AEVERIUM im Interview zum Rage Against Racism 2020

AEVERIUM – eine sehr interessante Band vom Niederrhein
AEVERIUM sind eine Band aus Viersen, die einen sehr eigenen Stil verkörpern. Ich würde ihr Musik als eine spezielle Mischung aus Modern- und Nu-Metal bezeichnen, die zudem Symphonic Metal-Elemente enthält. Zum ersten Mal kam ich mit der Truppe in Kontakt, als sie als Support für DELAIN im Grenswerk in Venlo auf der Bühne standen (HIER der Bericht). Ihr letztes Album „Time“ war aus meiner Sicht ein wirklich starkes Stück Musik (Review).
AEVERIUM beim Rage Againts Racism 2020
Ob das Rage Against Racism 2020 stattfindet, steht zur Zeit ja leider noch in den Sternen. Veranstalter und Bands sind jedenfalls bereit und nur der verdammte Corona-Virus kann sie stoppen. Noch sind wir frohen Mutes und dürfen euch im Vorfeld – wie gewohnt – Interviews mit den beteiligten Bands präsentieren. Für AEVERIUM nahm sich Sänger Marcel „Chubby“ Römer die Zeit, auf unsere Fragen zu antworten.
Das Interview mit Marcel „Chubby“ Roemer
Das leidige Thema
Hallo, ich bin Uwe von metal-heads.de (mh) und möchte dir gerne anlässlich eures Auftritts beim Rage Against Racism Festival 2020 einige Fragen stellen. An einem Thema kommt man zurzeit leider nicht vorbei: der Corona-Virus. Inwieweit seid ihr als Band bisher davon betroffen? Mussten schon Konzerte abgesagt werden und hat es Auswirkungen auf eure weiteren Pläne?
Chubby: Hey Uwe, Danke für das Interview!
Ja, leider haben wir das Ganze volle Möhre abbekommen…wir waren mitten auf unserer gemeinsamen Tour mit unseren Freunden von Heldmaschine. Nach 4 von 11 geplanten Konzerten war dann finito…Konzerte unter 1000 Personen mussten gecancelt werden. Das war natürlich für alle Beteiligten ganz schon beschissen. Trotzdem sind wir geschlossen der Meinung, dass es vollkommen richtig war und der Shutdown nachvollziehbar. Kommende Gigs sind bisher noch nicht betroffen, allerdings zweifeln wir schon stark an kommenden Festivalgigs. Im September und Oktober gehts wieder auf Tour…lasst uns gemeinsam, nicht nur für uns, die Daumen drücken, dass dieser Albtraum bald vorbei ist.
Das Rage-Festival und das Thema „Rassismus“
mh: Kommen wir zu einem erfreulicheren Thema, eurem Auftritt beim diesjährigem RAR. Ist das Thema „Rassismus“ ein besonderes Anliegen für euch, habt ihr diesbezüglich vielleicht eigene Erfahrungen oder freut ihr euch einfach bei einem coolen Festival dabei zu sein?
Chubby: Naja, also generell bin ich schon länger an diesem Festival dran, hehe 😉
Ja, das Thema ist wichtig. Wichtiger denn je und es muss zu jeder verdammten Gelegenheit Flagge gezeigt werden! Gegen diesen ganzen braunen Dreck, der rechten Verrohung und jedem, der nur im Ansatz an menschlicher Gerechtigkeit, egal welcher Herkunft, zweifelt. Ich hab genug Scheiße in den letzten Jahren erlebt und sogar aus der hiesigen Szene Leute „kennenlernen“ müssen, deren Horizont nicht weiter reicht als vom Sofa bis zum Fernseher…
Zeichen setzen, nicht nachgeben und zusammenhalten, das ist was zählt!
…und ja, das Festival ist ziemlich cool 😉
GHOSTER sind alte Kollegen
mh: Bei der aktuellen Auflage des Festivals sind wieder einige namhafte Bands dabei. Gibt es da eine Truppe, für die ihr euch besonders interessiert?
Chubby: Ich persönlich finds klasse, dass GHOSTER dabei sind! Alte Kollegen aus vergangenen Tagen sozusagen 😉
Absolut verdient und sehens/hörenswert!
Ob ichs schaffe selber vor der Bühne zu stehen, weiß ich leider nicht…nach uns spielen auf jeden Fall CYPECORE, auch ziemlich oberfett!!!
Besetzungswechsel am Mikro
mh: Dann wenden wir uns mal eurer Band zu. Aeverium musste 2018 den Abgang von Sängerin Aeva Maurelle (jetzt bei Xandria) verkraften. Neu dabei ist jetzt Vanessa Katakalos. Hat der Wechsel Auswirkungen auf eure musikalische Ausrichtung?
Chubby: Nein ganz und gar nicht.
Die Songs wurden bisher immer von Michi, Andi und mir geschrieben. Dementsprechend blieb da natürlich alles beim Alten. Lediglich die stimmliche Ausrichtung ist leicht verändert, da Vanessas Stimmfarbe etwas rockiger ist, haben wir da natürlich einen neuen Spielraum. Nicht unbedingt mehr, aber halt anders. Und das ist auch gut so, eine 1:1 Kopie wäre keine gute Lösung gewesen. Sowas klappt höchstens bei reinem klassischen Gesang im Symphonic Bereich. Da sehen wir uns eben nicht. Wir bleiben unserer Linie treu, geradliniger Alternative Metal mit Ausflügen in den Gothic/Symphonic/Nu-Metal Bereich.
Neues Material von AEVERIUM
mh: Eure letztes (richtig starkes) Album „Time“ ist 2017 erschienen. Zeit für neues Material. Steht da etwas in Aussicht, was ihr uns heute schon verraten könnt?
Chubby: Unsere aktuelle Single „SAFE HARBOUR“ ist das erste Lebenszeichen mit neuer Sängerin. In der Pipeline sind ausreichend Songs für eine neue Platte. Wann genau diese erscheint, können wir derzeit nicht sagen. Wir lassen uns dafür etwas Zeit. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Thema Zeit ist da ziemlich weit oben…da wir alle (gerade zur Corona-Zeit) einigen Jobs nachgehen müssen, bleibt diese Zeit nämlich schonmal schnell auf der Strecke.
Aber wie sagt man so schön: Wir sind stets bemüht 😉
Chubby von AEVERIUM hat das letzte Wort
mh: Zunächst einmal herzlichen Dank. Ich freue mich schon auf euren Auftritt. Die letzten Worte bei einem Interview gebühren bei uns immer der Band. Gibt es etwas, was ihr euren Fans mit auf den Weg geben wollt?
Chubby: Ja, bitte bleibt gesund!!!
Und wenn der Scheiß vorbei ist, lasst uns gemeinsam feiern, ok?
Geht dann sofort zu eurem Lieblingsclub/Pub und unterstützt diese beim Wiederaufbau! Genau wie eure Lieblingsfestivals und nicht zuletzt eure Lieblingsbands! Und kauft lokal!
Wir sehen uns!
Diesen Worten können wir uns nur anschließen und uns abschließend noch mal ganz herzlich bei Chubby für die klaren Worte und das ausführliche Interview bedanken!
Bildquellen
- Aeverium5: Bildrechte beim Autor
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