Full Shred ahead – Joe Satriani live in Bochum
Joe Satriani
30.10.2015 Bochum RuhrCongress
Heute Abend: Joe Satriani live in Bochum. Für mich DER Gitarrist im Bereich instrumentaler Rockmusik. Bereits 15 Alben hat der Gitarrengott auf seine Jünger losgelassen. Nicht umsonst gehörten Kirk Hammet von Metallica und Steve Vai zu seinen Gitarrenschülern. Aber zuerst hat Satriani´s Support Dan Patlansky, Bluesrock Gitarrist und Sänger aus Südafrika, die Ehre, die Menge für Satriani aufzuwärmen. Da wären wir schon beim ersten Problem des Abends. Als ich die Halle betrete, muss ich leider feststellen, dass hier eine feste Bestuhlung aufgestellt wurde. Habe ich mich in der Halle geirrt und heute Abend spielt hier James Last mit seinem Orchester?? Nein…ich bin richtig hier. Ein bestuhltes Rockkonzert ist für mich von vorneherein schon ein Stimmungskiller. Da muss man jetzt durch und das beste für den Abend hoffen.
Dan Patlansky und seine Band betreten die Bühne. Leider hat man Herrn Patlansky nicht besonders viel Licht auf der Bühne spendiert. Schicksal eines Supportacts. Der Sound ist zum Glück glasklar und Patlansky spielt einen tollen Gig, der die schlechte Beleuchtung vergessen lässt. Es wird gerockt was die Strat hergibt. Die Rhythmusfraktion harmoniert auch super zusammen. Mit seinem rockig, bluesigen Spiel und seiner rauchigen Stimme reisst Dan schnell das Publikum mit. Schade, dass ich nicht aufstehen kann, denn das scheint vom Veranstalter nicht gewollt zu sein. Da muss es reichen, mit dem Fuß im Takt zu wippen und Schlagzeug auf den Oberschenkeln mitzuspielen. Leider ist der RuhrCongress nur zu einem Drittel gefüllt und viele Reihen bleiben leer. Bei Eintrittspreisen zwischen 50 und 70 Euro hat man sich da wohl ein wenig verkalkuliert, auch wenn es sich bei Satriani um einen der größten Gitarrenvirtuosen unserer Zeit handelt, bedient er doch eine musikalische Nische, die meist nur Musiker und wenig andere Musikliebhaber anzieht.Soweit so gut.
Patlansky spielt „Backbite“ von seiner prämierten letzten Scheibe „Dear Silence Thieves“ und läßt ein Solo vom Stapel, das sich gewaschen hat. Die Art, wie er einhändig die Gitarre bearbeitet beeindruckt mich sowohl artistisch als auch klanglich. Es werden Töne durch Drücken und Schieben hinter dem Sattel und auf der Rückseite im Tremolofach erzeugt. Sieht saucool aus und hört sich saugut an. Nach nur 30 Minuten müssen die Jungs schon die Bühne verlassen. Ich hätte gerne noch mehr gehört, da ich mich gerade erst eingegrooved habe. Der Applaus der sitzenden Menge bestätigt mich. Ich denke, der Rest sieht das ähnlich. Bei eine Headlinertour der Band wäre ich sofort dabei. Adios. See you next time.
Nach kurzer Umbaupause geht’s weiter
Die Rückseite der Bühne ist eine dreigeteilte Videoleinwand mit dazwischen eingebauten großen LED-Strahlern. Hier gibt es zum Intro erstmal ein kleines Comicfilmchen in Joe Satriani Style zu sehen. Liebevoll animiert und von Joe selbst gemalt. Seine Malereien kann man unter anderem auf seinen Signature Guitarpicks und Straps bewundern. Er hat auch eine streng limitierte Edition seines Ibanez JS Gitarrenmodells herausgebracht, die JS25 Art. Dabei hat er jede der 50 Gitarren selbst bemalt. Mit einer eben dieser Gitarren betritt Joe die in blaues Licht gehüllte Bühne und beginnt die Show mit dem Titeltrack seiner aktuellen CD „Shockwave Supernova“.
