HÄMÄRÄ – „Ivory Tower“ Review
(English review below)
Modern Metal
HÄMÄRÄ (Facebook) kommen nicht, wie man vom Namen her ableiten könnte, aus dem skandinavischen Bereich, sondern aus den USA. Mit dem Bandnamen wollte man allerdings dem gerecht werden, was die Band musikalisch am meisten beeinflusst hat. Und dies waren nun mal der Metalsound aus den skandinavischen Ländern. Mit dem Album „Ivory Tower“ haben sie nun seit dem 07. April nach langer Zeit wieder etwas von sich hören lassen. Wie sich die lange Wartezeit von sieben Jahren ausgewirkt hat, erfahrt Ihr jetzt beim folgenden Review.
Der symphonische Einstieg
in das Geschehen würde wahrscheinlich in jedem erste Gedanken an ein Power Metal Album hervorrufen. Nun, Power gibt es hier auf jeden Fall auch! Und zwar so viel, dass es ich es eher in die Modern Metal oder Melodic Death Metal Kategorie packen würde. Doch auch bei HÄMÄRÄ ist die Einordnung eben nicht so einfach.
Individueller Sound,
der sich aus allerlei Bereichen bedient und sich eine eigene Geschichte komponiert.
Der Opener „Holy War“ greift die symphonischen Elemente des Intros auf, doch wird man von der Vehemenz überrascht, mit der dieser Song plötzlich nach vorne prescht. Sänger Josh growlt und shoutet aus vollem Herzen drauflos, als würde sein Leben davon abhängen. Gesanglich geht man sehr variabel zur Sache, wobei auch gelegentlich steigt Gitarrist Aaron gesanglich mit einsteigt. So finden sich auch cleane Vocals und kraftstrotzende Chorusse ohne Ende in den Songs. Nach Schema F geht bei den Männern schon mal nix und das ist gut so.
So bleibt es spannend.
„Hardly Awake“ spielt ebenfalls mit Komponenten und diese impfen den Song mit einer schönen Portion Theatralik. Hier kann man gleichfalls beispielhaft die tolle Leistung des Drummers bewundern, der es mit allerlei Rhythmuswechseln zu tun hat. HÄMÄRÄ geben dem Hörer sehr viel Input. Er ist brachial, aber in der ganzen Härte schwingen so viele geniale Ideen mit, die entdeckt werden wollen und dem Sound etwas besonderes verleihen. Hierbei macht Keyborder Tony ebenso einen tollen Job, indem er mit atmospärischen und auch teils ungewöhnlichen Synths den Sound bereichert ohne ihn zu überladen. Dann hört mal genau bei folgendem Song hin…
Flexibilität
ist ein großes Thema bei HÄMÄRÄ. Das Songwriting ist mehr als gelungen und offenbart im Zusammenspiel mit potenten Musikern und einer tollen Produktion einen Kracher nach dem anderen. Oft geht es sogar in ein epische Sphären, wenn die Synfonien und Vocals sich im Einklang unterstützen. Es ist schwer zu erklären, wie sich der Sound darstellt. HÄMÄRÄ legen viel Wert auf zartschmelzende Melodien, hauen aber ebenso mit gnadenloser Härte zu und bedienen sich verschiedener musikalischer Elemente, so dass man in Ansätzen teilweise von einem progressivem Aufbau reden kann. Denn es passiert viel in den Songs, die auf Euch niederprasseln.
Jeder Song hat seine speziellen Features.
„The Fallen“ beispielsweise beginnt sehr harmonisch melodisch, wechselt dann in den Angriffsmodus und plötzlich findet man sich in einem melancholischen Teil wieder, in dem Streicher von Drums und Bass begleitet werden, die wiederum das traumhafte Gitarrensolo einleiten. Ein Song, der Ballade und Härte in sich vereint.
Der Song „Under The Sun“ beginnt mit prägnanten coolen Synthies und treten immer wieder verteilt auf. Die Übergänge bei den Stimmungswechseln sind aber immer fließend und laufen nicht Gefahr den Hörer zu überfordern oder vor den Kopf zu stoßen. Ganz im Gegenteil…. Die Harmonien setzen sich wunderbar im Kopf fest und die brachialen Parts sorgen für den harten Ausgleich und ausreichendes Nackentraining.
Rasant
geht es mit „Retribution“ zur Sache. Der sehr dynamische Song geht flott voran, legt dann aber noch an Energie und Tempo zu, wobei schöne Vocal Lines über rasenden Drums fliegen. Keyborder Tony unterstützt den Song mit super Synths. Mir hat auch der Break ab Minute 02:27 geil gefallen, der dem Song wieder eine andere explosive Wendung verleiht.
