Midnight – Rebirth By Blasphemy (VÖ: 24.01.2020)
Wiedergeburt um Mitternacht
Kennt ihr das auch? Jemand setzt euch einen leckeren Nudelauflauf vor und plötzlich versetzt es euch 20, 30, 40 Jahre in die Vergangenheit. Wie bei Muttern …
Im Fall von Midnight geht es mir ähnlich, allerdings nur 30 Jahre zurück … als ich in den 80er-Jahren die Platten von Anthrax, Motörhead oder Slayer erstmals verschlang. Heeeeeerrlich, sag ich da nur!
Zwar nicht wie bei Muttern, eher wie bei Oma unterm Arm. Reudig, dreckig. hundsgemeiner Black Metal mit Punkanleihen eben. Verdorbene Texte, kraftvolle Hooks und schockierende Plattencover.
Bei unzähligen Bands aktiv, zuletzt bei Boulder, hat sich ein gewisser Jamie Walters zum Multiinstrumentalisten erzogen. Unter dem Pseudonym „Athenar“ hat er sich mit Midnight seine One-Man-Band geschaffen.
Osel ohne Schambehaarung
Bereits als Osel ohne Schambehaarung war Musik für Jamie ein lebenswichtiger Bestandteil seines Lebens. Er hat mit jedem Equipment geübt, was er in die Finger bekam und etwas draus gemacht, auch wenn es sich billig angehört haben mag. Aber gerade darin hat man immer seine Ehrlichkeit und Direktheit herausgehört und lieben lernen können.
Seit 2003 hat er ein Wespennest aufgezogen. In Form eines Ein-Mann-Seitenprojektes namens Midnight. Zig Singles, Demos, EPs kamen mit den Jahren zusammen.
Mit schwarzen Kaputzen unterwegs
Nur live ist Jamie Walters aka Athenar nicht allein unterwegs, sondern bedient sich der Unterstützung eines Gitarristen und Schlagzeugers. Alle treten dann verhüllt in komplett schwarzen, das Gesicht verdeckenden Kapuzen, auf. Aber eigentlich sind Athenar die Liveauftritte zu anstrengend, weil er nur „Volle Pulle“ kennt und danach seine Stimmbänder kurzzeitig immer wegschmeißen kann.
„Meine Songs sind Venom-Cover“
„Im Wesentlichen sind meine Songs Venom-Cover.“ Diese Äußerung kommt vom Mastermind himself, der sich – wie bereits desöfteren hier erwähnt – liebevoll Athenar nennt. Sein viertes Full-length Album Rebirth by Blasphemy ist immer noch rauh, punkig und druckvoll gespielt, jedoch eingängiger als die Vorgänger. Wie Athenor seine Alben aufnimmt, wollen wir wissen. Also zuerst schreibt er die Texte…oft hart sexualisiert und pervers.
Komponieren ist dann in der 2. Stufe gleichzeitig eine Art Selbsttherapie, um ihn von schlimmen Dummheiten abzuhalten, so behauptet er. Die Songs werden anschließend von ihm selbst in einem Studio seiner Heimat Cleveland eingespielt. Die Aufnahmen werden hierbei stets beim zweiten, spätestens dritten Take verwertet. Kleine Fehlerchen werden bewußt nicht korrigiert. Gerade das und eine gewisse Portion scheiß-egal-Einstellung machen seine Songs aus. So auch bei Rebirth by Blasphemy.
Klingt wie Anthrax
Während Athenars Lieblingssong auf der Scheibe der Track „Rising Scum“ ist, hat es mir persönlich hat es der Titelsong „Rebirth by Blasphemy“ angetan, weil er mich so herrlich an Anthrax´ Fistfull of Metal erinnert und daher sehr glücklich stimmt! Aber hört selbst rein:
Hier gibt es die Songliste
1. Fucking Speed and Darkness 03:59
2. Rebirth by Blasphemy 03:07
3. Escape the Grave 02:47
4. Devil’s Excrement 02:15
5. Rising Scum 04:01
6. Warning from the Reaper 04:06
7. Cursed Possessions 02:24
8. Raw Attack 03:50
9. The Sounds of Hell 03:16
10. You Can Drag Me Through Fire 04:04.
Midnight und der Erfolg
Midnight hat sich mit der 33 Minuten und 49 Sekunden langen Scheibe übrigens zum Independent-Label Metal Blade Records hinkatapultiert.
Nicht nur des Geldes wegen (neeeeeheeeeiiiinn), sondern weil Athenars Jugendhelden wie Slayer, Trouble, Nasty Savage uvm. dort vorkamen. Traum verwirklicht, würde ich sagen.
Das Label wird bei all ihrer Sorge zusehen müssen, daß sie Midnight nicht einengen und vergraulen. Denn, ich gehe davon aus, dass noch Großes folgen wird und man auch in Zukunft viel herrlich Schreckliches von diesem liebenswerten Kauz hört!
(Gastbeitrag: Brandy)
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Bildquellen
- Midnight: Amazon
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