Saxon – Inspirations
Saxon
Saxon sind mit Iron Maiden und Judas Priest die Urgesteine der NWOBHM. Mit „Inspirations“ bringen sie nun ein Album mit Coverversionen von Songs heraus, die sie selbst inspiriert haben, ihre eigenen Songs zu schreiben und die ihren Stil geprägt haben.
Old School
Eine Old School Heavy Metal Band, die in ihre Old School blicken lassen. Der Opener „Paint it Black“ hat mich beim ersten Durchlauf ein wenig enttäuscht. Irgendwie haben mich die etwas daneben liegenden Backgroundvocals gestört. Trotzdem ein gut gecoverter Song.
Der „Immigrant Song“ von Led Zeppelin wurde schon von fast jeder Band gecovert. Saxon haben sich seiner nah am Original angenommen, aber in frischem Gewand klingt er doch um einiges härter als gewohnt. Mit „Paperback Writer“ von den Beatles geht’s mit einem für Metalverhältnisse sehr zahmen, melodischen Song weiter. Zu Beatles Zeiten tickten die Uhren halt noch anders. Steht den Jungs gut und macht mir eine Menge Laune. Ich habe seit dem ersten Durchlauf einen neuen Ohrwurm, den ich gerade nicht loswerden kann. Spricht für sich.
Evil Woman
Bei „Evil Woman“ singt Biff im Stil von Ozzy. Kann er. Auch das weniger bekannte „Stone Free“ von Hendrix wird ordentlich interpretiert. Ein Song von Biffs Kumpel Lemmy darf natürlich auch nicht fehlen. Mit „Bomber“ wird hier nichts falsch gemacht. Biff lässt seinen Signature-Pfiff raus und Nigel Glockner mäht mit der Double-Bass alles nieder. Geiles Cover. „Speed King“ von Deep Purple macht ebenfalls ordentlich Druck und mir mächtig Laune. Thin Lizzys „The Rocker“ haut mich jetzt nicht vom Hocker.
Irgendwie aus der Reihe fällt „Hold the Line“ von Toto. Der Song ist zwar ein Überhit, welchen ich auf diesem Album aber aus der musikalischen Richtung nicht erwartet hätte. Das Piano wird durch Gitarren ersetzt, wodurch das Intro des Songs irgendwie nach ACDC klingt. Finde ich interessant. „Hold the Line“ wird aber sehr gut interpretiert und gefällt mir. Durch den typischen 80s Gitarrensound bekommt der Song eine ganz andere Note. Lukathers Sound aus dieser Zeit ist ja eher ziemlich glattgebügelt und ästhetisch. Den Sound von Luke liebe ich, aber die britische Metalversion hat auch was.
„Problem Child“ von ACDC ist auch eine kleine Überraschung, ist er doch nicht so vorhersehbar wie manch anderer Song des Albums. Macht auch viel Spaß, wobei ich die etwas rotzigere Originalversion doch besser finde. Nach knapp über 30 Minuten gibt es mit „See my friends“ von den Kinks den Rausschmeißer und die wilde Fahrt findet ihr Ende.
Fazit
Ob man ein Coveralbum von Saxon haben muss, kann ich nicht beurteilen. Ich kann jedoch sagen, dass man in der Zeit der Konzertflaute, wohl lieber wartet, ein neues Album mit neuen Titeln auf den Markt zu bringen, damit man damit auch auf Tour gehen kann. Verständlich. Als Überbrückung kann „Inspirations“ aber mehr als überzeugen. Auch wenn man mit manchen Stücken auf Nummer sicher geht, macht „Inspirations“ doch eine Menge Spaß. Saxon halten sich überwiegend an die Originale, können aber, nicht zuletzt durch die Stimme von Biff Byford, den Stücken ihren Stempel aufdrücken. Die Aufnahmen klingen frisch und gleichzeitig deren Alter angemessen. Saxon sind halt auch sehr gute Handwerker und lassen keinen Moment Zweifel daran aufkommen. Wenn Saxon eine Cover Only Show machen würden, ich wäre sofort dabei.
Tracklist:
Paint It Black (Rolling Stones)
Immigrant Song (Led Zeppelin)
Paperback Writer (Beatles)
Evil Woman (Black Sabbath)
Stone Free (Jimi Hendrix)
Bomber (Motorhead)
Speed King (Deep Purple)
The Rocker (Thin Lizzy)
Hold The Line (Toto)
Problem Child (ACDC)
See My Friends (The Kinks)
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Bildquellen
- Saxon Inspirations_Cover: Netinfect
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