Gojira melden sich mit Fortitude zurück
Fünf lange Jahre hat es gedauert, aber jetzt ist es endlich soweit. Heute, am 30. April 2021, erscheint bei Roadrunner Records mit „Fortitude“ das neue Album von Gojira. Aufgenommen und produziert wurde das Album von Joe Duplantier im Silver Cord Studio – Gojiras Hauptquartier in Ridgewood, Queens – und abgemischt von Andy Wallace (Nirvana, Rage Against The Machine). „Fortitude“ ist eine Aufforderung an die Menschheit sich nicht nur eine neue Welt zu wünschen und vorzustellen, sondern diese auch Wirklichkeit werden zu lassen. Die Spendenaktion zur Single „Amazonia“ (zugunsten der indigenen Völker Brasiliens) hat mittlerweile mehr als 250.000 Dollar eingebracht. Daher hier zur Einstimmung nochmal das Video und dann stelle ich euch die Platte im Einzelnen vor.
Gojira – born for good music
Der Opener „Born For One Thing“ ist ohne Überraschungen, einfach typisch Gojira. Und wie gut das ist, könnt ihr unten im Video sehen. Der Song beinhaltet alle Trademarks: Das rhythmische Drumming, die treibenden Gitarren und der Gesang von Joe Duplantier. Und natürlich die Lyrics. Wofür sind wir denn geboren? Über „Amazonia“ muss man eigentlich keine Worte mehr verlieren. Aktuell über 2,6 Millionen Aufrufe des Videos sind deutlich genug. Und ja, eine Maultrommel ist auch dabei. Aber wem es bei dem Refrain nicht eiskalt den Rücken runterläuft, dem ist nicht mehr zu helfen. Das fast ein Jahr alte „Another World“ ist vergleichsweise simpel und eingängig, besitzt aber eine treibende, sich langsam aufbauende Kraft und gefällt mir richtig gut. „Hold On“ beginnt ruhig mit chantartigen Gesängen um dann gekonnt den Stil zu wechseln. Toller Kontrast dann auch zwischen dem cleanen Gesang und dem geshoutedem Hold On. Es gibt nicht viele Bands die so einen Spannungsaufbau in einem Song hinkriegen. Ihre Finesse zeigen Gojira auch bei „New Found“, dem mit 6:37 Minuten längstem Song des Albums. Hier gibt es wieder Chants, Tempiwechsel und man sollte sich viel Zeit geben um „New Found“ langsam wachsen zu lassen. Es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken.
Fortitude gewährt eine Zwischenpause
Das Titelstück ist ein ruhiges und besinnliches Instrumental, das quasi den Übergang oder die Einleitung zu „The Chant“ bildet, mir aber im Kontext trotzdem sehr gut gefällt und dem Album noch mehr Tiefe verleiht. „The Chant“ nimmt genau diese Stimmung auf, bietet mehrstimmigen Gesang. Altfans sind vielleicht abgeschreckt, aber diese lässige und relaxte Seite von Gojira fängt mich auch irgendwie ein. Dafür dröhnt „Sphinx“ wieder düster und bedrohlich aus den Boxen. Growls und hartes Riffing dürfen auch Anhänger der frühen Werke wieder versöhnlich stimmen. Bei „Into The Storm“ tritt Mario Duplantier passenderweise das Gaspedal richtig durch. Eine richtigt schöne Gojira Hymne. Zurückgenommen und mit stellenweise geflüstertem Gesang schafft „The Trails“ eine dunkle und mystische Atmosphäre und man fühlt sich ungewollt wie ein blinder Passagier auf einer gnostischen Reise. Das abschließende „Grind“ beginnt brutal um zum Ende dann doch wieder die melancholische Melodie aufzugreifen und „Fortitude“ dann doch immer leiser werdend ausklingen zu lassen.
Gojira streben dem Metal Olymp entgegen
Es ist schwer in Worte zu fassen, was Gojira machen. Stillstand ist es definitiv nicht und gerade das macht „Fortitude“ auch so spannend. Es gibt die vertrauten und vertrackten Death Metal Sachen zu finden. Und gleichzeitig machen Gojira so viel mehr. Und neben der Musik gibt es dann auch noch intelligente und kritische Lyrics und noch soziales Engagement. Was ich aber sagen kann: Man kann und sollte Gojira und „Fortitude“ nicht mal schnell nebenbei hören. Das geht gar nicht. Nimmt man sich die Zeit gibt es viel zu hören und zu entdecken, dass die Pandemie wie im Flug vergeht (hoffentlich). Auf jeden Fall streben Gojira mit „Fortitude“ weiter dem Metal Olymp entgegen.
Gojira -Line-Up und Kontakt
Joe Duplantier – Gitarre und Gesang
Christian Andreu – Gitarre
Mario Duplantier – Schlagzeug
Jean Michel Labadie – Bass
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