Rising Insane – Porcelain (VÖ: 01.11.2019)

Langsam aber stetig verrückt werden ist angesagt
Diese Band hätte 20 Jahre früher ihr Album erscheinen lassen sollen. Dann träfen sie exakt den Nerv dieser Zeit. Rising Insane wären längst schon weltweit beliebt, noch erfolgreicher und
Rezensionen wie diese bräuchte ich gar nicht zu schreiben. Denn Rising Insane würde dann eh jedes Kleinkind kennen. Aber vielleicht wollen die fünf Bremer das gar nicht sooo unbedingt vorrangig. Möglicherweise haben sie einfach nur genau jetzt Bock, Metalcore in dieser vorliegenden Art zu machen. Für ihr junges Alter können Rising Insane schließlich nichts.
Auffallen wollen sie jedoch auf jeden Fall. Sie zeigen, daß sie es bitterernst meinen. Zu unzähligen Songs wurden bislang mitunter aufwendige Videos gedreht, die sich sehen lassen können. Wie zum Beispiel der Song zum Debütalbum. Der Song heißt „Porcelain.“ Das Album heißt „Porcelain.“ Schaut mal rein ins Video hier:
Rising Insane machen Metalcore
Um das Fazit vorwegzunehmen: mit ihrem Erstlingswerk übertreffen die Bremer Metalcorer, die sich erst im Jahr 2017 gegründet haben, ihre bisher erste und einzige EP namens „Nation“ noch einmal um Längen. Es ist so, als hätten Rising Insane bereits im Kindesalter – es müssen die beginnenden 200er Jahre sein – immer nur die besten musikalischen Ergüsse aus den Bereichen Metalcore, Nu-Metal und Powermetal erforscht, in sich aufgesorgen und auf ihre Band übertragen. Auf „Porcelain“ vom Label Long Branch Records finden sich 12 astreine Songs mit einer Gesamtspielzeit von 43 Minuten und 40 Sekunden wieder.
Clean und bedrohlich
Sänger Aaron wechselt zwischen clean und growl, glaubhaft und bedrohlich. Dabei klingt er aber nie nervig monoton, sondern man wird durchaus stets zum Aufhorchen animiert. Ich weiß nicht, ob Englisch seine Muttersprache ist. Aber falls nicht, brüllt er sich dennoch in beeindruckender Manier Shit und Dinge von der Seele. Seine Begleitband – namentlich Sven, Köchi, Ulf und Robert an zwei Gitarristen, einem Schlagzeug und einem Bass – hält gut mit und beweist oben Genanntes mit jeder Note.
Der neue „heiße Scheiß“
Ich will jetzt nicht zig Bands runterbeten, an die mich Rising Insane erinnern, so wie — hmmm… nein, ich tue es nicht.
Sie haben sehr wohl eine Chance verdient, auf jeden Fall mal angetestet zu werden.
Wem der moderne Metal aus Skandinavien und Amerika gefällt, wird hier schon auf seine Kosten kommen.
Ich bin ein Kind der 70er. Aber ich muß sagen, daß auch jetzt – nach dem fünften Durchhören – immer noch meine Füße und Nackenmuskeln rhythmisch auf- und abzappeln. Entweder sind das irgenwelche lausigen Ticks oder das Porcelain-Erstlingswerk gefällt mir von Mal zu Mal besser.. Ich könnte mir Rising Insane gut auf dem nächsten oder übernächsten Rage Against Racism Festival vorstellen…
Mehr Infos zur Band findet ihr auf deren Internetseite.
(Gastbeitrag: Brandy)
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Bildquellen
- Rising Insane: www.amazon.de
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