BRAINSTORM im Interview vor dem RaR 2023
BRAINSTORM im Interview vor dem RaR 2023
Aktuell laufen die letzten Vorbereitungen zum RAGE AGAINST RACISM 2023 und auch da werdet ihr – als nationale Band – in einem vielseitigen Billing vertreten sein. Wir wollen mal mit euch auf das anstehende Festival schauen und noch ein paar andere Dinge für unsere Leser abklopfen. Fangen wir mal an…
MH.de: ja, ich kenne BRAINSTORM schon eine ganze Weile und habe euch auch schon mal live erleben dürfen. Aber als ich bei der Vorbereitung für dieses Interview feststellen durfte, dass ihr nächstes Jahr schon 35 Jahre auf dem Kerbholz habt, war ich echt beeindruckt. Da frage ich mich, welche Ziele als Band man sich da (noch) so setzt? Vielleicht könnt ihr ja mal damit anfangen, was ihr als die größten Erfolge und Errungenschaften der bisherigen Karriere erachtet und darauf „aufbauen“!?
BS: Warum immer zwanghaft Ziele setzen? Man sollte bei allen Plänen und möglichen Zielen nicht vergessen, einen erreichten Status Quo auch einfach mal nur zu genießen. Wie Du sagst, können wir bereits auf eine lange und erfolgreiche Karriere zurückblicken und wir haben nicht vor, dass in naher Zukunft zu beenden, sondern genießen die Band und Musik machen zu können mehr denn je. Von uns aus kann es also gerne so weiter gehen.
BRAINSTORM im Interview vor dem RaR 2023
MH.de: ihr habt ja in diesem Jahr eine kleine Tour im März gespielt. Ansonsten konnte ich für 2023 nur einzelne geplante Auftritte finden. Woran liegt das?
BS: Dann musst Du genauer hinschauen. Wir haben im März die Headliner Tour in Portugal/Spanien gespielt, dann im April die beiden Zusatzshows der BrainsRage-Tour und spielen im Rahmen der „Summer Of Skulls“-Shows an die 15 Festivals über den Sommer und direkt im Anschluss steht Songwriting auf dem Programm. Zusammen mit der BrainRage Tour letztes Jahr haben wir das aktuelle Album damit wirklich massiv und flächendeckend betourt.
Gemeinsam mit RAGE auf Tour
MH: Ende 2022 seid ihr ja – wie bereits oben kurz angesprochen – mit RAGE auf gemeinsamer Tour gewesen (wir haben bei metal-heads.de davon berichtet). Wie ist es für euch, mit einer solchen deutschen Szenegröße zusammen unterwegs zu sein?
BS: Die BrainRage Tour war ja eine Doppel-Headliner Tour mit zwei gleichberechtigten Headlinern und was fast noch geiler ist, zwei wirklich verdammt geilen deutschen Metal-Bands. Beide Bands schätzen sich gegenseitig sehr und wie Peavy mit RAGE und seiner Musik die gesamte, nicht nur die deutsche, Metal-Szene beeinflusst und beeindruckt kann man nicht hoch genug würdigen und schätzen. Mir ist es eine Ehre und ich freue mich auf jedes Zusammentreffen beider Bands.
MH.de: welche Bands würdet ihr als eure deutlichsten Einflüsse bei der Erschaffung eurer Musik benennen und mit welchen würdet ihr noch gerne (z.B. als Support auf deren Tour oder auf einem größeren Festival) mal auftreten?
Diverse Einflüsse
BS: Beeinflusst haben uns mit Sicherheit die großen unseres Genres wie JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN, BLACK SABBATH, DIO, SAXON, VAN HALEN, METALLICA und vielen anderen mehr. Mit deren Musik sind wir aufgewachsen und mit einigen davon haben wir auch bereits auf denselben Festivals gespielt, mit SAXON waren wir z.B. auch bereits auf Tour. Und keine Frage, wenn man die Chance auf eine derartige Tour hat, würden wir uns das natürlich nicht entgehen lassen.
