Caliban – Gravity Release Show zerlegt Turock
Eine Stunde und zwanzig Minuten sind vergangen. Ich stehe auf der Bühne, mache die letzten Fotos und schaue Marc, den Gitarristen von Caliban, an, der mir gerade entgegen kommt und die Gitarre ablegen möchte. Er ist sickenass, bläst die Backen auf, grinst und schüttelt den Kopf. Mein Blick geht vorbei an ihm und ich sehe Sänger Andy, der nur noch ungläubig den Kopf schüttelt. Ich schaue hinüber zu Patrick, der fix und alle ist, sehr breit grinst, auf die Bühne schaut, dann zu mir und immer noch grinsend den Kopf schüttelt. Denis und Marco kann ich in dem Getümmel noch überhaupt nicht ausmachen. Es stehen immer noch 50 Leute auf der Bühne und feiern den allerfeinsten Abriss des Turock in Essen. Was war da grad passiert? Fangen wir vorne an!
Wir fanden uns schon am späten Nachmittag am Essener Turock ein, da wir die Möglichkeit hatten, Marc und Andy zu einem Interview zu treffen. Es gibt einiges zu erzählen, denn die Jungs stellen heute in Essen ihre neue Scheibe Gravity vor und feiern in ausverkauftem Haus mit 500 Gästen eine Record Release Show. Supportet werden sie dabei von Neberu, die mit ihrem Progressive Metal/Experimental Metal den Weg aus Recklinghausen gemacht haben und sich ziemlich auf das Event freuen.
Kuschelkurs im Turock
Mit nur ein paar Minuten Verzögerung werden die Tore geöffnet und die Menge strömt in das gut organisierte Turock ein. Irgendwie nimmt der Strom an Menschen kein Ende und jemand gibt mir die Information, dass wohl Impericon zu spät den Verkauf der Tickets gestoppt hätte und so wohl etliche Tickets mehr verkauft wurden. Ich gebe nichts, auf „Information durch Zurede“, aber es wird schon schmusig eng im Turock. Da es keinen Fotograben gibt, bin ich froh, dass ich schon an der Bühne stehen kann und mir nicht erst einen Weg freikämpfen muss. Die Besucher sind aber auch sehr nett, verstehen den Job des Fotografen und so kommt man zur Übereinkunft, dass ich nach den ersten 2 Songs von Neberu mich zur Seite verdünnisiere, aber zu Caliban wieder zurück kommen darf. Man unterstützt sich halt im Kampf um die vorderste Reihe, wobei man sich als Oger sowieso im physischen Vorteil befindet…
Bilder wie immer unter dem Artikel!
Neberu
Die Jungs aus Recklinghausen schaffen einen guten Start in den Konzertabend. Der spielfreudige Experimental-Stil kommt beim Publikum an und so schaffen Neberu es, schon als Warmup den ersten Moshpit auf die Beine zu stellen. Die Menge hüpft und klatscht und man sieht den Jungs den Spaß an, den ihnen dieser Gig bereitet. Ich hatte Neberu vorher nicht auf dem Schirm, kann aber sagen, dass es sich lohnt, ein Konzert der Recklinghausener zu besuchen – ich hatte meinen Spaß und die Menge sichtlich auch. Eine gut akzentuierte Gitarre, saubere und druckvolle Drums, fetter Bass und mit Calipo einen herrlich kranken Shouter (der ohne Bühne ein netter und höflicher Junge ist, aber zum Irren mutiert, sobald er die Bühne betritt). Der Sound war sauber abgemischt, lediglich der Monitor und/oder InEar von Basser und Clean-Vocals Lasse war nicht 100% denn der cleane Gesang schmierte bei 2 Songs ab; hörte man aber bei anderen Songs, dass er es wirklich kann und es kein gesangstechnisches Problem war. Ansonsten ein amtlicher Auftritt und ein perfekter Warmup für die Gastgeber aus Essen.
