Virgil Donati – „Ruination“ (VÖ: 07.02.2020)
Virgil Donati – „Ruination“ (VÖ: 07.02.2020)
Was soll ich sagen. In der wöchentlichen Flut der Veröffentlichungen mit der man so konfrontiert ist, ist mir diese Scheibe wohl komplett durchgegangen. Aber noch ist nichts verloren, man kann es ja nachholen. Aufmerksam geworden bin ich durch das folgende Video. Es ist ein voll auf die Schlagzeugarbeit des Namensgebers fokussiertes Ding. Interessant. Zumindest für Drummer, aber vermutlich auch für andere Musikfans.
Bereits das siebte Soloalbum – Virgil Donati
Wir befassen uns heute also mit dem mittlerweile siebten Soloalbum von Virgil Donati. Dieser hat das Material nicht nur geschrieben, sondern auch arrangiert und produziert. Das mit „Ruination“ betitelte Werk ist am 07.02.2020 erschienen und enthält 11 Tracks. Der australische Schlagzeuger hat verschiedenste musikalische Einflüsse und das hört man auch bei den Kompositionen auf diesem Silberling. Proggige Beats in einer Kombination mit Jazz, dann aber auch wieder deutliche Einschläge aus dem Heavy-Sektor.
Los geht es mit einem Instrumentaltrack. Nicht immer so leicht verdaulich. Das bessert sich meiner Meinung nach schon mit „Back to me“ deutlich. Das hängt auch mit dem Gesang von Irwin Thomas zusammen (der ansonsten auch eine Gitarre bedient). Die Musik ist eingängiger und die das virtuose Spiel auf der E-Gitarre gefällt mir richtig gut. Feiner Song! Vielleicht wäre ein etwas zurückhaltenderes Drumming manchmal etwas mannschaftsdienlicher. Dann kommt der Titeltrack. Auch durch die Vocals bedingt, unterstützt von Andre Neiri an der Gitarre, erhält die Nummer eine eher rockige Note. Gut so!
Vielseitiger Gesang und überraschend eingängig
„The crack“ geht vertrackt los, da schüttelt es einen schon etwas. Die nächste Nummer geht da schon etwas leichter von der Hand, bevor wir den oben im Video vorgestellten Song hören dürfen. „The last night, that I lived“ bringt dann eine sehr nachdenkliche Note hinein. Der variable Gesang lenkt das Ganze hier auf eher melancholische Bahnen. An den Instrumenten herrscht da mehr Zurückhaltung. Wobei es dann schon wieder phasenweise rockiger wird im Verlauf dieses fast 8-minütigen Stückes. Es folgt ein gemäßigter Track, bevor es mit „Pinprick“ heftig frickelig und vertrackt wird. Wow! Das ist mal ein Übergang. Den muss man erst einmal verpacken. Nach 4 Minuten ist der Spuk vorbei.
Es geht instrumental weiter, wenn auch nicht ganz so heftig. Zuletzt gibt es mit „If there were nothing“ zunächst bedächtiger los. Aber dann nimmt die Sache an Fahrt auf. Aber man weiß auch zu gegebener Zeit das Tempo herauszunehmen. Dieser letzte Song ist für meinen Geschmack ein bisschen langatmig geraten. Das hätte man vielleicht kompakter darstellen können!?
Ein versöhnliches Fazit, aber kein Mainstream
Fazit: zugegebenermaßen hatte ich etwas die Sorge nach meinem ersten Höreindruck, dass wir es mit einem komplexen und eher schwer zugänglichen Werk von Instrumental zu tun bekommen. Aber wenn man sich das Album komplett anhört, gerne auch mehrfach, dann ändert sich der Eindruck. Ich habe grundsätzlich nichts gegen Instrumentalmusik, wobei mir der eine oder andere Song auf einem regulären Album meistens lieber ist, als eine komplette Scheibe ohne Gesang. Auf „Ruination“ findet Virgil Donati mit seinen Mitmusikern wie Bassist Junior Braguinha und Keyboarder Chris Clark eine gute Mischung und macht damit die Musik für einen größeren Kreis hörbar. Auch wenn wir hier an einigen Stellen anspruchsvolle Drumbeats mit den dazugehörigen Arrangements der anderen Instrumente serviert bekommen, so sind doch ein paar leichter annehmbare Stücke dabei. Insgesamt ein vielseitiges und spannendes Release.
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Bildquellen
- Virgil Donati Albumcover Ruination: HOLD TIGHT PR
- Virgil Donati – Albumcover Ruination – Titelbild: HOLD TIGHT PR
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