RAGNAROK von Kjell Braaten

kjell braaten ragnarok

„Ragnarok“ – ein weiteres Stück von der aktuellen EP

(english version below)

Heute veröffentlicht Kjell Braaten einen weiteren Song der EP „Ragnarok“. Im letzten Monat kam dazu mit „Jotun“, der erste Song heraus. Jetzt also der Titelsong, über die Apokalypse in der nordischen Mythologie.

Wie „Jotun“ ist auch „Ragnarok“ kein Stück, das für diese EP komponiert wurde. Es war eine Auftragsarbeit. Daher klingt auch dieses Stück anders, als die Musik, die auf Kjell Braatens Alben „Ferd“ (2020), „Bronseplassen“ (2021) oder „Blóta“ (2022) zu hören ist.

Mit „Raganrok“ zeigt Kjell Braaten erneut, wie viele verschiedene Facetten sein musikalisches Spektrum umfasst. Er hat für Theater, Film (wie z.B. für die Serie „Vikings Valhalla“) geschrieben, Sounddesigns entwickelt und war an verschiedenen Bands beteiligt (z.B. EHWAZ, WARDRUNA). Außerdem hat mit vielen verschiedenen Künstlern und Projekten zusammengearbeitet u.a. FOLKET BORTAFOR NORDAVINDEN, Anette Aga, dem Nordic Animism-Projekt. Im letzten Jahr stand er mit NEBALA auf der Bühne (die Aufnahmen von dieser großartigen Show könnt ihr hier sehen und dort mehr darüber erfahren).

Im Song „Jotun“ haben sich diese mit den Naturgewalten und dem Chaos verbundenen Wesen auf den Weg gemacht, um am Kampf von Ragnarök teilzunehmen.  

 „Ragnarok“

„Ragnarok“ beginnt mit dem rauen bedrohlich klingenden Aufruf: „Ragnarok“. Trommelschläge und unwirklich klingende Töne: irgendwo zwischen Mensch und Tier. Die schneller werdenden Trommeln, die knurrenden Vocals bauen Spannung auf. Sie klingen wie die Vorbereitung auf eine beängstigende Begegnung.

Kjell Braaten Ragnarok

Aber vielleicht höre ich das auch nur deshalb so, weil ich die Bilder, mit denen Ragnarök in den Gedichten der Edda beschrieben wird, kenne. Daher klingt die Musik für mich sowohl nach Voranschreiten, als auch nach Unabänderlichkeit, nach Angst ebenso wie nach Entschlusskraft, sich dem Kommenden zu stellen.

Der Moment, in dem das Gjallarhorn / die Lure zu hören ist, verursacht Gänsehaut. Das Gjallarhorn ruft die Götter zum Kampf. Die Stimme, die man dann hört, klingt nach Schmerz, Trauer und Bedauern zugleich. Und dann der Kampf: tiefe und gutturale Laute, Metall, das aufeinandertrifft. Die Dynamik nimmt immer mehr zu: die Stimmen und die Trommeln werden intensiver.
Mittendrinn ist wieder das hier bedrohlich klingende Horn zu hören, das den Untergang der Welt als unausweichlichen Lauf des Schicksals symbolisiert– und dann ist alles zu Ende.

Ragnarök in der nordischen Mythologie

Ragnarök, das Verhängnis, das Schicksal der herrschenden Mächte, spielt nicht nur in verschiedenen Dichtungen eine Rolle.
Es gibt – nicht nur im Metal – unzählige Songs dazu (wie z.B. „Twilight Of The Thunder God“ von AMON AMARTH, TÝR haben dem Thema mit „Ragnarok“ ein ganzes Album gewidmet).

Das wohl wichtigste Gedicht, das die Ragnarök-Ereignisse prophezeit, ist die Völuspá, die Prophezeiung der Seherin. Dieses Gedicht, das eines der bedeutendsten der nordischen Mythologie ist, findet sich sowohl in der Poetischen Edda als auch in der Edda des Sorri Sturluson.

Während Snorri Sturluson in seiner epischen Erzählung ausführlich den finalen und heroischen Kampf der Götter mit den Kräften des Bösen beschreibt, ist die Darstellung in der poetischen Edda symbolischer, metaphorischer. Götter und verschiedene mythologische Geschöpfe kämpfen gegeneinander. Die Natur gerät außer Kontrolle, die Sonne verdunkelt sich und die Sterne fallen vom Himmel. Schließlich werden die Götter besiegt und die Welt geht in Flammen auf, die meisten Götter kommen ums Leben. Die Völuspá beschreibt, dass nach dem Untergang eine neue Welt entsteht, die von den überlebenden Göttern und Menschen bewohnt wird.

Der Kreislauf von Schöpfung und Vernichtung

Niemand kann heute sagen, woher diese Vorstellungen gekommen sind und welche Bedeutung die Beschreibungen für die hatten, die sie geschaffen oder weitergegeben haben.