Setlist
Blacklight
Whitelight
Autoconstant
Decompressed
Alleviate
Extrinsic Lucidity
Line-Up
Philipp „Calipo“ Bernhard | Vocals
Simon Frank | Guitars
Lasse Weigang | Bass / Vocals
Phil-Joffrey Thiel | Drums
Caliban
Tja und was dann geschah, ist auch für mich und meine Konzerterfahrung etwas Besonderes. Denn als Caliban die Bühne betraten und die ersten Takte von Memorial spielten, flippte das Turock komplett aus. Als hätte man alle Gäste an einer Leine gehalten, die nun entfernt wurde – so fühlte sich das nun Geschehene an. Diese Energie zwischen Band und Publikum war zu spüren, war zu sehen, war zu schmecken, war zu fühlen – ALLES! Es dauerte auch nur ein paar Takte der ersten Songs und schon eröffnete jemand die Crowdsurfing-Arena: Andy! Er konnte nicht mehr anders, er musste einfach rein – shoutend auf den Händen der Menge getragen zu werden – oft gesehen, aber nie so intensiv erlebt. Ab da war der Bann gebrochen – wir sprechen immer noch von den ersten Takten von Memorial und Walk Alone, dem ersten Song des Abends vom neuen Album Gravity – im Sekundentakt musste man an der Bühne beim Fotografieren den Kopf einziehen, da einer nach vorne surfte und kurze Zeit später schon wieder an dir vorbei flog – genial! Die erste Kopfnuss des Abends erhielt ich aber von Marco; also eigentlich was es eine Bassnuss, denn der stürmte so derb an den Bühnenrand und war halt im Schnitt 1.60 Leute in der 1. Reihe gewohnt und ahnte nicht, dass da der Oger mit 1.92 genau mit der Hirse an den Bass passt – tat er aber 🙂
Natürlich wurde auch zeitnah der Moshpit eröffnet und die Meute pogte, surfte, tanzte, schrie, sang… Natürlich vertragen sich Pogoloch und Crowdsurfing nicht immer gut; so stürzte der eine oder andere Surfer in ein großes Loch, jedoch wurde hier jedem schnell auf die Beine geholfen, sich abgeklatscht und dann weiter gefeiert. Was bei Love Song oder Paralyzed dann los war, könnt ihr euch sicherlich denken. 11 Songs prügelten die Jungs aus Essen in die Menge und sie gaben dabei wirklich alles – da blieb kein Shirt mehr trocken. Und egal welcher Song es war, die Meute war textsicher und sang oder shoutete jede Textzeile mit. Nach 11 Songs war dann mit The Oceans Heart vorerst Schluss und Caliban nutzten die verstreichenden Sekunden, um erst mal Luft zu holen. Mit 4 Zugaben inkl. Mein Schwarzes Herz und We Are The Many (You’ve gotta be fucking kiddin‘ me!!!) holten die Jungs aber wirklich restlos alles aus sich und dem Publikum raus. Zum letzten Song Nothing Is Forever sagte Andy, dass er kein Problem habe, wenn die Leute auf die Bühne kommen und mit ihnen zusammen abfeiern. Das ließen sich die Gäste nicht zwei mal sagen und so war innerhalb der ersten Takte, gefühlt das komplette Turock auf der Bühne. Marc stand dabei schon auf der linken Dekobox und schaute sich das Spiel von oben an. Bis dann auf einmal ein Typ neben ihn stieg und auf die Meute auf der Bühne sprang und somit die Crowdsurfing-Zone einfach noch auf die Bühne erweiterte. Wir haben uns nur angeschaut und weggelacht – was eine irre Aktion! Und dann kam der Moment dieser ersten Zeilen, an dem alles vorbei war, die Leute noch auf der Bühne standen und man sich fragte, was da eigentlich gerade passiert ist.
Caliban! Jungs! Turock! Danke für den Hammer-Abend!
Fazit
Ich denke, ich muss kein Fazit schreiben, da man aus den oben stehenden Worten einfach schon erkennt, was das für einen Spaß gemacht hat – der Band, den Zuschauern, dem Oger. Nur das Turock braucht vielleicht jetzt die ein oder andere Kelle Mörtel – geiler Abend! Das neue Gravity-Material kommt beim Publikum super an, ist obwohl es härter ist, erwiesenermaßen derb feierbar; freut euch also auf den Festival-Sommer und die anstehende Tour.
Setlist
Intro
Memorial
Walk Alone
Love Song
Paralyzed
Devil’s Night
Left For Dead
Inferno
nebeL
brOKen
Davey Jones
The Ocean’s Heart
King
Mein Schwarzes Herz
We Are The Many
Nothing Is Forever
Line-Up
Marc Görtz | Guitar
Denis Schmidt | Guitar & Vocals
Andy Dörner | Vocals
Patrick Grün | Drums
Marco Schaller | Bass
Tourdates
Diese sind bereits bestätigt.
23.04.2016 (AT) Trofaiach – Feel The Noise Festival
05.05.2016 (CH) Zürich – Impericon Festival
02.07.16 (DE) Münster – Vainstream Rockfest
10.07.2016 (DE) Geiselwind – Out And Loud Festival
21.-24.07.2016 (DE) Cuxhaven – Deichbrand Festival
23.-24.07.16 (DE) Cuxhaven – Deichbrand Festival
04.-06.08.2016 (DE) Wacken – Wacken Open Air
19.-21.08.16 (DE) Großpösna – Highfield Festival
03.-08.09.2016 (DE) Kiel – Full Metal Cruise
Mehr zu Caliban auf der Website der Band oder auf Facebook.
Gravity ist ab sofort im Handel erhältlich und kann auch über den folgenden Link bezogen werden (Preis wird falsch dargestellt):
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