Newcomer Mason Hill – die neue Hoffnung des UK Rock?
Wenn eine Presse-Information zu einem Debütalbum so beginnt: „Mason Hill aus Glasgow werden in ihrer Heimat bereits seit einiger Zeit hoch gehandelt und für einige sind sie sogar die Hoffnungsträger des UK Rock!“, dann kann das alles heißen. Entweder absolut Top oder auch gerne mal Flop.
Ist die Presseinfo auch ein Versprechen?
Natürlich wird in den Presseinfos nur Gutes geschrieben und auch sehr gerne mal übertrieben, das liegt ja in der Natur einer Presseinfo. Was hier zu Mason Hills Debütalbum Against the Wall geschrieben wurde kann ich eindeutig unterschreiben, oder doch nicht? Ach, lest doch einfach weiter.
Erst einmal was zu Mason Hill
Die Anfänge der Band reichen jetzt schon fast 13 Jahre zurück in das Jahr 2008. Die Schüler Scott Taylor und James Bird trafen sich und stellten fest, dass beide den gleichen Traum vom Rock-’n‘-Roll haben. Fünf Jahre später stießen dann die weiteren Bandmitgliedern Craig McFetridge, Matthew Ward und Marc Montgomery dazu.
Und weitere acht Jahre später erscheint endlich das Debütalbum. Was in diesen acht langen Jahren geschah ist nichts für die Bandbiografie. Unterm Strich steht wohl, dass sie auf leere Versprechungen hereinfielen.
Diese Erfahrung war schon desillusionierend, wie Gitarrist James Bird erklärt:
Wir wussten nicht, ob wir nach dem, was wir durchgemacht haben, überhaupt noch eine Band sein würden“.
Zum Glück haben die fünf Glasgower in diesen acht Jahren ihren Traum von der Musik und des eigenen Albums nicht aufgegeben, denn sonst hätten wir Against the Wall nicht hören können.
Dann mal los mit Against the Wall
Mit dem Intro Reborn, dessen Anfang bei Crusader der englischen Kollegen von Saxon ausgeliehen wurde, startet das Album. Dieses ist auch schon die einzige musikalische Verbindung zum Inselreich, denn nun schwenkt die Band musikalisch über den großen Teich.
Denn das nahtlos an Reborn anschließende No Regret zeigt uns wo die Richtung hingehen wird. Der Sound erinnert jetzt an alte Songs von Breaking Benjamin. Mit dem Titeltrack Against the Wall und dem folgenden Broken Son bleiben Mason Hill dieser Linie treu. Von Against the Wall könnt ihr euch auch direkt selber ein Bild machen.
Es darf geschmust werden
DNA haut dann kräftiger ins Kontor – absoluter Tipp. Dass Mason Hill auch die ruhige Seite des Rocks beherrschen, beweisen sie dann mit Who We Are. Bei Find my Way ist es auch schon wieder vorbei mit der Schmuserei. Bis jetzt passt es!
Abwechslungsreich geht es mit Hold On weiter, und mit Out of Reach und We Pray kommen die nächsten beiden Mid-Tempo Nummer.
Emotionales Ende
Der letzte Song Where I Belong packt den Hörer zum Schluss noch mal so richtig auf der emotionalen Seite, hierzu trägt auch der lange Instrumentalpart bei. Mit dem Outro Reborn (Reprise) endet ein sehr gut gelungenes Debütalbum.
Fazit
Ich habe in der letzten Zeit selten ein Debütalbum gehört, bei dem es fast nichts zu bemängeln gibt. Für Fans guter und eingängiger Rockmusik ist Mason Hill ein echter Tipp und eine absolute Kaufempfehlung.
Musikalisch schlagen die Schotten den Weg des Hard- und Alternativ-Rocks ein. Breaking Benjamin, Alter Bridge, 3 Doors Down und auch Shinedown fallen mir dazu direkt ein. Mason Hill haben tatsächlich die schlechten Erfahrungen ihrer Vergangenheit in die Energie umgesetzt, die für ein solches Album benötigt wird.
Wo Licht ist, ist auch Schatten
Jetzt kommt das Aber. Oder besser gesagt: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Against the Wall glänzt mit einem guten Sound (Hey, Dead Daisies aufgepasst, so geht es auch!), der eigentlich keinem weh tut, außer dem Fan der härteren Spielweise des Rocks.
Manchmal hätte ich mir hier mehr Ecken und Kanten gewünscht, denn die Ansätze dazu sind klar zu erkennen. Die Jungs von Mason Hill haben hier die Chance vertan, dem Alternative-Rock made in USA seinen eigenen, vom rauen schottischen Wetter geprägten Stil aufzudrücken.
Leider keine Live-Eindrücke
Da es leider in der nächsten Zeit nichts mit Live-Konzerten – geschweige denn Festivals – wird, können die Schotten ihre Songs nicht live präsentieren. Es würde mich hier brennend interessieren, ob Mason Hill die Lieder live auch so glatt rüberbringen. Ich persönlich würde mir von den Glasgowern wünschen, dass sie die Songs auf der Bühne kantiger und einen Tick brachialer spielen.
Am Ende kann ich aber sagen, dass der erste Satz der Presseinfo nicht übertrieben ist.
Gag am Rande
Alleine für das Innenleben des Pappschubers hat Mason Hill 11 von 10 Punkten von Metal-Heads.de verdient.
Hard Facts
Mason Hill – Against the Wall
VÖ: 05.03.2021
Label/Vertrieb: 7Hz Recordings / Warner ADA
Mason Hill sind:
• Scott Taylor – Gesang
• James Bird – Leadgitarre
• Marc Montgomery – Gitarre
• Matthew Ward – Bass
• Craig McFetridge – Schlagzeug
Tracklist Against the Wall:
1) Reborn
2) No Regret
3) Against the Wall
4) Broken Son
5) DNA
6) Who We Are
7) Find My Way
8) Hold On
9) Out of Reach
10) We Pray
11) Where I Belong
12) Reborn (Reprise)
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Bildquellen
- mason-hill-against-wall-band: Oktober Promotion & Management / photo (c) Michael Bruce
- mason-hill-against-wall-cover: Oktober Promotion & Management
- Mason Hill – Pappschuber: Frosch (c) metal-heads.de
- mason-hill-against-wall-band_kl: Oktober Promotion & Management / photo (c) Michael Bruce
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