MANOWAR starten den Tour-Countdown mit King und Currywurst
Details zur „Gods and Kings“-Tour 2016 sind draußen. Neuer Videoclip zu „Heart of Steel“ online. Das neue Bühnendesign haut bei der Vorstellung um.
Glaubt man dem Rheinländer an sich, dann ist alles, was öfter als zweimal nacheinander passiert, bereits Tradition. Demzufolge haben MANOWAR heute zur traditionellen Pressekonferenz in der Rhein-/Ruhrschiene geladen. Genauer gesagt High Noon in der altehrwürdigen „Zeche“ in Bochum.
Der Schlachtplan steht
In exakt sechs Wochen beginnt im tschechischen Ostrava der europäische Teil der aktuellen „Gods and Kings“ World Tour und weitere acht Tage später wird München der Schauplatz des ersten Auftritts in Deutschland sein. Hoch an der Zeit also, die ersten Einzelheiten zu den Konzerten bekannt zu geben. Dazu waren Kollegen der schreibenden Zunft und einige Fans eingeladen, um von Joey DeMaio persönlich ein Briefing zu bekommen.
Ohne Mampf kein Kampf
Zum Auftakt erstmal ein Schälchen von der unverschämt leckeren Currywurst, die die „Zeche“ seit einger Zeit im Programm hat und dazu ein Kaltgetränk aus dem heimischen Braukessel, bevor ein MANOWAR-Offizieller den weiteren Ablauf ankündigt.
Gestärkt und guter Dinge geht es los mit der Premiere eines neuen Videoclips von „Heart of Steel“ in der MMXIV-Version. Der Studiosong wird untermalt von Bildern der letzten Tour in einem schlichten Schwarz/Weiss. Auf der großen Beamer-Leinwand und über die Haus-PA kommt das Oevre sehr sehr stimmungsvoll rüber und bereitet die nötige Vorfreude auf die anstehende Tour im Zeichen der beiden Alben „Kings of Metal MMXIV“ und „Gods of War“. Beide Alben sind Namensgeber der Tour und werden das Rückgrat der Setlist darstellen (soviel war im Vorhinein schon bekannt geworden).
Es folgt ein weiterer – diesmal live aufgenommener – Clip von „The Dawn of Battle“ vom diesjährigen „Gods of Metal“-Festival in Brasilien.
Technik, die begeistert
Weiter auf dem Programm steht als nächstes ein kurzer Abriss einiger technischer Details der kommenden Produktion. Eine neue Bühnendeko, eine neue bandeigene PA, die mit extra angefertigten Lautsprecher-Kabinetten den Fans vor der Bühne mit weit mehr als 200.000 Watt die Haare nach hinten fönen wird. MANOWAR bleiben sich treu: Klotzen statt kleckern.
„One last thing…“
Und dann kommt der Hammer: über den Beamer werden zwei kurze Clips abgespielt, die das neue Bühnendesign als 3D-Rendering zeigen, so wie bei Entwürfen für neue Gebäude oder Autos. Es sind Sketche, Ideen, die gerade erst in die Realität umgesetzt werden, um sie live auf die Strasse zu schicken. Aber was man sieht, haut ALLE Anwesenden um: ein Design, das angelehnt ist an den Pantheon-Tempel auf der griechischen Akropolis. Zentrale, ineinander übergehende LED-Bildschirme, die in der Frontansicht nur von den immensen Speakern und den Rampen hoch zum Drum Riser unterbrochen werden. Dazu zwei Banner an den Seiten, die auch eine Leinwandfunktion haben. Das alles kommt ebenso wuchtig wie filigran rüber, weil die Proportionen der eingesetzten Elemente sehr ausgewogen sind. Ziemlich irre… …irre geil…!!!
MANOWAR und der ganze Rest
Einen Augenblick hat man Zeit, die Eindrücke zu verarbeiten, als Joey DeMaio die Bühne der „Zeche“ betritt und von sich aus zunächst auf die jüngste Konzertabsage in Rumänien zu sprechen kommt. Er stellt noch einmal klar, dass ein gecanceltes Konzert niemals das sein kann, was eine Band für seine Fans bekannt geben muss. Denn was auch immer der legitime Grund für die Absage ist, am Ende des Tages fällt es der Band auf die Füße, die bei den Fans Glaubwürdigkeit verliert. Der Anspruch von MANOWAR, einerseits den Fans etwas für ihr Geld zu bieten und die Verantwortung andererseits den Fans aber auch der Crew gegenüber, einen Gig professionell und nach sicheren Standards durch zu führen, haben letztlich zu der Absage geführt. Das hat bestimmt NIEMANDEM gefallen, war aber die einzige Alternative für die Verantwortlichen von Band und Management.
Der Blick nach vorne
Weiter führt DeMaio aus, dass sich die Band jetzt voll auf die anstehende Tournee konzentriert und ebenso überrascht wie erfreut ist, dass bereits die ersten Voranfragen für Auftritte auf Sommerfestivals eingetroffen sind. Die Überraschung ist dabei insoweit nachzuvollziehen, als es sich um Anfragen für 2017 handelt. Der frühe Vogel…
Was Sie schon immer über Metal wissen wollten…
Die anschließende Fragerunde startet einermaßen erwartungsgemäss mit einem Auskunftsgesuch zu einem möglichen neuen Album. Dazu kann der nie um eine Antwort verlegenen Basssist mitteilen, dass es nichts mitzuteilen gibt. Die Handhabe innerhalb der Band sei die gleiche wie seit eh und je: bevor etwas halbgares veröffentlicht wird, bleibt es lieber noch einige Zeit in der Werft, um am Design zu feilen. Halbe Sachen sind nicht der Anspruch von MANOWAR an sich selbst. Und wenn es was zu sagen gibt zu einem neuen Album, wird man sich mit der Presse zusammen setzen und es publik machen.
