Farmer Boys rocken den Bahnhof Ehrenfeld

Dreizehn Jahre nach ihrer letzten Platte „The Other Side“ sind die Farmer Boys wieder da. Im Herbst soll ein neues Album erscheinen. Vorab gibt es die Mini-EP „You And Me“. Neben dem Titeltrack gibt es noch zwei weitere neue Stücke; „Emperor“ und „Revolt“. Reinhören könnt ihr in den Titeltrack schon mal hier und ein lesenswertes Interview mit Frontmann Matthias über das Comeback gibt es hier. Alles in allem schon tolle News, aber obendrauf gab es noch eine Mini-Tour mit drei Dates in gemütlicher Club-Atmoshäre. Ich hatte das Vergnügen dem Gig am 28. April 2017 im Kölner Club Bahnhof Ehrenfeld beiwohnen zu können. Für mich das erste Konzert in dieser Location, die ich aber bedingungslos weiterempfehlen kann. Idyllisch gelegen unter dem Bahnhof Ehrenfeld belegt er mittlerweile drei der Bahnhofsbögen, freundliches Personal und Platz für etwa 500 Leute. Das Merchandise war auch angenehm preiswert: Shirts für 20 Euro und die Mini-CD für 5 Euro.
Farmer Boys – Es geht los
Die Stimmung ist relaxt, freudige Erwartung liegt in der Luft, heute gibt es nur die Farmer Boys. Keine Vorband, nur die Stuttgarter pur. Noch besser, es gibt keinen Fotograben, wer will, kann an der Bühne den direkten Kontakt zur Band suchen. Das ist auch problemlos möglich. Der Club ist zwar voll, aber nicht ausverkauft. Auch vorne hat man noch ordentlich Platz. Kurz nach acht geht es dann unter lautem Klatschen los. Die ersten vier Songs werden schnörkellos ins Publikum gepfeffert. Keine Ansagen, just the music. Aber den Fans gefällt es, die alten Songs werden lauthals mitgesungen und den Farmer Boys sieht man den Spaß auf der Bühne richtig an. Auch der neue Song „You And Me“ kommt richtig gut an und danach richtet Sänger Matthias seine ersten Worte ans Publikum. Eine willkommene Verschnaufpause, denn danach geht es mit „We Sow The Storm“ in die Vollen.
Farmer Boys begeistert und die Halle auch
Die Halle singt begeistert mit und ich habe den Eindruck, die Farmer Boys können gar nicht glauben, wie viel Begeisterung ihnen entgegenschlägt. Zumal ein Großteil des Publikums zu jung erscheint, um die alten Alben überhaupt zu kennen. Aber egal, die Farmer Boys – stilvoll all in black (selbst Bass und Gitarre sind schwarz) – posen und rocken, was das Zeug hält. Alex Scholpp an der Gitarre haut ein geiles Riff nach dem nächsten raus und Basser Ralf Botzenhart nutzt den wenigen Platz auf der kleine Bühne und rockt. Richard Due an den Keyboards liefert den Klangteppich und Timm Schreiner am Schlagzeug das Fundament. Über allem thront aber Frontmann Matthias Saywer, eine echte Rampensau, dem der sympathische Rockstar aus jeder Pore quillt. Zusammen ergibt das eine tolle Mischung. Es ist richtig zu spüren, wie Band und Publikum sich gegenseitig zur Höchstleistung anspornen. Das in so einem kleinen Club, in solch intimen Rahmen, erleben zu können, Wahnsinn!
Farmer Boys – Action auf der Tanzfläche
Bei „The Good Life“ geht es dann richtig ab. Vor der Bühne wird es wild. Gehüpfe und Gepoge vom feinsten. Ein Gitarrensolo von Alex wird begeistert abgefeiert, das habe ich so schon länger nicht mehr erlebt. Mit Stagediving und Crowdsurfing wie bei „Never Let Me Down Again“ hätte ich an diesem Abend auch nicht gerechnet. Ob es „Where The Sun Never Shines“ schon mal live gab? Ich glaube nicht, aber heute schon! Beendet wird das reguläre Set mit einem neuen Song, „Revolt“. Auch wenn nach neunzehn schweißtreibenden Songs die Kräfte erschöpft waren, vielleicht nicht mehr jeder Ton 100% saß. Heute alles egal, das tat der Stimmung keinen Abbruch. Laute Zugaberufe schallten durch den Club Bahnhof Ehrenfeld und die Farmer Boys ließen sich nicht lange bitten.
Farmer Boys – gekommen um zu bleiben
Los ging die Zugabe mit „Here Comes The Pain„. Eigentlich hätte Matthias gar nicht singen brauchen. Das tat schon das Publikum für ihn und er ließ es sich nicht nehmen, das zu filmen. Das Ergebnis ist auf der Facebookseite der Farmer Boys gelandet und das könnt ihr hier bewundern. Zum Abschluss gab es noch „Turn The World To Ice“ und dann war leider schon Schluss, schade. Zeit ein Fazit zu ziehen: Es war ein Vergnügen, die Farmer Boys in solch einer kleinen Location zu sehen und ich fürchte, dass wird sich so schnell auch nicht wiederholen. Die Farmer Boys sind einfach zu gut! Wenn es zur neuen Platte im Herbst eine Tour geben wird, so findet diese mit Sicherheit in größeren Hallen statt. So dürft ihr mich und alle, die an diesem Abend in Köln dabei waren, um dieses großartige Konzert beneiden. In meinen bisher über 25 Jahren Konzerterfahrungen kommt dieses auf jeden Fall unter die Top Five! Ich war vorher kein Fan der Farmer Boys, aber seit heute schon! Die letzten Worte möchte ich aber dem Frontmann Matthias überlassen, mit denen er den Abend beendete: „Wir sind wieder da und wir wollen bleiben!“
Farmer Boys – Line-Up und Setlist
Matthias Sayer – Vocals
Alex Scholpp – Guitars
Ralf Botzenhart – Bass
Richard Due – Keyboards
Timm Schreiner – Drums
- When Pigs Fly
- The Other Side
- Prized
- You And Me
- We Sow The Storm
- Like Jesus Wept
- The World Is Ours
- End Of All Days
- Stars
- The Good Life
- Where The Sun Never Shines
- If You Ever Leave Me Standing
- Farm Sweet Farm
- When A Chicken Cries For Love
- Barnburner
- Gitarren-Solo
- Stay Like This Forever
- Never Let Me Down Again
- Revolt
- Here Comes The Pain (Zugabe)
- Turn The World To Ice (Zugabe)
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Bildquellen
- Farmer Boys 28.04.2017 Köln 3: Bildrechte beim Autor
- Farmer Boys 28.04.2017 Köln 14: Rebekka Linnebach
- Farmer Boys 28.04.2017 Köln 10: Bildrechte beim Autor
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- Farmer Boys 28.04.2017 Köln 13: Rebekka Linnebach
- Farmer Boys 28.04.2017 Köln Beitragsbild: Rebekka Linnebach
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