Erik Cohen – Weisses Rauschen (VÖ: 15.01.2016)
Das neue Album von Erik Cohen mit dem Titel „Weisses Rauschen“ wurde bereits am 15.01.2016 über RYL NKR Recordings / Rough Trade veröffentlicht und verfügt über zehn Titel sowie eine Gesamtspielzeit von 41:40 min.
Vielseitigkeit steht im Vordergrund
Mit einem an Celtic Frost erinnernden „Uugh“ steigen Erik Cohen und seine Band mit der ersten Single-Auskopplung „Hier ist nicht Hollywood“ in das Album ein. Der flotte Opener weiß mit einem eingängigen Refrain und einem sanften Keyboard-Teppich zu gefallen.
Weiter geht es mit „Deine Dämonen“, einem etwas langsameren Melodic-Rocker mit einer charmanten TNT-Anleihe von AC/DC. Findet beim Hören selber heraus, um welche Anleihe es sich handeln könnte.
Es folgen das countrymäßig angehauchte, mit leicht kitschigem, aber schönem Refrain versehene „Nur ein Herzschlag“ und „Schattenland“. Das Gitarrenspiel hier lässt eine leichte Vorliebe für die alten The Cult vermuten.
Der Track „Regen“ lässt eine sehr melancholische und nachdenkliche Seite von Erik Cohen und seinen Mannen erkennen, ferner besticht der Song durch den schönen, mehrstimmigen Gesang.
Kirchenorgel und Schlagwerk!
Mit „Totenspinnengeist“ folgt mein persönlicher Favorit und zugleich der härteste Song des Albums. Die Kirchenorgel-Passagen und die wirklich gute Schlagzeug-Arbeit stehen hier im Vordergrund.
Das Wave-beeinflusste und schwermütige „Neues Blut“ ist sehr persönlich und weist autobiografische Prägungen von Erik Cohen auf.
Textliche Brillianz
„Der heilige Gral“ birgt vielleicht die textliche Meisterleistung auf diesem Album. Ferner kommt der Song sehr doomig daher. Eine Affinität zu Glenn Danzig lässt sich hier nicht verleugnen.
Zum Ausklang des Longplayers bietet uns die Band mit „Tapete“ noch einen mit Klasse gespielten, von Gitarren dominierten Song an und zu guter Letzt wird das Album mit dem etwas roheren und rockenden „Das gute Gefühl“ geschlossen.
Fazit:
Ein geschlossenes Rock-Album mit Anspruch!
Erik Cohen selbst beschreibt seine Musik als Death-Rock und Doom-Pop. Treffender kann man es wohl auch nicht formulieren. Die eigenwillige Mixtur aus Wave, Rock, Metal, Pop und Melancholie fügt sich harmonisch und leichtfüßig zusammen. Hinzu kommen ein wunderbares Gefühl für Melodie, Gesangslinien und anspruchsvolle Texte. Die Zuordnung in eine Schublade ist hier nicht möglich.
„Weisses Rauschen“ wirkt wie eine Zeitreise durch die Jahrzehnte der verschiedenen Musikstile. Das musikalische Uhrwerk wird nicht neu erfunden, aber gekonnt und geschickt wieder neu zusammengefügt. Der Spagat von Underground und Mainstream wurde gekonnt überbrückt. Auf dem Silberling befinden sich keine Ausfälle oder Lückenfüller. Jeder Song für sich könnte als Single herausgebracht werden. Erik Cohen hat es tatsächlich geschafft, nach „Nostalgie für die Zukunft“ mit „Weisses Rauschen“ noch einen Zacken zuzulegen. Die sehr gute Produktion des Albums rundet das Ergebnis ab.
Wer das musikalische Schaffen von Bands wie Type O Negative, Danzig, The Cure, Sisters Of Mercy, Tiger Army, The Doors, etc. sowie deutsche Texte und Gesang mag, kann an Erik Cohen eigentlich nicht vorbei kommen.
Line-Up:
Erik Cohen – Gesang
Jan Späth – Gitarre
Björn Seiz – Bass
Normen Rehse – Schlagzeug
Tracklist:
01 Hier ist nicht Hollywood
02 Deine Dämonen
03 Nur ein Herzschlag
04 Schattenland
05 Regen
06 Totenspinnengeist
07 Neues Blut
08 Der Heilige Gral
09 Tapete
10 Das gute Gefühl
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Bildquellen
- Erik Cohen: Starkult Promotion
- Erik Cohen: www.amazon.de
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