Joe Bonamassa – 13.04.24 Halle Münsterland
Joe Bonamassa
Bonamassa tourt wieder mal. Auch durch Deutschland. Am 13.04.24 macht er mit seiner Band Halt in der Halle Münsterland. Die Halle ist ausverkauft, wie auch der Rest seiner Shows. Dass der Saal bestuhlt ist, tut der guten Laune keinen Abbruch. Vor der Show, während der Guitar-Tech von Bonamassa noch einige Sachen checkt, tummeln sich noch viele Fans am Bühnenrand, um einen Blick auf die Bühne und das dort aufgebaute Equipment zu erhaschen. Joe Bonamassa ist ja für seine Sammelleidenschaft bekannt und scheut auch nicht davor zurück, das ein oder andere Vintageinstrument oder einen Vintageamp mit auf Tour zu nehmen. Selten hat man die Möglichkeit, solchem Equipment mal so nah zu kommen.
Bluesrock
Pünktlich um 20:00 Uhr geht es los. Bonamassa kommt mit seiner Cherry Red Gibson SG als letzter auf die Bühne. „Hope You Realize It (Goodbye Again)“ ist der Opener. Der Sound ist von Beginn an perfekt und auch die Lichtshow, die Bonamassa mitgebracht hat, passt gut. Die Band ist von Anfang an fokussiert und voller Spielfreude. Bonamassas Gitarrenspiel ist nicht von dieser Welt. Kein Wunder, dass er als der beste Bluesgitarrist der Welt gehandelt wird. Mal ganz leise, mal laut und rockig, aber immer mit viel Gefühl. Auch schnelle Läufe schüttelt der Meister aus dem Ärmel, als sei es Nichts. In fast jedem Song wird um die Soli herum ausführlich gejamt. Bei „Self-Inflicted Wounds“ kommen dann auch die Backgroundsängerinnen Jade MacRae und Dannielle DeAndrea zum ersten Mal so richtig zum Einsatz. Das sorgt bei mir für die ersten Gänsehautmomente des Abends. Was für ein paar Stimmen.
Band
Zu „The Heart That Never Waits“ gibt es dann die Vorstellung der Band. Seinen Gitarren-Sidekick Josh Smith stellt er als den besten Gitarristen auf dieser Bühne vor. Was für ein großartiges Kompliment. Sieht und hört man sich Joshs Solo an, kann man das nachvollziehen. Smith steht Bonamassa in nichts nach. An der Hammond Orgel und den Keyboards sitzt kein geringerer als Reese Wynans, der bereits mit Stevie Ray Vaughan die Bühne teilte. Bonamassa bittet das Publikum „please stand up for Mr. Reese Wynans“. Die Leute erheben sich und applaudieren. Was danach passiert hätte ich nicht erwartet.
Die ersten Zuschauer machen sich auf vor die Bühne. Es dauert nicht lange, dass andere es ihnen nachmachen und nach kurzer Zeit stehen mindestens 150 Personen vor der Bühne. Ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll. An sich eine schöne Sache, da die Bestuhlung doch kein richtiges Konzertfeeling aufkommen lässt. Auf der anderen Seite jedoch haben die Gäste aus den ersten Reihen ja sehr tief in die Tasche greifen müssen, um vorne zu sitzen und gut sehen zu können. Da das Konzert noch mindestens 45 Minuten gehen wird, ist das meiner Meinung nach noch zu früh. Bei der Zugabe wäre das völlig in Ordnung. Ein Security Mitarbeiter versucht einige Zuschauer auf ihre Plätze zurückzuschicken, gibt aber schnell auf und alle bleiben bis zum Ende der Show vorne stehen. Mies für die ersten Reihen.
Endspurt
Nach dem sehr coolen „Lazy Poker Blues“ wird der härtere Stoff aufgefahren. Bonamassa, mit einer roten Gibson Explorer im Anschlag, haut uns „Just got Paid“ von ZZ Top um die Ohren. Geiler Song und wie auch den ganzen Abend schon, guter Gesang von Joe. Das Stück wird aufgepeppt mit Teilen aus „Dazed and Confused“ und Lamar Carter haut zum Ende hin noch ein Drumsolo raus.
Der Gitarrist erklärt, er würde eigentlich nie vom Plan abweichen, aber heute wäre eine echte Ausnahme. Statt des geplanten „Mountain Time“ wird heute „Sloe Gin“ als letzter Song gespielt. Viele Zuschauer hätten den Abend lang danach gerufen. Eine coole Abwechslung im Plan. Ich hatte noch gehofft, dass die Band doch noch „Mountain Time“ dranhängt. Haben sie leider nicht gemacht. Schade.
Somit geht ein toller musikalischer Abend nach guten zwei Stunden Bluesrock vom aller Feinsten zu Ende. Da gibt es nix zu meckern. Besser kann ein Abend nicht laufen. Joe Bonamassa hat wieder einmal bewiesen, warum er allseits so hoch gelobt wird.
Setlist
Hope You Realize It (Goodbye Again)
Twenty‐Four Hour Blues
Well, I Done Got Over It
Self-Inflicted Wounds
I Want to Shout About It
The Last Matador of Bayonne
Breaking Up Somebody’s Home
The Heart That Never Waits
Is It Safe to Go Home
Lazy Poker Blues
Just Got Paid – Dazed and Confused – Drum Solo
Sloe Gin
Fotos Joe Bonamassa Münster
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Bildquellen
- Joe Bonamassa 12.04.24 Halle Münsterland: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
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