Amon Amarth – Jomsviking Review (VÖ: 25.03.2016)
Jomsviking liegt hier schon seit dem 18. Januar und jetzt komme ich erst dazu über das neue Amon Amarth Album zu schreiben – Blutaar mit dem Oger – sofort! Als Ausrede habe ich natürlich das Interview mit Amon Amarth Sänger Johan Hegg, sowie die Record Release Show in Tilburg, Holland. Aber natürlich möchte ich euch das Review nicht vorenthalten, denn Jomsviking ist schon eine echt geile Scheibe geworden.
Amon Amarth spielen ihren eigenen Soundtrack
Die Schweden haben hier Neuland betreten und zum ersten Mal ein Konzeptalbum herausgebracht. Statt eine Geschichte in einem einzelnen Song zu erzählen, haben Amon Amarth diesmal eine ganze Geschichte in ein komplettes Album gepackt und somit ihren eigenen Soundtrack geschrieben. Und so kommen die Songs auch auch bei mir an. Wenn man die Augen schließt und sich von Text und Melodie einfangen lässt, spielt sich ein Film vor dem inneren Auge ab, der alles mitbringt, was eine nordische Tragödie benötigt.
Johan Hegg zum Inhalt: „Die Geschichte ist ziemlich simpel: Ein junger Mann liebt ein Mädchen, aber ist unglücklicherweise verheiratet. Er tötet unabsichtlich einen Mann und muss fliehen”, erklärt der Frontmann. „Aber er schwört Rache und will sie zurück haben. Er kann die Vergangenheit nicht ruhen lassen. Er fühlt sich betrogen und denkt, dass sein Leben zerstört worden ist. Die Story der Jomswikinger ist dabei der Hintergrund – das ist der Weg, auf dem er zurückkehrt und seine Rache umsetzen will. Der Verlauf der Geschichte ist natürlich nicht nett… es ist eine Tragödie! Aber ich mag traurige Enden, weil sie einen am meisten beschäftigen.”
Die Geschichte ist zwar simpel, aber das sind die Stücke auf keinen Fall. Sei es beim Opener First Kill, der ein sehr typischer Amon Amarth Song ist, straight nach vorne geht und auch die Zweifler erst einmal beruhigt – es ist noch Amon Amarth – und wie! Der Song drückt amtlich aus den Boxen und setzt perfekt die Szenerie für das Album. Auch On A Sea Of Blood oder At Dawns First Light zeigen ordentlich Doublebass und das für Amon Amarth typische Riffing an den Saitern. Aber auch ruhigere Töne können die Schweden: mit Wanderer bremsen die Jungs etwas ab und begeben sich in das Midtempo Segment, was dem Song aber noch mehr Druck verleiht und so stampft der Song, der eher einer Zwischen-Track mit Erzählung ähnelt, sauber nach vorne.
Jomsviking absolut live-tauglich!
Mein Highlight auf dem Album ist aber auf jeden Fall One Against All. Der Track ist nicht nur auf der Scheibe ein Brecher; auch live hat der Song in Holland alles weggeknallt. Johan geht mit der Stimme mal wieder ganz in den Keller und noch einen Ticken brutaler – Hammer! Genau so wie The Way Of The Vikings. Die Hörner im Hintergrund geben dem Song episches Ausmaß und mir ne Oger-Pelle – das Leadriff btw ist ein Killer und live ein Brett!
À propos Hörner: Amon Amarth haben auf den Record Release Shows allen Fans eine Überraschung mitgebracht und Trinkhörner am Einlass verschenkt. Als die Schweden dann Raise Your Horns ankündigen, gingen ein paar hundert Trinkhörner hoch. Der Song macht a) Laune und b) mit dem Bild im Kopf ist es einfach nur genial.
