RAVENSTINE – Pre-Listening im Plattenbau Schermbeck
RAVENSTINE (Facebook) ist wie viele andere Bands und Musikprojekte aus der Corona-Lockdown-Zeit entstanden. Aus dieser Idee entstand dann recht schnell das erste selbstbetitelte Album, welches Anfang 2023 veröffentlicht wurde. Sage und schreibe ein Jahr später wird euch am 12.01.2024 der Nachfolger „2024“ präsentiert.
RAVENSTINE hatten am 24.11.2023 zu einer Pre-Listening-Session geladen. Diese fand im Plattenbau Schermbeck statt, einem sehr coolen Musikladen, wo man wirklich eine riesige Auswahl hat. Es gibt CDs und Vinyls aus den verschiedensten Kategorien. Darunter finden sich auch einige Schätze wie limitierte Editions. Darüber hinaus gibt es alles, was das Herz begehrt, auch Poster, Shirts und andere Dinge. So lohnt sich auch eine etwas weitere Anreise, denn man kann stundenlang dort stöbern und sich wohlfühlen. Und wenn es nicht im Laden ist, dann werden Heinz und Rene euch das besorgen. Es ist zwar etwas abgelegen, dafür sind aber ausreichend Parkplätze vorhanden. Nehmt nur einen prallen Geldbeutel mit, damit sich die Reise auch lohnt. Ich habe beim Stöbern festgestellt, dass die Preise völlig fair sind und das ein oder andere Schnäppchen kann man auch ergattern. Für Raritäten muss man selbstverständlich mehr hinblättern.
Gut gefüllt
Trotz beschissenem Wetter war nicht nur der Parkplatz vor dem Laden rappelvoll, sondern auch der Laden war gut gefüllt. Die Besucher wuselten durch die Gänge des Ladens, bevor das Hörerlebnis gestartet wurde. Einige stöberten nach schönen Dingen im reichhaltigen Angebot, andere unterhielten sich. Recht schnell konnte ich Martin und Hanno von RAVENSTINE ausmachen. Hanno war etwas angeschlagen, da ihm erst vor einigen Tagen vier Weisheitszähne entfernt wurden. Respekt, dass er trotzdem dort erschienen ist.
An einem Ende der Räumlichkeit war ein „RAVENSTINE-Altar“ aufgebaut. Auf diesem waren vor einem großen RAVENSTINE-Banner die verschiedenen physikalischen Versionen des neuen Albums ausgebreitet. Und ich muss sagen, dass mir diese lila Vinyl-Version toll gefällt. Ist eigentlich nicht meine Lieblingsfarbe, aber es sieht schon sehr cool aus, gerade in Verbindung mit dem Coverartwork.
Für die Verpflegung war bestens gesorgt. Es gab Currywurst und Bier. Außerdem haben zwei kleine Helferinnen noch leckere Crepes zubereitet. Also auch ein liebes Dankeschön an die netten Helferinnen, die uns die kulinarisch versorgt haben.
Und als Bonus traf ich auch auf Frontmann Marius von der Gelsenkirchener Band SMORRAH (Facebook/Homepage). SMORRAH sind übrigens in den letzten Zügen vor der Veröffentlichung ihres Debütalbums Anfang nächsten Jahres. (Siehe auch Interview hier!) Näheres darüber werdet ihr bald hier bei uns erfahren.
Die neue Single „Black Is The Brightest Color“
So unspektakulär wie der Albumtitel klingt die Musik von RAVENSTINE natürlich nicht! Das Debütalbum vor einem Jahr hatte bei mir zu folgendem Fazit geführt:
Das ist Musik, die sofort Adrenalin ins Herz schießt und Glücksgefühle auslöst. Diese Band und ihre Musik muss man lieben!
Review auf metal-heads.de von ‚Metalhead‘ (26.02.2023)
Auf dem Debüt gab es straighten schmutzigen Rock, der einen mitgerissen hat. Es ging schnurstracks geradeaus. (Schurstracks geradeaus hätte ich mir übrigens auch für die Anfahrt zum Plattenbau Schermbeck gewünscht. Die Anfahrt von Bochum war eine Katastrophe.)
Vor einigen Tagen ist die erste Single vom neuen Album rausgekommen. „Black Is The Brightest Color“ Und diese holte mich wieder direkt ab. Der Sound klingt leicht und beschwingt, was vor allem diesem coolen groovenden Bass zu verdanken ist. Ein hervorstechendes Merkmal in diesem Song. RAVENSTINE sind immer für eine Überraschung gut. Einen Part mit deutsch gesprochenem Text erwartet man sicherlich nicht bei so einem Song. Ungewöhnlich, aber es funktioniert! Dort wird auch das Thema des Songs noch mal sehr deutlich gemacht. Denn trotz des größtenteils beschwingten Auftritts geht es um das ernste Thema Depression. So macht auch der Songtitel Sinn und die visuelle Umsetzung des Videos in schwarz/weiß.
