HELLOWEEN – „March of time (The best of 40 years)“ (VÖ: 28.03.2025)

HELLOWEEN – „March of time (The best of 40 years)“ (VÖ: 28.03.2025)
Die goldenen Zeiten des Metal waren in den 80er-Jahren und wenn man dann so rechnet, dann kommt man darauf, dass die ganzen namhaften Bands – sofern sie nicht aus irgendwelchen Gründen aus der Szene ausgeschieden sind – jetzt entsprechende Jubiläen feiern. Das gilt auch für die Hamburger Metaller von HELLOWEEN. Durch verschiedene Besetzungswechsel in den vier Dekaden hat man sich nicht aufhalten lassen. Zuletzt hat man sogar die besondere Konstellation geschaffen, dass man mit zwei Sängern agiert, indem den „alten Frontmann“ Michael Kiske zum seit 1994 in der Band aktiven Ex-PINK CREAM 69-Shouter Andi Deris wieder ins Boot geholt hat.
Man hat im legendären Budokan in Japan gespielt und Ende 2024 dazu ein Live-Release veröffentlicht. Das haben wir euch hier mit einer Review vorgestellt und auch hier einen Song vorgestellt. Jetzt kommt also Ende des Monats die Jubiläumscompilation zum 40. Geburtstag der Kürbismetaller um Gitarrist Michael „Weiki“ Weikath heraus. Satte 42 Tracks hat man auf die 3 Scheiben (also 3 CDs) gepackt und damit einen Querschnitt durch die Epochen der Bandgeschichte ausgewählt. Als LP-Version gibt es 5 Vinyl in rot.
HELLOWEEN – „March of time (The best of 40 years)“ (VÖ: 28.03.2025)
Für Fans ist es sicherlich ein Sammlerstück, insbesondere die farbige Vinyl-Edition. Ansonsten bildet die Zusammenstellung einen umfassenden Überblick auf die gesamte Schaffensphase der norddeutschen Metaller über die letzten 4 Jahrzehnte. Wer also bzgl. der Band ein Neueinsteiger ist, der hat auf einen Schlag eine gute Übersicht über die wesentlichen Songs der verschiedenen Alben. Dabei wurde das Material großteils 2024 remastered und hat damit klanglich einen aktuelleren Touch bekommen. Bei „If I could fly“ bekommen wir einen Single Edit und bei „Light the universe“ vom 2005er „Keeper of the seven keys – The legacy“-Release gibt es eine besondere Version, bei der Candice Night (von BLACKMORE’S NIGHT) stimmlich mitwirkt. Ich möchte jetzt nicht auf jeden enthaltenen Song einzeln eingehen, nur einige Highlights ansprechen. Schon der Opener der ersten CD „Ride the sky“ ist Kult, mit den typischen hohen Tonlagen der Stimme. Dazu die akzentuierte Verstärkung durch das Schlagzeug und die Gitarrenmelodien. Großartiger Einstieg. Auch „Victim of fate“ mit flotten Flitzefingern auf dem Gitarrengriffbrett im Zusammenspiel mit den Drums hat echt Power. Apropos, kraftvoll geht es mit „How many tears“ weiter. Auch live immer wieder mit im Programm. Temporegler hochgedreht. Dazu starke Vocals. Jawoll.

„Eagly fly free“ startet eher bedächtig, bevor man Fahrt aufnimmt. Auch ein Klassiker der Bandgeschichte diese Nummer vom zweiten „Keeper“-Album aus dem Jahr 1988. Das großartige „Future world“ mit seinen markanten Drumbeats ist definitiv eines der Markenzeichen von HELLOWEEN. Kann man echt nicht oft genug hören…mit Songs wie „Dr. Stein“ zeigte die Band, dass man durchaus Humor hat und das auch in seine Kompositionen mit einfließen lässt. Wer fast 14 Minuten Zeit mitbringt, der kann sich die „Hymne“ anhören, der Titeltrack des 1987er Releases „Keeper of the seven keys“.
Die zweite CD startet direkt mit einem meiner Lieblingslieder der Hamburger Truppe: „I want out“. Da kommt einfach Stimmung auf, man kann nicht still sitzen oder stehen. Und auch auf den Konzerten MUSS man mitsingen. Starkes Ding! Es finden sich ein paar Songs von „Time of the oath“ aus dem Jahr 1994 auf dem Silberling. Ich konnte aber leider schon damals wenig mit der Scheibe anfangen. Ist ja immer Geschmackssache, aber es gab Alben zwischendurch, die habe ich echt fast komplett „geskippt“. Kommen wir zur dritten Scheibe. Die legt mit dem 20 Jahre alten „The invisible man“ los. Mit seinen teils gemäßigten Passagen hat das Lied einen besonderen Touch. Prima. „Where the sinners go“ vom 2010er-Studioalbum „7 sinners“ kommt schön heavy daher. Das macht Bock. Ein bisschen düster und auf jeden Fall kraftvoll.
Wenn man die typischen HELLOWEEN-Trademarks hören will, dann kann man sich z.B. „Pumpkins united“ anhören. Power-Drums, starke Gitarrenmelodien, stimmige Bassparts und hymnische Gesangslinien. So muss das! Einen starken Abschluss bildet noch einmal ein Stück aus der jüngeren Bandgeschichte. Vom selbst betitelten 2021-Album stammt „Skyfall“, eine mit 12 Minuten von der Spieldauer hervorstechende Nummer.
Die komplette Übersicht
Disc I
1. Walls of Jericho/Ride the Sky
2. Metal Invaders
3. Victim of Fate
4. How Many Tears
5. Eagle Fly Free
6. Halloween
7. A Tale That Wasn’t Right
8. Future World
9. March of Time
10. Dr. Stein
11. Keeper of the Seven Keys
Disc II
1. I Want Out
2. Kids of the Century
3 . Number One
4 . Windmill
5. Sole Survivor
6. Perfect Gentleman
7. In the Middle of a Heartbeat
8. Why?
9. Forever and One (Neverland)
10. Power
11. Steel Tormentor
12. Hey Lord!
13. I Can
14. If I Could Fly
15. Mr. Torture
16. Hell Was Made In Heaven
17. Light The Universe
Disc III
1. The Invisible Man
2. As Long As I Fall
3. Kill It
4. Where the Sinners go
5. Are You Metal?
6. Nabataea
7. Straight out of Hell
8. Waiting for The Thunder
9. Heroes
10. My God given Right
11. Pumpkins United
12. Best Time
13. Fear of the Fallen
14. Skyfall
Das Fazit zur Compilation
Je mehr ich mir all die Songs angehört habe, desto mehr wurde mir bewusst: die richtig starken Zeiten von HELLOWEEN liegen in der Vergangenheit, wenn man auf Studioalben blickt. Es gab immer mal noch ein paar gute Songs, aber die Mehrheit der Gassenhauer ist schon ein paar Jahrzehnte alt. Live ist das eine andere Geschichte. Da bringen es die Hamburger noch absolut und daher solltet ihr die Chance nutzen und die anstehende Jubiläumstour besuchen!
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Bildquellen
- HELLOWEEN March of time – Albumcover: Netinfect Promotion
- HELLOWEEN March of time – Albumcover – Beitragsbild: Netinfect Promotion
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