Für einen Track auf Jomsviking hat sich Johan Hegg jemand besonderes gewünscht: Metal-Queen Doro Pesch. Er konnte sie für die weibliche Rolle in A Dream That Cannot Be gewinnen. Dieser Song ist dadurch natürlich untypisch Amon Amarth aber dann doch auch wieder – man muss ihn selbst hören. Ich sage nur, dass es klasse klingt, wenn die beiden zum Schluss noch kurz gemeinsam den Refrain singen.
Während One Thousand Burning Arrows der Thematik geschuldet fast balladesk und melancholisch daher kommt, ist Vengeance Is My Name ein sauberer Headbanger mit einem oldschooligen Heavy Metal Riff.
Der Closer Back On Northern Shores ist ein würdiger Abschluss eines tollen Albums. Der Song bringt trotz Geschwindigkeit noch mal viel Atmosphäre rein und als das Album zu Ende ist, habe ich das Gefühl, einen geilen Viking-Film gesehen zu haben.
Fazit
Alte Amon Amarth Fans können beruhigt sein – es ist ein Amon Amarth Album! Ich bin mir jedoch auch sicher, dass die Jungs mit Jomsviking viele neue Fans dazu gewinnen werden, da der Einstieg mit diesem Album sehr einfach werden dürfte und nachdem ich das Set live gesehen habe, kann ich sagen, dass 2016 definitiv das Jahr für Amon Amarth werden dürfte.
Zusätzlich wollen die Jungs auch Bühnentechnisch noch einen drauf legen: „Wir wollen einfach mehr“, meint Gitarrist Olavi Mikkonen. „Größere Shows, mehr Inszenierung, alles größer und besser. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es so laufen wird. Es herrscht ein sehr gutes Gefühl innerhalb der Band. Ich denke, es wird ein unglaubliches Jahr werden. ”
„Die Shows sind immer absolut fantastisch”, so Hegg. „Wenn du auf der Bühne stehst, ob es jetzt auf einem Festival oder in einem Club ist, und du diese Verbindung mit den Leuten und die Reaktion auf all die ganze harte Arbeit, die du hineingesteckt hast, spürst, dann weißt du genau, dass alle Anstrengungen und Härtefälle der letzten Jahre nicht umsonst waren. Wir entwickeln uns noch. Wir sind mit jedem Album gewachsen und wir waren nie der Trend. Wir sind aber auch noch nie Trends gefolgt und kein Trend ist uns gefolgt. Wir sind wir selbst. Wir lieben, was wir tun. Es sind so viele Shows für 2016 geplant, es ist fast verrückt, aber dafür leben wir nun einmal.”
Das sieht und merkt man den Schweden an und mit Jomsviking ist ihnen da ein großer Wurf gelungen!
Tracklist
1. First Kill
2. Wanderer
3. On A Sea Of Blood
4. One Against All
5. Raise Your Horns
6. The Way Of Vikings
7. At Dawn‘s First Light
8. One Thousand Burning Arrows
9. Vengeance Is My Name
(Bonus Track, Digibook, digital, LP, Vikinger-Schiff-Edition)
10. A Dream That Cannot Be (feat. Doro Pesch)
11. Back On Northern Shores
Line-Up
Johan Hegg | Vocals
Ted Lundström | Bass
Johan Söderberg | Guitar
Olavi Mikkonen | Guitar
Jocke Wallgren | Drums – auf dem Album eingetrommelt von Tobias Gustafsson (Vomitory)
Jomsviking kann über den folgenden Link bezogen werden (Preis wird falsch dargestellt)
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Bildquellen
- Amon Amarth – Tilburg – Jomsviking Release: Bildrechte beim Autor
- Amon Amarth – Tilburg – Jomsviking Release: © 2016 Toby - metal-heads.de
- Amon Amarth – Tilburg – Jomsviking Release: Bildrechte beim Autor
- Amon Amarth Jomsviking Cover: Black Mob
- Amon Amarth – Tilburg – Jomsviking Release: Bildrechte beim Autor
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