The Dead Daisies – Guter Einstieg in ein gutes Jahr?
Neues Jahr, neues Glück. So lautet ja normalerweise das Credo für den Großteil von uns. Nicht aber für The Dead Daisies, denn hier heißt es: Neues Jahr, neues Album, neuer Sänger und neuer Bassist.
Holy Ground – erstes Album mit Glenn Hughes
Am 22. Januar 2021 haben The Dead Daisies ihr sechstes Studioalbum Holy Ground veröffentlicht. Glenn Hughes als Ersatz für John Corabi (Gesang) und Marco Mendoza (Bass) ist ja schon etwas länger Bestandteil der Band, aber dieses Jahr erscheint halt das erste gemeinsame Album, deshalb lass ich das oben mal stehen.
Hohe Erwartungen
Meine Erwartungen an das Album sind eigentlich relativ hoch. Im Corona-Sommer 2020 gehörte „Fortunate Son“ von der 2019 EP „Locked and Loaded“ zu einem meiner am meisten gespielten Songs, da er einfach gute Laune verbreitet. Die Version auf der im letzten Jahr veröffentlichen digital EP „The Lockdown Sessions“ hat mich leider nicht vom Hocker gerissen, dafür gefiel 30 Day in the Hole (hier schon mit Glenn Hughes). Der Song hat es auch in einer plugged-Version auf das aktuelle Album geschafft – dazu aber später mehr.
Holy Sh**, was soll das?
Der Opener Holy Ground (Shake the Memory) scheppert schon mal – wie soll ich es sagen? – sehr schwammig aus den Boxen. Was ist da kaputt? Da ich eine neue Anlage hier rumstehen habe, dachte ich erst einmal an eine Fehlfunktion des CD-Abspielgerätes. Also eine andere CD ausprobiert und hier ist der Ton einwandfrei – Glück für mich. Zweiter Versuch mit „Tidal“ und der HiFi Version der Singleauskopplung „Holy Ground“, aber auch hier wird der Sound nicht besser. Dann muss das wohl so sein, auch wenn ich das jetzt nicht so toll finde. Der Produzent wird sich ja sicherlich etwas dabei gedacht haben. Trotz all dem Verdruss gefällt mir der Song.
Hier könnt ihr euch selber ein Bild von dem Song machen.
Sound = Like no Other
Also ab zum zweiten Titel Like no Other (Bassline); wieder einer mit einer Klammer im Titel. Die Basslinie wird dann auch konsequent von Glenn Hughes im Song umgesetzt, das gefällt mir. Bei Come Alive, geht der Stimmungspegel bei mir langsam aber stetig nach unten. Der Sound ist immer noch unverändert nicht gut und „Come Alive“ ist nicht in der Lage dies zu kompensieren.
Geht doch
Bei Bustle and Flow drehe ich mal die Höhen bis zum Anschlag auf, und so langsam kommt der Sound aus den Puschen und „Bustle and Flow“ auch. Geht doch, nur warum muss ich die Anlage verstellen? Dann muss ich mir „Come Alive“ später nochmal anhören. Bei My Fate wird das Gaspedal langsam zurückgenommen um bei Chosen und Justified wieder draufzudrücken. Mit den Höhen macht der Sound auch wieder mehr Spaß.
Oder auch nicht – Ausnahmen bestätigen die Regel
Die restlichen Titel bringen jetzt leider keine großartige Abwechlsung mehr in das Album. Ausnahmen bilden hier Unspoken und das Cover 30 Days in the Hole, die in der zweiten Hälfte für einen zwischenzeitlichen Höhepunkt sorgen. Abgeschlossen wird „Holy Ground“ mit dem längsten Song des Albums Far Away, ein ruhiges Stück mit Streicherunterstützung. Anders ausgedrückt: die Standardballade darf nicht fehlen.
Zweiter Versuch
Jetzt höre ich mir noch einmal Come Alive an und er hört sich tatsächlich besser an, aber leider hat sich an dem Fazit zu dem Song nichts geändert.
Unterm Strich: Es ist nicht alles Gold was glänzt
Puuuuh. Was mache ich jetzt mit dem Album? Nach einer Anpassung der Höhen ist auf jeden Fall der Sound schon mal besser geworden. Aber ich stelle mir immer noch die Frage: Warum so ein Sound? Auch die erste Hälfte von Holy Ground kann mich überzeugen, in Summe mit „Unspoken“ und „30 Days in the Hole“ macht dies dann unter dem Strich ein leicht positives Ergebnis.
The Dead Daisies – Erwartung nicht getroffen
Leider merkt man dem Album an, dass es von „alten“ Männern geschrieben wurde, die noch in den alten Zeiten hängen. Obwohl ich ja auch schon zu den Älteren bei uns in der Redaktion gehöre, werde ich mit dem Album nicht so richtig warm. Neben der für mich völlig unnötig dumpfen, schwammigen Produktion fallen die Songs mit der Spielzeit des Albums ab. Schade eigentlich, da ich mir von dem Album ein erstes Highlight 2021 in Sachen Hard Rock versprochen hatte. Ein halbes gutes Alum reicht leider nicht.
Ich hoffe die Enttäuschungen im Allgemeinen setzen sich im Hoffnungsjahr 2021 nicht fort.
Hören ja, kaufen nein
Das logische Fazit lautet dann: keine Kaufempfehlung. Für alle mit einem Streamingabo gebe ich aber den Tipp reinzuhören. Holy Ground, Like no Other, Unspoken und 30 Days in the Hole lohnen sich auf jeden Fall. Und wenn ihr grade dabei seid, gönnt euch noch Fortunate Son von Locked and Loaded (nicht von den Lockdown Sessions).
Tour verschoben
Zu guter Letzt wurde die Deutschland-Tour der The Dead Daises auf Anfang Februar verschoben. Den Februar im nächsten Jahr natürlich.
Hard Fatcs zu Holy Ground
Holy Ground kommt am 22. Januar 2021 bei Steamhammer/SPV auf den Markt, wurde von Ben Grosse im ‚La Fabrique‘- Studio in Südfrankreich produziert und umfasst 11 Lieder, die da wären:
- Holy Ground (Shake The Memory) 4:49
- Like No Other (Bassline) 3:39
- Come Alive 3:50
- Bustle And Flow 3:40
- My Fate 4:28
- Chosen And Justified 3:43
- Saving Grace 4:08
- Unspoken 4:47
- 30 Days In The Hole 3:40
- Righteous Days 4:11
- Far Away 7:03
Mit der Neubesetzung Glenn Hughes haben The Dead Daisies auch nur noch vier Mitglieder:
- Glenn Hughes – Bass, Gesang
- Doug Aldrich – Gitarre
- Deen Castronovo – Schlagzeug
- David Lowy – Gitarre
Mehr zur Band gibt es hier:
https://thedeaddaisies.com/
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Bildquellen
- dead-daisies-holy-ground-cover: Oktober Promotion & Management
- dead-daisies-band_2: Oktober Promotion & Management / photo (c) Fiaz Farelly
- dead-daisies-tour2022: Oktober Promotion & Management
- dead-daisies-band: Oktober Promotion & Management / photo (c) Fiaz Farelly
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