GUARDIANS OF METAL / Motormetal – Festival

GUARDIANS OF METAL/Motormetal – Festival in Hückelhoven
Das GUARDIANS OF METAL/Motormetal – Festival fand am 13. Mai 2023 in Hückelhoven statt.
Blitz, Donner, heftiger Regen auf dem Weg dorthin – was für ein Auftakt für ein Metal-Event.
Dort angekommen war und blieb der Himmel grau-metallisch. Da war ich schon froh, dass das GUARDIANS OF METAL im Festsaal stattfand. Übrigens eine coole Location. Besonders cool sind auch wieder einmal die Fotos, die Chipsy gemacht hat! Also alle anschauen!
Vom Punkrock …
Den Einstieg machen JOHNNY ROCKY AND THE WEEKEND WARRIORS. Sie kommen aus Aachen und spielen Punkrock mit Metal-Einfluss.
Sie wollen vor allen Dingen Party machen, wie Sänger Johnny Rocky erklärt. Und sie verbreiten von Beginn an mit ihren energiegeladenen Songs gute Laune. Mit treibenden Beats, Riffs, die direkt ins Ohr gehen und Melodien und Texten zum Mitsingen und Mitfeiern.
… zum Death Metal
ABSORB haben den weiten Weg aus Erlangen nicht gescheut. ABSORB stehen für Old School Death Metal. Ihre Musik ist roh, geprägt von tiefen Growls und langsamen, wuchtigen Riffs, die wie Walzen daherkommen. Das Drumming ist schnell und die Rhythmuswechsel sind abrupt, was der Musik eine dynamische Note verleiht. Das Gitarrenspiel ist breit angelegt und bietet ein vielfältiges Spektrum an Riffs. Dabei zieht sich ein düsterer, diabolischer Gesang konsequent durch die Songs. Aber auch Thrash-Metal-Einflüsse machen sich in einige Passagen bemerkbar. Die Songs sind eine düstere Reise durch langsame und rasend schnelle Temporegionen und einigen Experimenten. ABSORB setzen aber trotzdem konsequent auf direkten, tonnenschweren Death Metal. Daraus hat sich ein großartig-reizvolles Spiel zwischen Gut und Böse ergeben.
Melodic Death Metal aus Erkelenz
Und dann folgt die erste ‚Heimspiel‘ – Band. Denn DIVINE ZERO kommen aus Erkelenz, was hier ja direkt um die Ecke liegt. Sie eröffnen ihr Set mit „Orison in Lead“. Schon jetzt ist sicher: hier verbinden sich göteborgische Klänge mit eigenen Ideen, Double-Bass-Performance mit Riffgewitter.
Spaß macht, dass das Ding nicht nur mit tollen Bassläufen groovt, sondern dass die Arrangements auch viele feine Soli zu bieten haben. Außerdem ergibt sich dadurch ein großartiger Kontrast zu den zeitweise tief bösen Vocals. DIVINE:ZERO das ist leidenschaftlich gespielter Melodic Death Metal mit genau der richtigen energiegeladenen Mischung aus Härte, Tempo und Melodie. Und so gibt es vor der Bühne einen generationsübergreifenden Moshpit.
Mit „Twilight and the Void“, geben sie einen vielversprechenden Ausblick auf das kommende Album, das ich mir dann sicher nicht entgehen lassen werde!
Midtempo Groove
DEDPOOL, die „Midtempo Groove Machine“, wie sich selbst bezeichnen, aus Hückelhoven-Hilfarth lässt von Beginn an keinen Zweifel daran, dass sie nicht einfach Groove, Doom und Death Metal verbinden, sondern dies auf ihre eigene Art interpretieren. So geht es zwar langsam und ziemlich doomig los – und dann aber straight forward in the face.
DEDPOOL präsentiert sich als ein echtes Groove-Monster mit tiefem, wütendem Gesang, der direkt aus dem Bauch herauskommt. Mächtiges Drumming, ausgearbeitete Gitarrenpassagen und immer wieder die düsteren Vocals. Die Energie überträgt sich schnell aufs Publikum. Und so wird geschubst und gemosht während andere einfach Spaß am mitreißenden Sound, der immer wieder Anflüge von Melodie und dabei jede Menge „Fuck Off“ – Momente hat.
Power Metal a la IGNITION
IGNITION aus Duisburg eröffnen mit „Into The Battle“ und machen schon hier klar, worum es geht: Power – Metal mit einer kraftvollen Mischung aus harten Melodien, druckvollem Drumming und ebensolchen Rhythmen, großartigen Gitarrensoli, eingängigen Refrains und epischen Momenten.
Dennis ‚Schally‘ Marschallik hat das Publikum schnell im Griff. Er ist schon eine echte Rampensau mit seinen kraftvollen Gesten und seiner Präsenz. Dass IGNITION auch hier viele Fans vorfinden, merkt man nicht nur daran, dass auf den zu jeder Show gehörenden Spruch: „Prost ihr Säcke!“ unisono die Antwort: „Prost du Sack!“ folgt.
Der Teil des Publikums, der die Songs gut kennt, singt nicht textsicher mit. Und der Rest steigt spätestens bei „Raise Your Horns“ oder „Strike first, strike hard“ zu „Cobra Kai“ mit ein.
Songs wie „Into The Battle“ bringen die Leute immer näher an die Bühne und dazu, die Mähnen zu schütteln.