Man merkt direkt, dass hier alles past. Die ganze Routine aller Beteiligten kommt hier zur Geltung. Bryan Beller am Bass und der deutsche Marco Minnemann am Schlagzeug bilden die Rhythmusfraktion, während Mike Keneally gleichzeitig für die Keyboards und die zweite Gitarre zuständig ist.
Der Abend führt den Besucher durch einige Songs der neuen Scheibe sowie einem Potpourri aus Satriani Klassikern seiner gesamten Schaffensphase. Bei „If I could fly“ hat Keneally seinen Solospot an der Gitarre. Er steht in seinem Können Satriani in nichts nach, und reisst ordentlich die Hütte ab. Kein Wunder, denn er hat ja auch schon in den Livebands von Frank Zappa und Steve Vai gespielt. Ein absoluter Spitzenmusiker. Danach direkt das sehr ruhige „Butterfly and Zebra“. Nach den nächsten drei Songs ist es dann für Marco Minnemann soweit, zu zeigen wer hier die Buxe an den Drums anhat. Marco packt alles aus, was man an den Drums so machen kann. Wahnsinns Grooves, Double Bass Attacken und lustige Spielchen mit den Drumsticks.
Auf vereinzelte „Marco“ Rufe aus dem Publikum reagiert er mit einer kurzen Pause und einem Lächeln für die Gemeinde. Symphatisch. Danke Marco.
Endspurt
Bei „Always with me, always with you“ wird einen Gang zurückgeschaltet. Satriani´s gefühlvolle Ballade darf natürlich an einem solchen Abend nicht fehlen. Bei Joe´s Trademarksong, dem „Satch Boogie“ halt es so langsam die ersten nicht mehr auf den Sitzen. Wer kann bei den rasendschnellen Legatoläufen und Pinch Harmonics, die sich bis hinten ins Gehirn fressen, auch noch ruhig auf dem Platz sitzen bleiben? Dann ist er vorbei, der offizielle Teil des Auftritts. Jedoch kommt die Band nach kurzer Verschnaufpause hinter der Bühne nochmal raus, um dem Publikum den Rest zu geben. Joe stimmt den Song „Big Bad Moon“ an. Ein cooler, metallischer Bluessong, in dem Joe auch seine Stimme zum Einsatz kommen lässt („..but I Like it…“). Jetzt sitzt hier keiner mehr und der freie Raum vor der Bühne wird gestürmt, um endlich mal ordentlich abzurocken. Die Ordner, die die ganze Zeit versucht haben die „Ordnung“ aufrecht zu halten, haben jetzt keine Chance mehr, und können nur gute Miene zum bösen Spiel machen.
You can’t stop Rock ’n‘ Roll
Auch durch Bestuhlung nicht. Zu guter Letzt noch der Klassiker „Surfing with the Alien“. Hier werden nochmal alle Register gezogen, um das gitarrenverrückte Publikum glücklich zu machen. Legato, Tapping, Squeels und Tremolo-Diving. Alles dabei. Einige wird der Wunsch überkommen, zuhause die Gitarre für immer in die Ecke zu stellen, andere sind angespornt in ihrem Ehrgeiz, noch besser zu werden. Das sind die Risiken und Nebenwirkungen eines Auftritts von Joe Satriani. Nach ungefähr zwei Stunden verläßt der Meister und seine klasse Band die Bühne. Ein Abend mit einer Gitarrenvollbedienung geht zu Ende.
Trotz des Stehverbots hat’s wirklich viel Spaß gemacht. Joe komm´ bald wieder. Deine Jünger warten auf dich!!
Setlist Dan Patlansky:
-Drone
-Bring the World to its Knees
-Run
-Hold on
-Stop the Messin‘
-Backbite
-Dagga Tekkie
Setlist Joe Satriani:
-Shockwave Supernova
-Flying in a Blue Dream
-Ice 9
-Crystal Planet
-Not of This Earth
-On Peregrine Wings
-Friends
-Time
-If I Could Fly
-Butterfly and Zebra
-If There Is No Heaven
-Cataclysmic
-Crazy Joey
-All of My Life
-Drum Solo
-Luminous Flesh Giants
-Always With Me, Always With You
-God Is Crying
-Goodbye Supernova
-Satch Boogie
-Big Bad Moon
-Surfing With the Alien
Bildquelle: Alle Fotos (c) metal-heads.de / Amir Djawadi
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