Aber dieser Kreislauf von Schöpfung und Vernichtung, von Vergänglichkeit und dem unvermeidbaren Untergang, damit Neues entstehen kann, ist ein Thema, das auch aktuell eine Rolle spielt.

So können wir in einen Dialog mit diesen Gedichten treten und sie in eine Beziehung zu uns bringen.

Hier schließt sich auch der Kreis in Kjell Braatens Musik, von „Ragnarok“ zu seinen anderen Alben: das, was war, in einen Bezug zur Gegenwart zu bringen.

Und dafür ist „Ragnarok“ in der Verbindung alter Instrumente und aktueller Technik ein gutes Beispiel.

„Ragnarok“ findet ihr auf allen gängigen Streaming-Plattfomen. Zum Beispiel hier

Und hier ist „Ragnarok


„Ragnarok“ – another track from the current EP

Today Kjell Braaten releases another song from the EP „Ragnarok“. The first song, „Jotun“, was released last month. Now the title song, which is about the apocalypse in Norse mythology.

Like „Jotun“, „Ragnarok“ is not a piece that was composed for this EP. It was a commissioned piece. Therefore, this piece also sounds different from the music that can be heard on Kjell Braaten’s albums „Ferd“ (2020), „Bronseplassen“ (2021) or „Blóta“ (2022).

With „Ragnarok“, Kjell Braaten once again shows how many different facets his musical spectrum encompasses. He has written for theatre, and film (such as for the series „Vikings Valhalla“), developed sound designs and been involved in various bands (e.g. EHWAZ, WARDRUNA). He has also worked with many different artists and projects including FOLKET BORTAFOR NORDAVINDEN, Anette Aga, and the Nordic Animism project. Last year he was on stage with NEBALA (you can see the recordings of this great show here and read more about it there).

In the song „Jotun“, these beings associated with the forces of nature and chaos have set out to take part in the battle of Ragnarök. 

„Ragnarok“

Kjell Braaten Ragnarok

„Ragnarok“ begins with the harsh ominous-sounding call: „Ragnarok“. Drum beats and unreal-sounding tones: somewhere between human and animal. The accelerating drums and the growling vocals build tension. They sound like preparation for a frightening encounter.
But maybe I only hear it that way because I know the images with which Ragnarök is described in the poems of the Edda. That’s why the music sounds to me both of progress and irreversibility, of fear as well as of determination to face what is coming.

This moment when the Gjallarhorn / lure is heard gives me goosebumps. The Gjallarhorn calls the gods to battle. The voice that is then heard sounds like pain, sadness and regret at the same time.

And then the battle: deep and guttural sounds, metal clashing. The dynamics increase more and more: the voices and the drums become more intense. In the middle, the ominous-sounding horn can be heard again, symbolising the world’s downfall as the inevitable course of fate – and then everything ends.

Ragnarok in Norse mythology

Ragnarök, the doom, the fate of the ruling powers, plays a role not only in various poetries.

There are – not only in metal – countless songs about it (such as „Twilight Of The Thunder God“ by AMON AMARTH, TÝR have dedicated an entire album to the theme with „Ragnarok“).

Probably the most important poem prophesying the Ragnarok events is the Völuspá, the prophecy of the seer. This poem, which is one of the most important in Norse mythology, is found in both the Poetic Edda and the Edda of Snorri Sturluson.

While Snorri Sturluson describes in detail the final and heroic struggle of the gods with the forces of evil in his epic narrative, the depiction in the Poetic Edda is more symbolic and metaphorical. Gods and various mythological creatures fight each other. Nature gets out of control, the sun darkens and the stars fall from the sky. Eventually, the gods are defeated and the world goes up in flames, most of the gods perish. The Völuspá describes that after the downfall a new world emerges, inhabited by the surviving gods and humans.

The cycle of creation and destruction

No one can say today where these ideas came from and what meaning the descriptions had for those who created or passed them on.

But this cycle of creation and destruction, of transience and the inevitable demise so that something new can arise, is a theme that also plays a role today.

So we can enter into a dialogue with these poems and bring them into a relationship with us.

This also closes the circle in Kjell Braaten’s music, from „Ragnarok“ to his other albums: to bring what was into a relationship with the present.

And „Ragnarok“ is a good example of this in its combination of old instruments and current technology.

You can find „Ragnarok“ on all the usual streaming platforms. E.G. here

And here is „Ragnarok

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Bildquellen

  • Kjell Braaten Ragnarok: Kjell Braaten Music, artwork by Beate Hay Sandmo
  • kjell braaten ragnarok: Kjell Braaten Music

Birgit

Iron Butterfly und Jethro Tull haben mir gezeigt, dass es neben Uriah Heep, Black Sabbath und Whitesnake noch etwas anderes gibt. Neugierig geworden höre ich seitdem alles, was sich unter dem Oberbegriff Metal und Rock versammelt. Je nach Stimmung eher Metalcore oder instrumentalen Rock. Mein Herz hängt allerdings am ganzen Spektrum skandinavischer Metalmusik: ob nun Folk-, Progressiv oder Doom-Metal.

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