Ben Poole Konzert – 18.02.2016, Oberhausen – Zentrum Altenberg
Konzertabend der Superlative
Das Zentrum Altenberg zu Oberhausen, war am 18.02.2016 gut gefüllt, gastierte doch Ben Poole, genialer Bluesrock Gitarrist, Sänger und Songwriter aus UK, um sein am 01.04.2016 erscheinendes neues Album „Time Has Come“ vorzustellen. Es sollte ein absolut wunderbares Konzert werden! Pünktlich um 20.30h gingen die Saal-Lichter aus und die vierköpfige Truppe betrat die Bühne. Der Sound der uns vom ersten Ton an erwartete war allererster Güte. Alle Instrumente und Gesänge verteilten sich perfekt im Raum und die Lautstärke rockte, zerfetzte einem aber nicht die Gehörgänge.
Mitreißende Songs im Minutentakt
Es dauerte nur wenige Sekunden bis die anwesenden Männlein und Weiblein sich im Takt zur Musik bewegten. Mit souliger, rauchiger Stimme und vorbildlich britischem Charme eroberte Ben Poole die Meute. Gespannt bis in die letze Muskelfaser, durchlebte der Bandleader jede einzelne Note. Dabei wurde er natürlich hervorragend von seinen Mitmusikern unterstützt. Knackig trocken rockte der Bass und der Mann an den Tasten glänzte im Hugh Grant Look mit schwer rockender Hammond. Hier kam jeder Musikfan auf seine Kosten.
Hier wächst ein Megamusiker heran
An so einem Abend fragt man sich, warum ein Musiker wie Ben Poole nicht schon längst die größeren Hallen füllt und auch die breiteren Massen erreicht? Sein neues Album geht konsequent neue Wege, seine Stimme glänzt nur so, dabei hat er natürlich auch die passenden Looks, ganz zu schweigen von seinem geschmackvollen Gitarrenspiel. Immer wieder entlockt er seiner Lieblings-Telecaster funkige Riffs und geschmackvolle Solos, die so klingen, als gebe es keine Grenze. Die Musik fließt, die Songs atmen und leben und schnell sammeln sich vor der Bühne etliche Fotografen zum Presse-Pilates, denn man merkt, hier geschieht gerade etwas Besonderes! Fast so wie einst, als wir einen jungen Joe Bonamassa mit 50 zahlenden Zuschauern bestaunten und schon in diesem Moment wussten, bald, ja bald, wird dieser Musiker in einer ganz anderen Liga spielen.
Ode an das Große Vorbild und an die Moderne
Den Song „Time Might Never Come“ widmet Ben einem seiner großen Idole, dem leider viel zu früh verstorbenen Gary Moore. Die Les Paul wimmert, jammert und verzaubert, seine Stimme führt uns gefühlvoll durch den Song und im Publikum schließen sich einige Augen, um im Sound dahinzuschmelzen. Der poppige Refrain ist Zeugnis für die modernen Einflüsse à la John Mayer. Mit „Stay At Mine“ entführt uns das britische Quartett in funkige Gefielde, klassischer Bluesrock und treibende Beats erfüllen die Location. Aber auch traditioneller Klänge und an Stevie Ray Vaughan angelehnte Bluesnummern finden Einzug ins Set, um dieses in seinem Facettenreichtum noch weiter aufzufächern.
Der Saal kocht, es gibt keine Entkommen
Der Titelsong des neuen Albums „Lying To Me“ bringt die Hütte dann vollends zum kochen.
Am Ende des Sets rebelliert das Publikum lautstark – nein so darf der junge Musiker nicht gehen.
Akustisches Come Back mit Soloflug durchs Publikum
Schnell kommt Ben zurück – solo – nur mit seiner Akustikgitarre bewaffnet stimmt er „When The Crow Flies“ vom legendären Rory Gallagher an, baut die Nummer klasse auf und bietet dem Publikum einen tollen entspannten Augenblick, um dann in ein akustisches Solo zu driften, welches er gekonnt mit Flamenco Einflüssen spickt. Wer jetzt dachte, der Abend sei vorbei täuschte sich denn noch einmal kamen auch die Bandkollegen zum letzten Stelldichein auf die Bühne. Heimlich wechselte Ben vom Kabel auf einen Sender und sprang bewaffnet mit seiner Tele von der Bühne, um solierend durch den gesamten Saal zu laufen und sich so praktisch bei jedem Besucher persönlich zu bedanken. Zuletzt hat man so etwas bei Buddy Guy gesehen. Wer zelebriert denn heute noch so nah am Publikum? Lesson Learned, er weiß wie es geht!
Das Interview
Schon weit vor Konzertbeginn hatten die metal-heads.de die Gelegenheit den 28-jährigen Mann aus Brighton zu interviewen. Wir haben selten soviel Musikbewusstsein und Weisheit bei einem so blutjungen Musiker erlebt. Der Junge weiß wovon er spricht, er setzt sein ganzes Tun und Denken daran, die Musik ans Publikum zu transportieren. Hut ab – wir zollen Ben Poole den größten Respekt!
Wer Ben Poole auf dieser Tour verpasst hat, sollte sich den Namen definitiv vormerken. Wir, die metal-heads.de, sind wieder dabei, wenn es heißt „Licht aus, Spot an, Ladies & Gentleman, please welcome Mr Ben Poole!“
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Bildquellen
- Ben Poole Live 2016: Tobias Gronemeyer
- Ben Poole Live 2016: Tobias Gronemeyer
- Ben Poole Live 2016: Tobias Gronemeyer
- Ben Poole Live 2016: Tobias Gronemeyer
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