach vorne. Los geht’s mit „Like a Mantis“. Das Hauptriff klingt wie eine Nummer aus den ersten Testament Tagen. Totales Thrash Riff. Dann ein paar Arpeggios und ein flinkes Solo, bevor der druckvolle, raue Gesang beginnt. Klingt alles sehr modern. Die Drums treiben nach vorne und der Refrain kommt sehr melodisch und im Chorgesang daher. Nach einem Break noch ein obligatorisches Solo, dann geht es in einen Stakkatopart mit Clawfingerfeel. Zweistimmige Gitarrenparts runden das Ganze ab.
„Limbic“ ist bereits vorab als Lyricvideo veröffentlicht worden. Das Singlenoteriff wird von langsam gespielten Drums unterstützt, aber nach ein paar Beats gibt auch der Drummer richtig Gas. Immer wiederkehrende kleine Doublebassattacken machen den Song mit Unterstützung des harten Gesangs sehr druckvoll. Der Refrain sticht wie bei „Like a Mantis“ wieder heraus und bleibt direkt im Ohr hängen (bei mir bereits ein Ohrwurm. With open eyes. I see the light see the liiiiight). Der Gesang klingt dort stark wie die Stimme von Devin Townsend, wie auch der Refrain von Devin selbst stammen könnte. Ich denke da an die „Ocean Machine“ Zeit. Macht euch doch einfach beim Lyricvideo selbst ein Bild.
Surprise
Die Überraschung folgt am Ende. „House in the Fields“ beginnt mit einem tollen Basslauf. Der Sound gleicht dem von Tool, wie ein Ei dem anderen. Würde man die ersten Takte des Songs als neuen Song von Tool ins Netz stellen, würde sich die Fanbase vor Freude in die Hose machen. „House in the Fields“ ist durchweg düster und hinterlässt eine wohlige Gänsehaut auf meinen Armen. Ruhig, balladesk und mit einer ganz besonderen Atmosphäre, jedoch trotzdem irgendwie nicht weichgespült, tönt es aus den Boxen. Die Stimme von Michael Junker trägt das Ganze und klingt für mich nach einer Mischung aus Michael Sadler von Saga und Steve Hogarth von Marillion. Da steckt eine Menge Gefühl drin. Mit ebenso viel Gefühl spielt Patrick Wassenberg gegen Ende noch ein Solo und setzt dem Ganzen noch das Tüpfelchen Sahne obendrauf. Klasse.
Selten hat mich ein Debüt einer Band so in seinen Bann gezogen. „Becoming“ besticht durch hervorragenden Sound, guten Kompositionen, die nicht auf eine bestimmte Spielart des Metal festzumachen sind, klasse Musikern und einer hörbar großen Menge an Herzblut.
Aus meinem Player ist die 20 Minuten dauernde EP im Moment nur selten herausgekommen und macht mir Lust auf mehr. Ich freue mich auf Liveauftritte und einen Longplayer.
Ich hoffe ihr hört mal rein. Es lohnt sich.
Tracklist:
Like a Mantis
Limbic
House in the Fields
[amazonjs asin=“B07FDMZ1YT“ locale=“DE“ title=“Becoming“]
NEWSLETTER. FREITAGS. KOSTENLOS.
Bildquellen
- Metamorpher: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Metamorpher EP: amazon.de
Neueste Kommentare