AYREON – „01011001 – Live beneath the waves“ (VÖ: 17.05.2024)
AYREON – „01011001 – Live beneath the waves“ (VÖ: 17.05.2024)
Eins ist sicher. Wo Arjen Lukassen drauf steht, ist Qualität drin. Und wenn es dann noch um AYREON geht, dann kann man fest von einer vielköpfigen Beteiligung von Musikern und vor allem Sängerinnen und Sängern ausgehen. Bei dem aktuellen Release handelt es sich um die Live-Aufnahmen aus dem großartigen Venue 013 im niederländischen Tilburg, welches schon öfter den Rahmen für Live-Aufnahmen bot. In diesem Fall gab es keine Tour, sondern man hat eine aufwendige Bühnenshow über mehrere Abende aufgeführt, wobei das aufgenommene Material vom letzten Abend – dem 17.09.2023 – stammt. Es handelt sich um die Songs des 15 Jahre zuvor veröffentlichten Studioalbums „01011001“.
Nach dem Intro geht es gleich mit heavy Riffs und präzisen Drums zur Sache. Bei „Age of shadows“ dominieren über weite Strecken männliche Vocals, dann tritt die bezaubernde Anneke van Giersbergen auf den Plan und sorgt für einen Gänsehautmoment. Der Gesang ist prima mit der Musik abgestimmt. Der nächste Track startet mit den Drums des großartigen Ed Warby. Dazu gibt es sanfte Melodien im Hintergrund. Dann weiblichen Gesang und herrlicher Streichereinsatz. „Liquid eternity“ hat im Kontrast dazu den fetten Drive zum Einstieg, bevor man innehält und es bedächtiger wird. Im weiteren Verlauf rockt es aber ordentlich mit mehrstimmigem Gesang.
AYREON – „01011001 – Live beneath the waves“ (VÖ: 17.05.2024)
Weiter bei Song 5 mit kraftvollem Schlagzeugspiel und kreischenden E-Gitarren. Mit dem einsetzenden Gesang kommt es aber zu einer deutlichen Beruhigung. Zu melancholischen Gitarrenklängen bekommen wir bei der nächsten Nummer nachdenklich stimmende männliche Vocals. Dann übernehmen phasenweise die Frauen, es gibt starke E-Gitarrenparts…melodisch, aber auch rockig. Bei „Newborn race“ geht es mit den Streichern los, diese dominieren musikalisch und agieren im Zusammenspiel mit den verschiedenen Sänger*innen. Später werden dann heavy E-Gitarren übernehmen. Der nachfolgende Song rockt direkt und ohne Umwege drauf los. Hohe Stimmen auf Opernniveau werden durch tiefe Männervocals ergänzt. Auch hier gibt es starke Soloparts an der Gitarre – wow!
Bei „Web of lies“ betören uns Violinenklänge, bevor eine zarte Frauenstimme zu Akustikgitarren erklingt. Dann der Wechsel zu männlichem Gesang. Zum Ausklang des ersten Silberlings bekommen wir verzerrte Keyboardsounds. Insgesamt stehen aber hier die Gesangsleistungen im Vordergrund. Musikalisch passiert nicht viel, nach etwa zweieinhalb Minuten rockt es dann aber los. In der Kombination mit dem Gesang echt sehr gelungen.
Auf der zweiten CD geht es mit „Waking dreams“ los. Bedächtige Rocktendenzen. Dann herrliche Frauenstimmen zu E-Gitarren, Drums & Co.! Phasenweise spielt sich das Keyboard in den Vordergrund. Der zweite Song verbreitet Mittelaltervibes, bevor man beim nächsten Lied mit Orgelklängen startet. Weiter geht es dann mit gemäßigtem Rock. „River of time“ lässt an Minnesänger denken, aber schon beim nachfolgenden Track geht es nach einem ruhigen Beginn amtlich zur Sache, bevor es langfristig gemäßigt rockt. Starker Gesang! „The sixth extinction“ legt mit Streochern in Kombination mit E-Gitarren und Drums los. Das rockt ordentlich. Der Gesang sorgt für Verschnaufpausen, ansonsten geht es kraftvoll zur Sache. Dann richtet Mastermind Arjen Lukassen eine kleine „Rede“ an die Fans, bevor es mit dem großartigen AYREON-Song „This human equation“ (vielleicht einer der größten „Hits“ der Band) weitergeht. Starke Orchestrierung und die stimmliche Präsenz. Großartig.
Bei Track 9 gibt es Keyboardsounds und nach kurzem Innehalten setzt der Rest der Musiker ein und treibt das Ganze voran. Noch knapp 2 Minuten Gesang. Power! Yeah! Ein weiteres Highlight! Und schon ist die kurzweilige musikalische Reise mit AYREON mit Song 10 vorbei. Wir haben das Video zur letztgenannten Nummer:
Wie lautet das Fazit zum Live-Album von AYREON?
Welches Fazit können wir also ziehen? Wir bekommen mit diesem Live-Release über 2 Stunden Musik (2×10 Songs auf 2CDs und einer DVD, überwiegend Material des 2008er-Releases). Arjen Lukassen hat einmal mehr eine Vielzahl an stimmlicher Kompetenz und musikalischen Mitstreitern auf die Bühne gebracht. Der mehrstöckige Bühnenaufbau und die coole Lightshow ergeben eine tolle optische Ergänzung zur großartigen Musik von AYREON. Wenn auch der Schwerpunkt auf den Niederlanden lag, so sind doch international renommierte Stimmen involviert, exemplarisch sollen Hansi Kürsch von BLIND GUARDIAN (Deutschland), Damian Wilson (u.a. THRESHOLD)(England) und Tom Englund von EVERGREY (Schweden) genannt werden.
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Bildquellen
- AYREON Albumcover Live beneath the waves – Beitragsbild: Netinfect
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