KETZEREY 2024: „Tiefstand“ im Interview vor dem ersten Auftritt
Am Samstag, den 9. März 2024, wird das Druckluft in Oberhausen erneut in den Bann düsterer Klänge gezogen, wenn das Mini-Post/Black-Metal-Festival „KETZEREY 2024“ seine Pforten öffnet. Mit Beginn um 19 Uhr und Einlass ab 18 Uhr verspricht die Veranstaltung eine Nacht voller intensiver musikalischer Erfahrungen. Eine der vielen interessanten Bands des Abends ist „Tiefstand“, ein Solo-Projekt aus Bayern, das sich dem melancholischen Black Metal verschrieben hat. Ein besonderes Highlight erwartet die Besucher, wenn Tiefstand erstmals live auftritt – ein Interview mit S.J. über diese Premiere.
„Tiefstand“ ist eine noch recht neue Band. Genau genommen handelt es sich um ein Ein-Mann-Projekt. Aber für die erste Live-Show auf dem Ketzerey-Mini-Indoor-Festival haben sich nun doch ein paar Musizierende zusammengefunden. Erzähl doch einmal die Entwicklung von „Tiefstand“, von der Gründung bis zum anstehenden, ersten Gig.
S.J.: Gegründet habe ich das Projekt 2022. Meine Musik ist inspiriert von Woods of Desolation, Xasthur und Thy Light. Ich wollte etwas erschaffen, dass zugleich düster und melancholisch klingt. Ich lege viel Wert auf Atmosphäre und würde meine Musik als Melancholic Black Metal bezeichnen.
Vom Solo-Projekt zum ersten Auftritt als Band
S.J.: Vor ein paar Wochen ist mein Gitarrist S.R. leider ausgestiegen. Er war von Anfang an dabei und ich schätze ihn als Menschen sehr, denn er ist ein wunderbarer Musiker. Für ihn haben sich neue Türen geöffnet und er ist nun Live-Gitarrist bei Groza, die ebenfalls aus meiner Nähe kommen. Man muss eben Prioritäten setzen und ich finde das völlig richtig. Mein Live Bassist ist R.R. Er ist Bassist und Sänger von WHISPERS OF THE DAMNED aus München. Ich habe ihn vor zirka einem Jahr auf einem Konzert in München kennengelernt. Ich bemerkte, dass sich unsere musikalischen Geschmäcker ähneln und er bat mir irgendwann an, sollte ich irgendwann einen Live-Bassisten brauchen, soll ich mich melden. So wurde er fester Live-Bassist bei Tiefstand. Außerdem werden die Jungs Ende März in Island spielen und ich freue mich total für ihn. Bald kommen endlich Tapes von seiner Band. Ich sag nur „A DEPRAVED RITUAL“! Seine Partnerin Annika wird an dem Abend sich um unser Merch kümmern – Vielen Dank dafür! Mein Live Schlagzeuger ist J. Er spielt bei LICHTBLICK aus Österreich. Er ist ein sehr talentierter Schlagzeuger. Ich fragte mal auf Instagram, ob es jemanden gibt, der mich live am Schlagzeug unterstützen könnte. Und er schrieb mir darauf hin. So lernten wir uns kennen.
Mitglieder der Live-Band von Tiefstand sind bereits gemeinsam auf einem Split zu hören
S.J.: Außerdem haben wir zusammen über Canti Productions eine Split „To You…“ zusammen veröffentlicht auf einem Tape. LICHTBLICK ist dort vertreten mit dem Song „Feel Free To Loose Your Life“ und TIEFSTAND hat mit dem Song „Remember“ beigetragen und eröffnet das Ganze. Unbedingt reinhören, ist auch auf YouTube und Bandcamp!
S.J.: Da S.R. ausstieg und ich nicht wollte, dass die Lead-Gitarre über das Band läuft, entschied ich mich dazu, selber die Lead-Gitarre zu spielen und einen vernünftigen Sänger dafür zu suchen. Ich lernte Jonas Kolb kennen.
Er ist Gründer seines Projektes „PUPPENGOTT“. Er hat in knapp zwei Wochen alles fünf Lieder gelernt und ich bin total dankbar, dass er am 9.3. dabei ist. Mein Rhythmus Gitarrist ist dann Guilherme Malosso. Für mich einer der besten Gitarristen. Mit seinem Projekt „MOTHERWOOD“ ist er aktiv und für mich ein absolutes Underground-Projekt! Vor einiger Zeit bot er sich an, dass er mich am 9.3. unterstützt und er lernte innerhalb weniger Tage die komplette Setlist. Sein neues Album ist vor kurzem erschienen und heißt „A Fading Elegy“. Er ist auch bekannt als Live Gitarrist der Band THY LIGHT. Ich bin Stolz darauf, dass er ein Teil meines Projektes ist.
Worum geht es bei „Tiefstand“?
MH: Bisher gibt es zwei EPs, nämlich „Chaos“ von 2022 und „Tristesse“, die im vergangenen Jaht erschienen ist. Der Sound ist stark depressiver Black Metal oder Post Black Metal. Die Texte sind mal deutsch, mal englischsprachig. Worum geht’s inhaltlich? Gibt es eine übergeordnete Botschaft?
S.J.: In meinen Songs geht es um meine persönliche Gefühle, unausgesprochene Themen, die ich gerne los schreien würde. Es um die Schönheit und die Schattenseite des Lebens: Transience – Despair – Trist. Ich möchte mit meiner Musik niemanden herunterziehen. Viel mehr möchte ich, dass sich die Hörer in meiner Musik und meinen Texten wiederfinden und verstehen, dass sie niemals alleine sind. Wir alle gehen durch Himmel und Hölle. Aber es gibt immer jemanden, der einem die Hand reicht. Und wenn es niemanden gibt, dann reiche ich meinen Hörern die Hand.
„Tiefstand“: Keine weiteren Shows geplant
MH: Nun steht der erste Gig an. Was erwartet die Fans und vielleicht auch die Gäste, die Euch bisher nicht kennen?
S.J.: Ich habe keine Erwartungen. Danke an Schnien und Ihr Team, dass sie uns unsere erste Show ermöglichen und das mit so fantastischen Bands aus dem Underground. Danke, dass wir ein Teil davon sein können.
MH: Was kommt danach? Bleibt es bei einem Ein-Mann-Projekt oder bleibt Ihr möglicherweise als feste Band zusammen?
S.J.: Ehrlich gesagt war es organisatorisch sehr anstrengend und hat mich viel Kraft gekostet. Aber ich habe für eine feste Besetzung gekämpft und habe mein Ziel am Ende erreicht. Es sind keine weiteren Shows geplant. Ich möchte mich nach dem Auftritt auf mein Album konzentrieren.
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Bildquellen
- Tiefstand 2024 – Titelbild: Tiefstand
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