THE GHOST INSIDE (VÖ: 05.06.2020)

Eine Wiederauferstehung
im wahrsten Sinne des Wortes hat THE GHOST INSIDE hinter sich. Denn am 19.11.2015 hatten sie einen verdammt schweren Verkehrsunfall erlitten, bei welchem es in Texas einen Frontalcrash zwischen dem Tourbus und einem großen Truck gab. Dabei hatten beide Fahrer ihre Leben verloren. Die Mitglieder der Band wurden bei der Tragödie sehr schwer verletzt. Folglich mussten sich alle sehr lange Zeit harten Operationen so wie umfangreichen Reha-Maßnahmen unterziehen bis sie überhaupt wieder laufen und sich bewegen konnten. Der Drummer Andrew Tkaczyk büßte sogar sein rechtes Bein ein, welches dramatischerweise amputiert werden musste.
Jetzt sind sie zurück

und stärker als je zuvor! Insofern ist es unheimlich beeindruckend und bewundernswert wie die Band ihr Schicksal gemeistert hat und sich nicht hat runterkriegen lassen. Die Männer haben den Kampf aufgenommen und einen grandiosen Sieg eingefahren. Infolge dessen haben Sie sich und den Fans zur Krönung mit der Produktion eines neuen selbstbetilten Albums belohnt.
Zwei Singles sind vorab bereits erschienen. Diese zeigen wie man so einen Kampf gewinnen kann, nämlich mit viel Ehrgeiz und eisernem Willen und unheimlich viel Unterstützung durch Familie, Freunden und Fans. Und jetzt sind sie tatsächlich wie der Phönix aus der Asche auferstanden, und wie! Das Video von
Aftermath
hat mich tatsächlich trotz des hammerharten Sounds sehr berührt und ich habe wirklich wieder einen anderen Blick für die Dinge bekommen. In dem Video werden nämlich unter anderem Szenen gezeigt, die den Unfall und die nachfolgende schwere Zeit aufarbeiten.
Pressure Point
Hierzu sollte direkt ein Kommentar vom Bassisten Jim Riley stehen… Stattdessen ein Screenshot von Twitter von einem Kommentar der Band als Reaktion auf jüngste Ereignisse:

Hintergrund sind aktuelle Rassismusvorwürfe gegen den Bassisten. Ausgerechnet im Rahmen einer Wohltätigkeitskampagne durch The Ghost Inside kamen Vorwürfe seitens anderer Musiker auf, die Jim vorwerfen vor fünf Jahren einen schwarzen Busfahrer rassistisch beleidigt zu haben und dass es schon ziemlich schräg sei, dass sie sich nun für diese Bevölkerungsgruppe einsetzen. Jim räumte tatsächlich ein Fehlverhalten ein und entschuldigte sich dafür. Trotzdem trennte sich die Band umgehend einen Tag später von ihrem Bassisten. Die anderen Mitglieder der Band geben an, dass sie von diesem Vorfall selber nichts mitbekommen hätten. Eine tragische sowie sehr unschöne Entwicklung…
Das gesamte Album ist ein dicke fette Kampfansage

Lasst Euch nicht runterkriegen, egal wie übel Euch das Schicksal mitspielt. Fallen ist keine Schande, nur das Liegenbleiben. Also nehmt es wie es kommt und macht das Beste daraus.
Dies macht bereits das Intro „1333“ sehr deutlich, welches der Drummer mit einem kleinen aber feinen Solo einleitet, bevor der Rest der Truppe in gewohnt massiver Art und Weise brutal mit einsteigt und sehr deutlich zeigt: Wir sind…
STILL ALIVE!
Diese Message bekommen wir im ersten Song knallhart ins Gesicht geschmettert. In gewohnt brutaler Manier gehen THE GHOST INSIDE zu Werke und schmettern einen fetten melodischen Sound in die Welt, der nicht überhört werden kann. Der Sänger Jonathan Vigil shoutet mit einer Energie, die einen nicht kalt lässt. Natürlich werden auf diesem Album die Erfahrungen und Gefühle aufbereitet, die dieser schlimme dramatische Unfall nach sich gezogen hat. Dabei werden Wut, Verzweiflung, Hoffnung verarbeitet und der starke Wille zum Sieg über das Schicksal vorangestellt. Dies bringt der Song
Make or Break
perfekt zum Ausdruck. Dies ist ein sehr energetischer Song mit schönen Wechseln zwischen brutalen Shouts und einem clean gesungenen Refrain, wo das Tempo anzieht und nach vorne prescht. Für meinen Geschmack eines der Höhepunkte unter den Highlights auf dem Album. Dagegen folgen im nächsten Song
Unseen
ganz ruhige Momente, die zu Beginn mit cleanen Gitarren und stimmungsvollen Synthies eine bedächtige Atmosphäre erschaffen. Dann folgen mächtige Drums und fette Riffs und der Song wird zu einem Monster. Ein schwerer langsamer, aber monumentaler Track mit epischen Zügen.
One Choice
ist wohl der „softeste“ Song auf dem Album mit fantastischen Hooklines im clean gesungenen Chorusrefrain. Selbstredend, dass der Song zwischendurch knallhart hervorbricht, weswegen ich das Wort „soft“ nicht zu wörtlich genommen werden sollte.
Fazit
THE GHOST INSIDE haben es vollbracht! Sie sind auferstiegen wie Phönix aus der Asche und haben das emotionalste Album ihrer Karriere erschaffen. Sie präsentieren sich vielseitiger als je zuvor, sind aber unverkennbar THE GHOST INSIDE! Hier ist alles vereint: Ein massiver brutaler Core-Sound in unterschiedlichen Erscheinungsformen mit schönen melodischen Einflüssen und variablem Gesang. Für mich ein Anwärter auf das CORE-Album des Jahres!

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Bildquellen
- Bandfoto TGI: The Ghost Inside – Promo Photo – Credit: Jonathan Weiner
- Tweet TGI auf Twitter: Twitter The Ghost Inside
- fist-438981_1280: www.pixabay.com -- Danke an Tchekele!
- Cover TGI plus Info: COVER The Ghost Inside +Tracklist, Info -- Label: EPITATH Records
- Cover TGI: The Ghost Inside Cover
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