Orphaned Land im Kölner Helios37
Der Release von „Unsung Prophets & Dead Messiahs“ liegt zwar schon über ein Jahr zurück. Aber da mir die Scheibe ausnehmend gut gefallen hatte (warum könnt ihr gerne hier nachlesen), habe ich erfreut zur Kenntnis genommen, dass Orphaned Land erneut für eine kleine Tour nach Europa kamen. So waren wir von metal-heads.de dann am 04. April 2019 pünktlich in Köln am Helios 37 vor Ort. Genutzt hat es leider nichts, denn der Einlass verschob sich leider nach hinten. Machte aber nichts, denn so entspannen sich angeregte Gespräche unter den Wartenden und der Kölner an sich nimmt so etwas ja auch eher gelassen auf. Da das Ganze eher spontan war, hatte ich mich auch gar nicht mit den Vorbands beschäftigt und wollte mich gerne überraschen lassen. Und diesmal war es eine gute Überraschung!
SystemHouse 33 – Groove Metal aus Indien
Zu Beginn gab es mit SystemHouse 33 eine Band mit der ich heute überhaupt nicht gerechnet hätte. Bei dem Headliner hatte ich eher was folkig-ethnisches erwartet, aber was die vier Herren aus Indien da vom Stapel ließen hat mich erstmal umgeblasen. Die Growls von Frontmann Samron Jude mixten sich mit groovigen Thrash Metal und Anleihen beim Speed und Death. Und hätte er nicht gesagt, dass sie geradewegs aus Mumbai, Indien gekommen wären… Hören konnte man es nicht. Das zeigt wieder einmal die verbindende Kraft der Musik. Sobald die verzerrten Gitarren aufjaulen und Bass und Schlagzeug einsetzen, sprechen wir doch alle dieselbe Sprache. In diese Richtung gingen auch die Ansagen von Samron und mit dieser Message waren SystemHouse 33 dann doch goldrichtig an diesem Abend. Die Jungs brachten eine enorme Energie auf die Bühne und sprühten förmlich vor Spielfreude. Ihr aktuelles Album „End Of Days“ ist gerade erschienen und wir haben es sofort am Merch erworben. Wenn ihr die Gelegenheit habt, schaut sie euch live an und bis dahin werft mal einen Blick auf die Homepage und hinterlasst ihnen einen Like bei Facebook. Das haben sie echt verdient. SystemHouse 33 leben und atmen den Heavy Metal!
Subterranean Masquerade – Räucherstäbchen und progressives
Vor dem Gig wurden erstmal Räucherstäbchen angezündet und diesmal passte es auch geographisch. Subterranean Masquerade kommen wie Orphaned Land aus Israel. Stilistisch klingen sie aber doch etwas anderes. Mir waren sie wie der Opener heute unbekannt, aber im Publikum hatten sie schon einige Fans. Das Helios war heute zwar nicht ausverkauft, aber zu gut zwei Dritteln gefüllt. Die Band um Sänger Davidavi Dolev war bester Laune und obwohl der progressive Mix, den sie da auf die Bretter brachten alles andere als simpel war, herrschte viel Bewegung on stage und davor. Hüpfen verbrennt Kalorien und macht gute Laune. Musikalisch lässt sich das schwer beschreiben, was Subterranean Masquerade da spielten. Orient trifft auf Seventies, vermischt sich mit Progressive Metal und scheut sich auch nicht Extreme Metal durchschimmern zu lassen. Na ja, und das trifft es immer noch nicht genau. Aber es kam super an und ich mag es wenn eine Band Verbindung mit dem Publikum aufnimmt und nicht einfach ihr Zeugs runterspielt. Die Verbindung war heute da und dementsprechend fiel auch der Applaus aus. Und die grenzensprengende Musik von Subterranean Masquerade war die perfekte Überleitung zu Orphaned Land und dem Motto All Is One.
Orphaned Land – All Is One
Eigentlich ist das Tourmotto ja „We Do Not Resist“, aber ich finde „All Is One“ viel passender. Zumal Kobi Farhi diese Message auch explizit bei ebendiesem Song rüberbringt. Aber an dieser Stelle ein kleiner Sprung zum Merchstand… Einen bandeigenen Single Malt habe ich bisher nirgendwo gesehen und leider hatten auch nur die Besucher der ersten vier Shows das Vergnügen. Denn danach war der gute Tropfen schon ausverkauft und ist aktuell nur noch über den bandeigenen Shop zu beziehen. Was mich schon auf der Platte fasziniert hat, kam live noch viel besser rüber. Orient Folk vereint sich mit hartem Metal und dazu wütend, kritische Lyrics. Trotzdem oder gerade deswegen kommen Orphaned Land aber absolut positiv, lebensbejahend und hoffnungsvoll rüber. Und das ist es auch, was diese Band für mich so besonders macht und in ihrer Musik und Texten so deutlich zur Sprache kommt. Letztendlich sind wir alle nur Menschen und in der Musik sprechen wir alle dieselbe Sprache und können miteinander feiern und Spaß haben und so will ich diesen Bericht auch mit den essentiellen drei Worten abschließen: ALL IS ONE!
Orphaned Land – die Fotos
SystemHouse 33 – die Fotos
Subterranean Masquerade – die Fotos
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Bildquellen
- SystemHouse 33 Köln Helios 13: Bildrechte beim Autor
- Subterranean Masquerade Köln Helios 16: Bildrechte beim Autor
- Orphaned Land Köln Helios Beitragsbild: Laura Jaeger (c) metal-heads.de
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