Avatarium – The Girl With The Raven Mask – Album Review
Manche Bands eifern ihr ganzes Leben nach Erfolg – und dann gibt es diese Bands, die sich gründen und danach einfach steil nach oben abgehen. Eine dieser Bands ist Avatarium, die sich erst 2012 gründeten, aber seit dem den Doom Metal Sektor ordentlich aufwirbeln. Basser Leif Edling (ex-Candlemass) und Gitarrist Marcus Jidell (Evergrey) haben mit Jeannie–Ann Smith die richtige Stimme gefunden, die die von Leif geschriebenen Texte perfekt interpretiert. Auch bei diesen Aufnahmen hat man sich Michael Blair (Tom Waits, Lou Reed) wieder mit ins Studio geholt, damit der Percussionist seine Magie mitbringt und der Band half den coolen Oldschool Vibe zu finden, den die Band für die Aufnahmen benötigte.
Und jetzt liegt mit The Girl With The Raven Mask, der am 23. Oktober erschienene, 2. Langspieler der Schweden vor mir und auf mich warten 8 Tracks mit einer Spielzeit von 50 Minuten.
Sehr abwechslungsreich aber immer schwer und melancholisch
Mit Sirene geht es auch gleich mit dem Opener Girl With The Raven Mask los. Fette Riffs und eine dunkle aber sanfte Stimme, die einem direkt den Schauer über den Rücken jagt. Jeannie-Ann Smith klingt zum Glück nicht nach Operette oder zu theatralisch, wie es Frauen in dem Genre gern tun. Ihre sehr variable Stimme nutzt sie ebenfalls als Instrument und setzt hier und da kleinere Akzente – ohne zu dominant über die Musik zu erscheinen.
Schön schwer geht es mit The January Sea weiter. Bei schleppenden 50 BPM und einer sehr feinen Komposition, die auch dank fetter Orgel sehr abwechslungsreich durch die Boxen wabert merkt man schnell wie die Gedanken beginnen abzuschweifen – hier wird eine Geschichte erzählt, die mit ihren Breaks und unterschiedlichen Themen schon fast episch erscheint.
Pearls and Coffins erinnert mich an die tragend schöne Nummer Summer Wine von HIM-Sänger Ville Valo und Natalia Avalon und lebt von seiner 70er Jahre Stimmung.
Fast psychedelisch kommt dann Hypnotized daher, was sich nicht nur musikalisch sondern auch über die Gesangslinie widerspiegelt, während Ghostlight eher wieder mit schweren Gitarren-Riffs daher brät. Aber auch hier geben die psychedelisch atmosphärischen Breaks den Songs die ein oder andere Wendung.
Mit Run Killer Run hören wir die erste Up-Tempo Nummer des Silberlings, die so auch als Soundtrack zu einem James Bond Film verwendet werden kann-darf-soll-muss. Hier darf sich Drummer Lasse Sköld auch richtig austoben. Auch die Hammond-Orgel von Carl Westholm liefert hier den für diese Band typischen Sound und trägt uns in eine andere Zeit.
Zu guter Letzt wird es mit Iron Mule und The Master Thief noch mal melancholisch und schwer, wobei Iron Mule zum Schluss hin noch etwas an Geschwindigkeit gewinnt und mit einem sehr geilen Orgelthema den Klangteppich noch mal schön flauschig macht.
Tales From The Crypt, Adams Family oder James Bond – egal, auf dieser CD könnte jeder Song ein Soundtrack von diesen Filmen/Serien sein und der Gedanke hat mich die komplette Zeit nicht los gelassen. Dieses Album hat mich vom ersten Song an gefangen – die meditative Stimmung hielt auch nach Ende von The Girl With The Raven Mask noch lange an.
Absoluter Kaufbefehl für diejenigen, die auf gute Stimmen, fette Kompositionen, 70er Jahre Orgel und Gitarren stehen – FirstClass-Schweden-Doom!
Das Video zu Hypnotized wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten
Tourdates
THE VINTAGE CARAVAN, HONEYMOON DISEASE
18.11. DK Lyngby – Templet
19.11. D Hamburg – Klubsen
20.11. D Essen – Turock
21.11. NL Eindhoven – Speedfest
23.11. D Frankfurt – Das Bett
24.11. CH Pratteln – Z7
25.11. D Munich – Backstage
26.11. D Leipzig – Moritzbastei
27.11. A Wien – Szene
28.11. A Innsbruck – Weekender
29.11. D Berlin – Bi-Nuu
Lineup
Leif Edling | Bass
Marcus Jidell | Gitarre
Lasse Sköld | Schlagzeug
Jennie-Ann Smith | Gesang
Carl Westholm | Keyboards
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Bildquellen
- Avatarium – The Girl With The Raven Mask – Artwork: Label: Nuclear Blast
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