Aber es geht bei den Songs nicht nur um Headbangen, Mitsingen und Spaß haben, sondern auch um etwas, das Schally als das wichtigste Gut bezeichnet: Freundschaft, die, wenn sie echt ist, einfach „Unstoppable“ macht. Die Riffs und die Growlparts sorgen für Abwechslung
Mit „We Are The Force“ endet die Show, in der IGNITION wieder einmal bewiesen haben, dass sie ein Garant für eine energiegeladene Performance und epischen Heavy Metal sind.
Ballade ist nicht gleich Ballade
Auf GODSNAKE war ich sehr gespannt, da ich die Band bisher nicht kannte, sie aber schon mehrmals mit IGNITION und MOTORJESUS gespielt haben. Die Jungs scheinen sich musikalisch und auch sonst gut zu verstehen.
GODSNAKE kommen aus Hamburg und mussten heute ohne ihren zweiten Gitarristen auskommen. Aber das haben sie gut ‚überspielt‘.
Mit „Urge To Kill“ und „Stone The Crow“ geht es mit einer gelungenen Verbindung aus Thrash, Metal und Groove direkt zur Sache.
Am vorhergehenden Tag haben sie ihr Album „Eye For An Eye“ herausgebracht. Da ist es auch klar, dass sie ein paar Songs daraus vorstellen. Und es geht mit „Apocalypse For Free“ rifflastig, mit Double-Bass-Groove, direkt und schnell kombiniert mit eingängigen Melodien weiter.
Auch „Story Of A Ghost“ ist ein fetter und breit aufgestellter Song.
Aber GODSNAKE liefern nicht nur treibende Songs, die zum Mitwippen und Headbangen einladen, sondern auch Balladen. Und auch diese sind energisch und dynamisch: Metal-Balladen eben!
Mit „This Is The End“ gibt es einen tollen Melodic Death Metal – Song mit Growls und cleanen Vocals, donnerndem Bass und Drumming garniert mit tollen Riffs.
Es war nicht nur die gelungene Mischung aus knallharten Riffs, Double-Bass-Groove, markantem Gesang, feinen Hooks und tollen Gitarren-Soli, die viel Spaß gemacht hat, sondern auch die Energie auf der Bühne.
Und jetzt freue ich mich darauf, das Album zu hören (Review wird folgen, keine Frage!)
MOTORJESUS !!!
MOTORJESUS sind heute nicht nur Headliner, sondern Sänger Chris Birx war auch an der Organisation dieser Veranstaltung beteiligt.
Auch zu dieser inzwischen fortgeschrittenen Stunde zeigen MOTORJESUS, wofür man sie kennt und schätzt: eine energiegeladene Show mit motorölgetränkten Songs, die keine Zeit zum Durchatmen lässt. Und MOTORJESUS schaffen es wieder einmal, das Publikum von Anfang an mitzunehmen.
Sie eröffnen mit „Drive Through Fire“ und treten wie gewohnt das Gaspedal durch und rasen Vollgas mit treibenden Riffs und sattem Drumming in den Abend hinein.
Das ist fetter, motorenlärmender und abwechslungsreicher Hard Rock und man hat den Eindruck, dass sie mit jedem Song noch einen Gang höher schalten.
Chris ‚Howling‘ Birx hat nicht nur eine Power-Stimme, sondern auch immer lockere Sprüche auf Lager. So vorbereitet singt das Publikum nicht nur lautstark mit, sondern lässt sich von der gesamten Dynamik anstecken und ist headbangend und Fäuste reckend voll dabei.
Zur Dynamik tragen auch das donnernde Zusammenspiel von sattem Drumming, fettem Bass, rotzigen Riffs und die Battleparts der Gitarren bei. Fein garniert wird das Ganze durch die feinen, rockigen Soli.
Ob sie nun „Hellbreaker“, „King Of The Dead End Road“ (das Ding mit der Kuhglocke) spielen oder „The Howling“ und „Motorjesus“, Songs die einfach nicht fehlen dürfen: die lockeren Sprüche dazu und diese tolle Mischung aus modernem Heavy Metal mit klassischem Rock, sind einfach ein Garant für eine mitreißende Fahrt, guten Sound und eine fantastische Stimmung.
Das Publikum, das Heavy Rock mit hoher Drehzahl erwartet hat, ist heute Abend voll auf seine Kosten gekommen. MOTORJESUS sind live ja immer noch eine Runde schneller und kraftvoller als auf den Alben und zelebrieren ihren rock’n’rollenden Heavy Metal. Der eine oder andere wird am nächsten Tag seinen Nacken gespürt haben.
Der Underground ist vielseitig, lebendig und laut
Dieser Abend hat wieder einmal gezeigt, dass der Underground vielseitig ist und es sich lohnt, nicht nur die Alben zu hören, sondern sie auch zu kaufen und vor allen Dingen, die Konzerte zu besuchen. Nur so kann Metal auch lebendig bleiben!
Johnny Rocky and the Weekend Warriors, Absorb, Divine:Zero, Dedpool, Ignition, Godsnake, Motorjesus
Motorjesus & Ignition
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Bildquellen
- Absorb 13.05.23 Guardians of Metal Hückelhoven: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Divine:Zero 13.05.23 Guardians of Metal Hückelhoven: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Dedpool 13.05.23 Guardians of Metal Hückelhoven: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Ignition 13.05.23 Guardians of Metal Hückelhoven: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Godsnake 13.05.23 Guardians of Metal Hückelhoven: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Motorjesus 13.05.23 Guardians of Metal Hückelhoven: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
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