Dennoch glaube ich sagen zu können, dass wir mit BRAINSTORM längst unseren eigenen Stil gefunden, optimiert, gefestigt und ausgebaut haben.
MH.de: wenn ich es richtig sehe, liegt die Veröffentlichung eures letzten Albums ja eine Weile zurück. Wie seht ihr die nähere musikalische Zukunft? Gibt es schon Pläne, wann es neues Material aus dem Studio zu hören geben wird und in welche Richtung wird das ggf. gehen?
BS: „Wall Of Skulls“ erschien im Herbst 2021, gefolgt von einem Jahr Pandemie und nun zwei erfolgreichen Touren und zwei Sommer-Festival-Touren. Also der – bis auf das Covid Jahr – ganz normale Rhythmus von Album – Tour – Festivals – Album. Folgerichtig steht ab Herbst das Songwriting für das kommende Album an, welches sich definitiv auch zu 200% wieder nach BRAINSTORM anhören wird.
MH.de: manche Bands schreiben ihre Texte ja eher gesellschaftskritisch und greifen mehr oder weniger aktuelle „heiße Themen“ an oder zeichnen düstere Zukunftsszenarien. Andere dagegen sind mehr fiktional unterwegs. Welche Tendenzen seht ihr bei euch und hat es da mit der Zeit ggf. einen Wandel gegeben?
Musik zur Unterhaltung
BS: wir gehören weder zur Schwert- und Drachen-Fraktion, noch laufen wir mit einer politischen Message oder einem erhobenen Zeigefinger durch die Gegend. Wir wollen mit unserer Musik unsere Fans auf bestmögliche Art unterhalten, ohne uns auf bestimmte Themen festlegen zu müssen.
MH.de: wie seht ihr eure eigene musikalische Entwicklung in den letzten Jahren? Welche Veränderungen würdet ihr benennen und wo seid ihr euch eher „treu geblieben“?
BS: Na, wenn es eine Band gibt, sie sich stets treu geblieben ist, dann BRAINSTORM. Natürlich haben wir uns als Menschen und Musiker weiterentwickelt und das spiegelt sich auch in der Musik wider, aber ein BRAINSTORM-Song und der typische BRAINSTORM-Style ist unverkennbar und darauf sind wir wirklich sehr stolz!
MH.de: die Musikszene hat sich mit der Digitalisierung und der Verbreitung des Internets und dessen Nutzung durch die „breite Masse“ verändert. Früher ging es um Tonträgerverkäufe, heute kursieren Begriffe wie Downloadcharts. Es gibt ja immer ein für und wider. Wo seht ihr die Vor- bzw. Nachteile der Entwicklung und wie geht ihr als Band damit um bzw. welche Konsequenzen zieht ihr für euer Handeln daraus (das meine ich einmal als Konsument bzgl. der Musik von anderen Künstlern und andererseits bezogen auf BRAINSTORM)?
Früher war nicht Alles besser!!
BS: wozu über etwas lamentieren, was man nicht ändern kann. Alles hat Vor- und Nachteile. Früher, heute und bestimmt auch morgen. Es ist wie es ist und man muss – wie immer – versuchen das Beste daraus zu machen. Metal war schon öfter totgesagt und wir haben mehr arschgeile Bands denn je, Vinyl war totgesagt und mittlerweile gibt es mehr Vinyl als jemals zuvor, heutzutage kann man täglich mehr tolle neue Musik entdecken als jemals zuvor. Besucht die Konzerte Eurer Bands, wenn Ihr sie nachhaltig unterstützen wollt.
