Speaking The King’s – Carousel – Album Review
Morgen, am 16.10. erscheint das Erstlingswerk der kalifornischen Metalcore-Newcomer Speaking The King’s.
Jede Band sollte einen Handwerker im Team haben
Im Jahr 2011 als Projekt zwischen den ehemaligen Bandkollegen Gitarrist Justin Bock, Mit-Gitarrist Mike Entin und Schlagzeuger Will Peacocks gegründet, erregten die Jungs aus Orange County schnell die Aufmerksamkeit des A Day To Remember Produzent, Songwriter und Ex-Gitarrist Tom Denney (Pierce the Veil, SECRETS). Dieser schleppte die Band in sein Studio in Florida und nahm die ersten Songs mit ihnen auf. Da die Band zu gebuchter Studio-Zeit noch ohne Sänger unterwegs war, suchte man selbigen händeringend, verließ sich auf die Empfehlung eines Freundes und fand mit Bobby Burlap einen geeigneten Frontmann. Neben seinem Talent als Schweißer (was eine Band immer beruhigt, bei einer Tour nicht mit gebrochener Achse im Nirgendwo zu verrecken) zeigte sich schnell, dass abgesehen von seiner starken Bühnenpräsenz, sein Talent zu schreien, growlen und singen perfekt zur Musik von Speaking The King’s passt.
Dat wird ne jaaanz kuuurze Nummer hier
Mittlerweile hat man sich die Bühne mit Größen wie We Came As Romans, Of Mice & Men, Winds of Plague, Bleeding Through und Blessthefall geteilt. Das vor mir liegende Album wurde von keinem geringeren, als Steve Evett aufgenommen, der schon Suicide Silence, Architects oder Every Time I Die recordete. Mich erwarten 10 kalifornisch sonnige Tracks mit knappen 35 (!) Minuten Laufzeit. Warum diese CD so außergewöhnlich kurz ist, fällt beim ersten Hören auf: alle Songs sind Rock-Radio oder Highschool-Abschluss-Ball-tauglich, d.h. jeder Song fällt in die maximale Airtime für US-Landesradios. Vorteil: kurz und abwechslungsreich. Nachteil: 35 Min sind schnell gehört.
Metalcore manchmal – Post Hardcore auf jeden Fall
Über alle Songs hinweg kann ich schon sagen, dass ich die ganze Zeit nicht wirklich im Metalcore Modus war, sondern mich musikalisch irgendwie immer bei Green Day und Blink 182 fühlte und das Ganze halt mit ein paar Breakdowns und Screams versehen. Die Gesangstimme und Chorus-Parts sind aber gut und so ist für mich auch klar, das ich einfach nicht zur direkten Zielgruppe der Band gehöre. Mir fehlt es an Östrogen – dafür habe ich 20-25 Jahre zu viel. Das soll aber nicht heißen, dass die Band schlecht ist – im Gegenteil, die Songs sind eingängig und sauber produziert.
Der erste Song Breathe ist noch der metalcorigste auf dem ganzen Album, verleitet aber zu denken, das ganze Album wäre so. Sehr melodischer Gesang und viel Chorus-Parts wechseln sich mit Scream und Growl-Parts. Dies wird bei Caught In The Middle noch aufrecht erhalten, verändert sich aber in den folgenden Tracks Choke und City Lights. Bei Close To Impossible ist es dann deutlich: die Jungs machen Post Hardcore – aber von einer sonnigen, kalifornischen Seite. Gut gefallen hat mir noch The Way, der neben dem Tritt in die Kauleiste mit schönen Breakdowns aufwartet und damit für mich auch einer der besten Songs auf dem Album ist.
Fazit
Man kann sagen, was man will, aber das Album hinterlässt einfach eine gute Laune, auch wenn die Songs im weiteren Verlauf des Albums leider immer austauschbarer werden. Also als Erstlingswerk ist es für mich ok, aber nicht mehr. Wenn ich aber weiblich und unter 20 wäre…da bin ich mir sicher, dass das Album in dieser Zielgruppe schwer Anklang finden wird. Auf jeden Fall klingt es nach SoCal Post Hardcore und der ist nicht schlecht gespielt. Im Radio würde ich es nicht wegschalten.
Tracklist
Breathe 3:18
Choke 3:16
Caught In The Middle 3:06
Liar Liar 2:56
Motion Sickness 3:46
Shipwrecked 3:47
Worthless 3:11
City Lights 3:56
The Way 3:28
Close To Impossible 4:17
Lineup
Bobby Burap | Gesang
Mike Entin | Gitarre
Justin Bock | Gitarre
Will Peacock | Schlagzeug
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Bildquellen
- Speaking The King’s – Carousel – Artwork: Label: Nuclear Blast
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