Bad Religion, 40+2 Tour im Palladium/Köln am 01.06.22 (Support: Slime)

Die in Würde ergrauten L.A. Punkrocker von Bad Religion haben Wort gehalten und ihr vierzigjähriges Bandjubiläum im Kölner Palladium mit zwei Jahren Verspätung ordentlich gefeiert. Wie der Abend so war, erfahrt ihr hier bei uns auf metal-heads.de ausführlich.
Hamburger Schule – Slime als Vorgruppe
Mit den Punk-Veteranen von Slime (gegründet 1979) fanden Bad Religion einen würdigen Opener. Von der ersten Besetzung der Band ist heute nur noch Gitarrist Michael „Elf“ Mayer übrig. Und der stellt nach dem Opener „Komm schon klar“ erstmal den brandneuen Sänger vor. Tex Brasket nämlich. Selbiger steht erst seit letztem Jahr am Mikro, macht aber bereits einen ausgesprochen abgeklärten Job und zeigt ordentlich Bühnenpräsenz. Klar sind hier und da mal ein paar kleine Texthänger, aber dies ist absolut verzeihlich. Insgesamt zeigen „Slime 2.0“ aber einen ziemlich perfekten Neustart einer Band, die wieder richtig heiß ist und mehr will.
Bei den Slime-Hardcore-Fans kommt der neue Sänger Tex super an. Denn die Attitüde stimmt. Tex ist keiner, der die Band ausbremst, sondern Slime noch größer und stärker werden lässt. Außerdem haben die Hamburger jetzt endlich einen Songwriter, der zuvor sehnlichst vermisst wurde. Man darf sich daher zurecht auf das neue Album „Zwei“ freuen, welches am 15.07.2022 auf dem bandeigenen Label Slime Tonträger/Hulk Records erscheinen wird. Neben einem Vorgeschmack auf neue Songs bedienen sich die Hansestädter Punks natürlich auch aus ihrem umfangreichen Repertoire alter Gassenhauer. Wir hören Songs wie „ACAB“ , „Alle gegen alle“ , „Sie wollen wieder schießen dürfen“ , „Sein wie die“ , „Schweineherbst“ , „Heute nicht“ und „Bester Freund“ , bevor Slime mit „Störtebecker“ einen würdigen Schluss-Akkord setzen. Es gibt knapp 45 Minuten fette Pogo-Pits und voll auf die Fresse – Deutschpunkherz, was willst du mehr? Hier noch für euch die aktuelle Single „Heute Nicht“ als Musikvideo zum Reinschauen und Reinhören:
Es ist angerichtet für Bad Religion
Um 21.15h gehen die Lichter aus. Sinnbildlich auch für einige hartgesottene Trinker, die dem Alkohol bereits nachhaltig zugesprochen haben. Aber auch in der Halle. Und das erwartungsfrohe Volk im altehrwürdigen Palladium kann es kaum abwarten. Sänger Greg Graffin intoniert „Like a rock, like a planet…“ und das gesamte Stehplatzpublikum vor der Bühne inklusive der tanzfreudigen Mädels auf der Empore schreit euphorisch „….like a fuckin atom bomb“ entgegen. Was ein Auftakt. Und eine geile Idee, das Set mit dem Song „Generator“ zu beginnen. Danach spielen sich die fünf US-Amerikaner durch 40+2 Jahre Bandgeschichte. Und natürlich dürfen hierbei Gassenhauer wie der „Punkrock Song“ oder „21st Century Digital Boy“ nicht fehlen.

Gregs Tagebuch
Dass nach „Suffer“ das Lied „Come join us“ geträllert wird, zeigt einmal den intelligenten Charakter dieser Band um Kopf und Mastermind Greg Graffin. Dieser dankt dem Großteil des Publikums aufrichtig dafür, dass diese die bereits im Jahr 2020 erworbenen Tickets über 2 Jahre aufbewahrt und nicht zurückgegeben haben. Der Sänger zitiert aus seinem imaginären Tagebuch: „Als wir die Tour in 2019 planten, haben wir uns sehr auf den Gig hier in Köln in 2020 gefreut. Dann auf die Verlegung in 2021. Und irgendwann befürchteten wir schon, dass wir nie wieder los und auf Tour gehen können. “ Doch nun sind sie da. Bad Religion. Leibhaftig. Und fit uns spielfreudig wie schon lange nicht mehr.
Ü 40-Party
Das Publikum geht auch sofort 100%ig mit. Und dass, obwohl das Durchschnittsalter an diesem Mittwochabend locker um die 40 Jahre liegt. Trotzdem wird fleißig „Crowd surfing“ betrieben. Und unzählige Mädels und Jungs, meist die unter 40-jährigen, werden fluchs wieder an der Bühne von den freundlichen Ordnern rausgefischt. Sämtliche Hits wie „Modern Man“ oder „American Jesus“ werden abgefeiert und mitgegrölt, als gäbe es keinen Morgen mehr. „Wer von euch ist zum ersten Mal bei einem Konzert von uns?“ will die Band wissen. Und von den schätzungsweise 4.000 Menschen in der Halle gibt es gerade einmal um die 50 von unserem Autorenteam mitgezählten Handzeichen. Ein Zeichen. Für die jahrzehntelange, musikalische Liebe zu einer der prägendsten Bands der „Ooohs“ und „Aaahs“ im melodisch mehrstimmigem Refrain-Gesang.

Bad Religion – Immer noch zeitgemäß
Die gewohnt sozialkritischen Songtexte von Bad Religion haben bis heute nichts an ihrer Wirkung verloren. Und leider auch nichts an ihrer Aktualität. Anti-Kriegs-Lieder wie „Atomic Garden“ oder Songtexte wie der von „Infected“ der einen direkt an Corona denken lässt, hinterlassen daher beim Publikum auch einen bittersüßen Beigeschmack. Nichtsdestotrotz steht der pure Spaß an diesem Abend ganz eindeutig im Vordergrund. „One Nation, One God“ wird daher ebenfalls im Chor gemeinsam von Band und Fans zelebriert. In der Hoffnung auf mehr Einheit in diesen verrückten Zeiten.
Fazit
Der Gig von Bad Religion an diesem 1. Juni fällt ganz klar unter die Rubrik „Konzertabende, die man so schnell nicht vergisst. “ Die Fans vor Ort haben es sichtlich genossen, den musikalischen Helden ihrer Jugend zu huldigen. Selten hat man so ein textsicheres Publikum erlebt. Und auch das hohe, luftige Palladium wirkt unter dem Gesichtspunkt der neuen Normalität auffallend befreiend auf die feiernde Meute, bei der sich nur eine Minderheit nicht ohne Maske in die Halle traut. Zusammengefasst eine mehr als runde Sache. Und zum Eintrittspreis von 39 Euro auch für Jederfrau und Jedermann erschwinglich. Freuen wir uns auf mehr Konzertabende dieser Art, gerne wieder von Bad Religion! Und hier noch die Fotostrecke für euch:
In eigener Sache
Mehr Infos zu Bad Religion findet ihr natürlich hier bei uns auf unserer Homepage (klick). Und natürlich auf der Seite der Band selbst.
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- Slime-Palladium 01.06.2022: (c) Kelle-Michael Kellings/www.metal-heads.de
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