Martin erzählte mir vor Ort, dass er nach Veröffentlichung der ersten Single „Black Is The Brightest Color“ unheimlich viele Rückmeldungen bekommen habe, die insgesamt einen großen Zuspruch und Bewunderung für den Mut widerspiegelten, dass RAVENSTINE sich einem solch schweren Themas gewidmet haben. Denn dieses schwierige Thema betrifft mehr Menschen als man meinen mag. Viele Betroffene wollen sich dieses gar nicht erst eingestehen oder es möglichst nicht nach außen zeigen, um nicht als schwach oder verletzlich zu gelten.
Das neue Album „2024“ wird überraschen
Nach dem ersten Hördurchgang war ich überrascht, denn ich hatte tatsächlich etwas anderes erwartet. Kommt die erste Single „Black Is The Brightest Color“ dem Stil der ersten Platte noch recht nah, so ist das mit den meisten anderen Songs nicht mehr ganz so der Fall. Es gibt einen Song, der noch ähnlich schmutzig rockig in diese Richtung geht. Doch der Rest klingt schon anders. Daran musste ich mich ehrlich gesagt etwas gewöhnen. Dies soll gar nicht negativ gemeint sein, denn es klingt nach wie vor original nach RAVENSTINE. Es ist immer noch purer Rock!
Die neuen Songs haben aber eine andere Ausstrahlung. Auf dem Debüt hat man richtig die Sau rausgelassen und sich scheinbar den Frust von der Seele gespielt. Dementsprechend war auch eine gute Portion Aggression und Verrücktheit im Spiel. Das neue Album klingt insgesamt leichter und feiner. Man hat sogar zwei Balladen eingebaut. Es ist schwer mich damit zu begeistern, aber vor allem die erste Ballade „Signs By The Roadside“ hat mich auf Anhieb unheimlich gefesselt. Wahnsinn, was John für eine Gesangsleistung abliefert.
Die Songs sind schön detailreich ausgearbeitet und zeigen viel handwerkliche Kunst, die sich in vielen melodischen Feinheiten manifestieren. Es ist zum großen Teil nicht der mitreißende krachende Rocksound des Debüts, sondern eine beflügelnde Erfahrung mit mehr Streicheleinheiten.
Die Produktion ist übrigens wahnsinnig gut geworden, denn der Sound von der Vinyl klingt fantastisch. Ich glaube, dass es diesmal ein Album ist, dass mehr entdeckt werden möchte. Und ich freue mich darauf, mich in aller Ruhe auf diese Entdeckungsreise zu begeben, wenn ich die Promo bekommen haben. Mein Reisebericht durch die Liederwelt wird dann hier bei ‚metal-heads.de‘ natürlich zu lesen sein. Meine Frau war ebenfalls sehr angetan von dem Album.
Nach der Listening Session hatte ich noch das Vergnügen einige Wort mit Martin Sosna zu wechseln und ihm meinen ersten Höreindruck zu vermitteln. Und er räumte ein, dass das neue Album tatsächlich eine andere Ausrichtung hat, was aber durchaus so gewollt war. Man habe nicht das erste Album kopieren wollen. Außerdem wäre das Debüt in einer anderen Zeit entstanden. Da wäre erheblich mehr Frust und Wut im Spiel gewesen.
Das neue Album „2024“ wird am 12.01.2024 über MASSACRE RECORDS erscheinen. Es gibt coole Vinyl-Editionen und auch eine limitierte Box. Die Ware ist heißbegehrt. Also lasst Euch nicht so viel Zeit!
RAVENSTINE wird auch eine Release-Show am 12. Januar im Resonanzwerk Oberhausen geben, und zwar zusammen mit der Band SCANNER, die an diesem Tag ebenfalls ihr neues Album „The Cosmic Race“ veröffentlichen. Zusätzlich wird auch noch die Band NECK CEMETERY (Facebook) auftreten.
Außerdem treten RAVENSTINE einen Tag später, am 13. Januar, beim KUHZIFEST in Emden auf.
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Bildquellen
- RAVENSTINE Pre-Listening-3- Plattenbau Schermbeck: Redakteur METALHEAD
- RAVENSTINE Pre-Listening Titelbild: Redakteur METALHEAD
- RAVENSTINE Pre-Listening-2- Martin & Hanno von RAVENSTINE: Redakteur METALHEAD
- RAVENSTINE Pre-Listening-6-: Redakteur METALHEAD
- RAVENSTINE Pre-Listening-1-: Redakteur METALHEAD
- RAVENSTINE Pre-Listening Titelbild-1-: Redakteur METALHEAD
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