Die nächste Frage geht um eine besondere Überraschung auf der Tour für die Fans. Dazu verweist Joey noch einmal auf die neue Bühnendeko und den Aufwand, der damit verbunden ist. Derzeit plane die Band mit sechs bis sieben Trucks und einer hundertköpfigen Crew. Darüber hinaus gebe es einige Ideen in verschiedenen Stadien der Umsetzung, aber etwas Definitives könne man als Fan erst vor Ort auf den Konzerten erfahren.
Eine weitere Frage geht um die Entscheidung über die konkreten Songs auf der Setlist der kommenden Tour. Dazu konnte Joey anmerken, dass er ein reicher Mann wäre, wenn er von jedem, der ihm einen Vorschlag für die „EINE geniale Setlist“ gemacht hat, einen Dollar bekäme. Für eine Band wie MANOWAR sei eine Setlist immer ein Kompromiss. Was nimmt man noch rein, was muss außen vor bleiben? Die Diskussion sei bandintern noch im vollen Gange. Und nachfolgend die dazu nötigen Rehearsals.
Audienz beim Metal King
Im anschließenden kurzen Einzelinterview backstage komme ich zunächst noch einmal auf das Konzert in Essen im Januar 2015 zu sprechen:
metal-heads.de (MH): Joey, aus meiner Sicht als Zuschauer war die Idee, das Schulorchester des Goethe-Gymnasiums bei eurem Gig in Essen auftreten zu lassen, eine tolle Idee und ein echter Erfolg. Wird es absehbar Aufnahmen dieses Auftritts auf einer DVD zu sehen geben?
Joey DeMaio (JdM): Wir haben die Show aufgenommen und auch für uns als Band war es eine tolle, neue Erfahrung und ein spannendes Unternehmen. Ob wir das Material einmal veröffentlichen werden, steht jedoch noch nicht zur Debatte. Unsere Idee von damals ist zumindest so gut angekommen, dass es eine ähnliche Anfrage für einen Gig in Norwegen auf dieser Tour gibt. Auch ein Chor in Schweden war von dem Konzept begeistert.
MH: Bei der Vorstellung des Bühnendesigns vorhin war die Rede davon, dass die Aufbauten in der Breite variabel konzipiert seien. Was bedeutet das konkret für die Hallen auf dieser Tour?
JdM: Die einzelnen Elemente lassen sich den Abmessungen der Bühne anpassen. Stell dir das wie eine Zieharmonika vor. Auch dieses Design hat Grenzen nach oben und unten. Du kannst natürlich die Technik nicht auf das Allerengste zusammen drängen. Aber in gewissen Dimensionen wächst die Deko mit der Größe der Bühne vor Ort. Entsprechend sind de Hallen auch danach gebucht worden.
MH: Ein Venue wie die „Zeche“ hier zum Beispiel ist also bei Weitem zu klein?
JdM: Oh Mann, gib mir eine Gitarre und eine Boombox und ich spiele vor den zwei Dutzend Leuten draußen hier in der Garderobe. Das ist nicht der Punkt. Aber für diese Produktion sind Venues wie dieses hier definitiv nicht vorgesehen.
MH: Obwohl: Würdet ihr bei anderer Gelegenheit die „Zeche“ für vier oder fünf Abende hintereinander buchen und jeweils locker ausverkaufen, gäbe das einige sehr intime Konzerte in einer sehr tollen Atmosphäre…
JdM: Das glaube ich auch. Sowas wird auch irgendwann mal auf unserer Agenda stehen. Back to the club days. Aber jedenfalls heute oder 2016 noch nicht.
MH: Erreicht eure neue Produktion die Grenze, ab der man über zwei Sets auf der Tour nachdenken muss, die abwechselnd aufgebaut werden?
JdM: Definitiv: nein! RAMMSTEIN waren gerade in den Staaten unterwegs. Ich hörte was von um die 30 oder 35 Trucks. Da fängt das sogenannte Leap Frog-Konzept an, Sinn zu machen. Aber wir sind noch nicht auf dem Level von AC/DC oder den ROLLING STONES.
[Memo an mich selbst: Joey DeMaio dabei ertappt, wie er kleine Brötchen backt…]
MH: Mit der letzten Frage komme ich noch einmal zur möglichen Setlist. Was wäre denn von dem Kompromiss zu halten, die beiden Alben „back to back“ hintereinander aufzuführen?
JdM: Ich möchte nicht zuviel sagen, wenn ich sage: auch das haben wir schon einmal bandintern diskutiert.
— ein orakelhaftes Schlusswort.
Was MANOWAR nun schlussendlich auf die Beine stellen, kann man im deutschsprachigen Raum hier nachschauen:
22.01.2016 – Zenith – München
23.01.2016 – Jahrhunderthalle – Frankfurt
24.01.2016 – Messe Erfurt – Erfurt
27.01.2016 – Tempodrom – Berlin
29.01.2016 – Porsche Arena – Stuttgart
30.01.2016 – ISS Dome – Düsseldorf
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Bildquellen
- PLH_AmponBox_AD: (c) metal-heads.de - Amir Djawadi
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