Zum Ende möchte ich noch den Titeltrack „Ivory Tower“ erwähnen, der das Ende des Albums einleitet. Ein besseres Ende kann man sich gar nicht wünschen. Ein überragender Song, der noch mal alles auffährt und dem Hörer einen frenetischen fantastischen Abschluss liefert. Das Ende kommt für mich leider viel zu früh, denn von dieser Kunst hätte ich locker noch ein oder zwei Songs mehr genießen wollen.
Fazit
HÄMÄRÄ landen mit ihrem Album „Ivory Tower“ nicht nur einen Volltreffer, sondern einen glatten Durchschuss. Auf einem technisch hohen Level haben sie eine individuellen Sound entwickelt, der brachial klingt. Aber HÄMÄRÄ vereinen in diesem Sound eine tolle Ausgewogenheit von gnadenloser Härte mit wundervollen Melodien. HÄMÄRÄ ist eine großartige Band mit unheimlich viel Potential, um die Massen zu begeistern. Mich haben sie jedenfalls sehr eindrucksvoll überzeugt und ich wüsste nicht, wofür ich hier einen Punkt abziehen sollte.
English Review
Modern Metal
HÄMÄRÄ (Facebook) do not come from the Scandinavian area, as one could deduce from the name, but from the USA. With the band name, however, they wanted to do justice to what influenced the band musically the most. And this was the Metal sound from the Scandinavian countries. With the album „Ivory Tower“ they have now since 07 April after a long time again new stuff on fire. How the long waiting period of seven years has had an effect on their music, you can find out now in the following review.
The symphonic start
into the action would probably evoke first thoughts of a Power Metal album. Well, there is definitely power here! And so much that I would rather put it in the Modern Metal or Melodic Death Metal category. But with HÄMÄRÄ the classification is not so easy.
Individual sound,
which draws from all kinds of fields and composes its own story.
The opener „Holy War“ picks up the symphonic elements of the intro, but you are surprised by the vehemence with which this song suddenly rushes forward. Singer Josh growls and shouts at the top of his lungs as if his life depended on it. Vocally, the band is very variable, with guitarist Aaron occasionally joining in on vocals. So there are also clean vocals and powerful choruses without end in the songs. The men do not follow a certain pattern, and that’s a good thing.
So it remains exciting.
„Hardly Awake“ also plays with components and these inoculate the song with a nice portion of theatricality. Here you can also admire the great performance of the drummer, who has to deal with all kinds of rhythm changes. HÄMÄRÄ give the listener a lot of input. It is brute, but in all the hardness resonate so many ingenious ideas that want to be discovered and give the sound something special. Here, keyboarder Tony also does a great job by enriching the sound with atmospheric and also partly unusual synths without overloading it. So take an intense listening to the following song…
Flexibility
is a big topic with HÄMÄRÄ. The songwriting is more than successful and reveals in the interplay with potent musicians and a great production one cracker after another. Often it even goes into epic spheres when the synphonies and vocals support each other in unison. It is hard to explain the sound. HÄMÄRÄ put a lot of emphasis on tender melting melodies, but also hit with merciless hardness and use different musical elements, so that you can partly talk about a progressive structure. Because a lot happens in the songs that rain down on you.
Each song has its special features.
„The Fallen“, for example, starts very harmonically melodic, then switches to attack mode and suddenly you find yourself in a melancholic part where strings are accompanied by drums and bass, which in turn introduce the dreamlike guitar solo. A song that combines ballad and harshness in itself.
„Under The Sun“ begins with concise cool synths and occur again and again distributed. However, the transitions in the mood changes are always smooth and do not run the risk of overwhelming the listener. Quite the opposite…. The harmonies settle wonderfully in the head and the brute parts provide the hard balance and sufficient neck training.
Rapid
it goes to the point with „Retribution“. The very dynamic song goes ahead quickly, but then increases in energy and speed, with beautiful vocal lines flying over raging drums. Keyborder Tony supports the song with great synths. I also like the break from minute 02:27, which gives the song again another explosive turn.
At the end I would like to mention the title track „Ivory Tower“, which introduces the end of the album. You can’t wish for a better ending. An outstanding song that once again goes all out and provides the listener with a frenetic fantastic conclusion. The end comes for me unfortunately much too early, because from this art I would have loosely enjoyed one or two songs more.
Conclusion
HÄMÄRÄ land with their album „Ivory Tower“ not only a direct hit, but a bullet through. On a technically high level they have developed an individual sound that sounds brute. But HÄMÄRÄ combine in this sound a great balance of merciless hardness with wonderful melodies. HÄMÄRÄ is a great band with an incredible amount of potential to inspire the masses. In any case, they have convinced me very impressively and I do not know what I should deduct a point here.
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Bildquellen
- HÄMÄRÄ – Ivory Tower Cover + Infos-1b: Cover+Infos-->Hardlife Promotion//Rest-->Pixabay
- HÄMÄRÄ Titelbild: Hardlife Promotion
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