Nervosa kreieren das Perpetual Chaos

Vor knapp zwei Jahren hatten wir noch das Vergnügen Nervosa live im Kölner Helios zu erleben und Frontfrau Fernanda Lira zum Interview zu treffen (click here). Seitdem hat sich vieles verändert. Nervosa wuchs vom Trio zum Quartett und einzig Prika Amaral ist noch von der alten Besetzung dabei. Heute am 22. Januar 2021 ist das neue Album „Perpetual Chaos“ bei Napalm Records erschienen. Für die Produktion der Platte war Martin Furia zuständig. Zuerst zeigen wir euch jetzt das Video zu „Guided By Evil“ und dann nehmen wir die Scheibe mal genauer unter die Lupe. Ist jetzt alles anders oder doch irgendwie gleich?
Nervosa mit brachialem Beginn
Giftig und brachial eröffnet „Venomous“ das Album. Und von den ersten Tönen an ist klar, dass sich nicht viel verändert hat. Diva Satanica ist eine ebenso starke Shouterin wie Fernanda und hier werden keine Gefangenen gemacht. Der verhaltene Beginn von „Guided By Evil“ gefällt mir richtig gut, aber dann wird das Gaspedal durchgetreten. Auch „People Of The Abyss“ gewährt einem kein Durchschnaufen. Erbarmungslos wird die Nackenmuskulatur strapaziert. Es ist schon ein heftiges Eröffnungstrio, das Nervosa uns hier servieren. Es folgt der Titeltrack und statt nur in die Fresse, groovt es hier auch mal. Das gefällt mir richtig gut und tut den Ohren auch mal gut. Die Pause wird mit „Until The Very End“ aber schon wieder beendet. Den Refrain kann man aber schön mitshouten. Schmier von Destruction veredelt „Genocidal Command“ mit seinen Vocals. Auch wenn er hier ein wenig anders klingt als gewohnt. Aber trotzdem will der Song bei mir nicht so recht zünden.
Nervosa mitunter zu eintönig
„Kings Of Domination“ ist mehr Death als Thrash, geht aber gut ins Ohr. Ist auch nicht nur schnelles Genknüppel, gefällt mir. Das sieht bei „Time To Fight“ schon wieder anders aus. Eleni Nota trommelt hier alles in Grund und Boden. Aber es gibt auch ein melodisches Solo und der Refrain lässt sich wunderbar mitgrölen. Und ich vermeine einen leichten punkigen Einschlag herauszuhören. „Godless Prisoner“ ist mir einen Ticken zu eintönig. Auch bei „Blood Eagle“ vermisse ich etwas eingängiges, etwas das hängen bleibt. Technisch ist das gut, aber etwas fehlt halt. Umso überraschter bin ich von „Rebel Soul“. Hier steuert Erik von Flotsam and Jetsam ein paar Guest Vocals bei. Und auch neben Vocals bringt der Song etwas Abwechslung in die Platte rein. Death meets Heavy ist vielleicht die passende Umschreibung. „Pursued By Judgement“ tönt dann wieder richtig aggressiv aus den Boxen. Und diesmal geht es nicht nur stumpf geradeaus. Guter Song. Zum Schluss gibt es dann „Under Ruins“. Erst ein langsamer (relativ gesehen) Beginn und dann gibt es wieder gekonnt auf die Fresse.
Neues Album, neues Album und ein vielversprechender Start
Beim ersten Hören hat sich nicht viel verändert bei Nervosa. Beschäftigt man sich aber näher mit „Perpetual Chaos“ fallen doch ein paar Kleinigkeiten auf. Mir gefällt vor allen Dingen das Drumming von Eleni Nota sehr gut. Die Vocals von Diva Satanica passen auch sehr gut. Mit dem Album legen Nervosa einen vielversprechenden Start als Quartett hin. „Perpetual Chaos“ ist ein gutes Death-Thrash Album, das mir allerdings manchmal zu eindimensional ist. Ein wenig mehr Variation hätte der Platte sicher gut getan. So ist es mir persönlich auf Dauer zu viel Geballere und Gebolze. Aber ich bin schon gespannt wie sich Nervosa live als Quartett präsentieren werden. Als Trio wirkte es auf der Bühne manchmal etwas limitiert und daher freue ich mich auf die nächste Tour und blicke einfach mal optimistisch in die Zukunft.
Nervosa – Line-Up und Kontakt
Diva Satanica – Gesang
Prika Amaral – Gitarre
Mia Wallace – Bass
Eleni Nota – Schlagzeug
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Bildquellen
- Nervosa 2021 720×340: Napalm Records / Barbara Ciravegna
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