MH.de: „Alles wird teurer“ – dieses Thema ist ja alltäglich in aller Munde. Beim Einkauf im Lebensmittelgeschäft oder beim Bäcker. Wenn wir auf der anderen Seite darüber reden wollen, etwas ´rein aus Überzeugung zu tun und die Gedanken an die „Kohle“ mal beiseite zu lassen, dann sind wir schnell beim Thema RAGE AGAINST RACISM. Ein tolles Festival bei uns in Duisburg (hier sitzt auch unsere Redaktion), bei dem wir von metal-heads.de stolz sind, als Medienpartner aktiv mitwirken zu können. Freier Eintritt für eine gute Sache. Gerade bei der Teuerungsrate für viele Ausgaben ist es eine tolle Geschichte, dass so etwas noch möglich ist. Schön, dass ihr euch mit BRAINSTORM für den guten Zweck einbringt. Habt ihr bereits Erfahrungen mit der Teilnahme bei ähnlichen Veranstaltungen sammeln können?
BS: Ja, wir haben schon des Öfteren auf ähnlichen Veranstaltungen gespielt und haben in der Regel auch immer ein offenes Ohr für derlei Anfragen. Trotzdem kann man heutzutage auch bei solchen und ähnlichen Veranstaltungen nicht einfach vorbehaltlos zusagen, sondern muss prüfen ob auch wirklich dahintersteckt was vorne draufsteht.
MH.de: Was hat euch bewegt, gerade bei diesem Open Air mitzumachen und wie denkt ihr darüber quasi als Co-Headliner am Festivalfreitag (das ist der 09.06.2023) auf die Bühne zu dürfen?
Gerne zurück bei RAGE AGAINST RACISM
BS: Wir waren vor einigen Jahren schon einmal beim RaR zu Gast und fanden es damals schon klasse. Deshalb sind wir auch super gerne wieder mit dabei und unterstützen dieses tolle Event und die Message dahinter. Bei Events dieser Art ist die Position auch eher zweitrangig, es geht um die Message und um den Support, damit solche Veranstaltungen auch zukünftig stattfinden können.
MH.de: im Rahmen eurer langjährigen Bandgeschichte habt ihr ja sicher ausreichend Erfahrung mit Festivalauftritten. Macht es für euch einen Unterschied, am Nachmittag bei strahlender Sonne auf einem Open Air Event zu spielen, oder bei einem Hallen-Gig – ggf. selber als Headliner – auf der Bühne zu stehen? Oder freut ihr euch einfach immer noch über jede Auftrittsmöglichkeit, bei der man ja letztlich die Möglichkeit bekommt, sein Material vorzustellen (gerade bei Festivals kommen die Leute ja nicht unbedingt wegen einem selbst, sind aber dennoch womöglich interessiert, neue Bands und deren Musik kennenzulernen)?
BS: Nun ja, wir sind ja keine Nachwuchskapelle, sondern eine etablierte und professionell arbeitende Band, die nicht mehr zwingend an jeder Steckdose spielen muss und wir behalten uns durchaus das Recht vor und sind glücklicherweise in der komfortablen Lage, auch mal eine Showanfrage abzulehnen. Aber generell genießen wir es nach wie vor sehr, Musik zu machen und auf der Bühne zu stehen. Und wie Du Dir vorstellen kannst, war im Laufe der Jahre jede auch nur erdenkliche Showkonstellation dabei. Vom Opener Slot bis zur Headliner Show, vom Clubgig bis hin zur großen Open Air Show.
MH.de: Bevor wir zum Ende kommen, haben bei uns immer die Bands das letzte Wort. Jetzt könnt ihr also eine Message an unsere Leser, eure Fans etc. verbreiten. Was wäre das für eine Mitteilung?
Eine klare Message
BS: Let the Music do the talking! Viel Spaß auf dem RaR, wir freuen uns auf Euch!
MH.de: Danke dir vielmals für die Zeit für dieses Interview und die Beantwortung der ganzen Fragen und wir wünschen euch einen großartigen Auftritt beim RAGE AGAINST RACISM-Festival 2023 und freuen uns, euch dort zu sehen! Alles Gute!
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Bildquellen
- BRAINSTORM – Fotocredit by MattBischof: Matt Bischof
- RAGE AGAINST RACISM 2022 – Impressionen – 025: (c) by DocRock für metal-heads.de
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