Gamma Ray – 25 Years in Metal – Best of the Best – Party Tour 2015
01.11.2015 Bochum Zeche
Gamma Ray feiern heute Abend ihr 25-jähriges Bandjubiläum. Gerade hat man noch die ersten zwei Scheiben in Anniversary Edition neu aufgelegt und das „Heading for the East“ Video erstmalig als Audioversion auf CD herausgebracht, da geht’s heute auch schon ab zu einem von sieben Auftritten in Deutschland, bei dem ordentlich mit Gassenhauern querbeet durch die Gamma Ray Historie gerockt werden darf. Mit dabei auf der Party dürfen noch Dragony aus Wien und Serious Black sein. Die Party beginnt früh. Doors ist schon um 18 Uhr, was aber dem feierwilligen Volk nichts ausmacht. Kurz vor 18 Uhr hat sich bereits eine Schlange von der Tür bis zum Parkplatz hinter der Halle gebildet. Mit ca. 750 Gästen ist die kleine Zeche heute restlos ausverkauft. Das bringt Stimmung und hat auch einen gewissen Kuschelfaktor.
Drachentöten leicht gemacht
Pünktlich um halb sieben kommen Dragony auf die Bühne. Die Wiener spielen symphonischen Power Metal. Erinnert mich ein wenig an Rhapsody. Textlich gesehen geht es hier wohl um Geschichten um Drachen und epische Schlachten, wie man der Ansage von Sänger Siegfried Samer zum Song „Kiln of the First Flame“ entnehmen kann. „Steht ihr auf Rollenspiele?“ „Wolves of the North“ wird von Gitarrist Simon Saito mit den Worten „Wer mag Game of Thrones?“ angekündigt.
Dragony spielen einen ordentlichen Set und sind auf der Bühne präsent. Stageacting ist hier kein Fremdwort. Die Gitarristen schwingen die Äxte nach guter, alter Downing/Tipton Manier und Samer animiert durch theatralische Bewegungen die Menge zum Mitmachen. Die Zuschauer spenden brav Applaus und lassen sich auch hier und da zum Mitklatschen animieren. Alles in allem ein guter Auftritt. Wer auf Drachen und Fabelwesen steht, wird eine kurzweilige Zeit haben. Mein Geschmack ist das jetzt nicht. Nach fünf Songs können jung Siegfried und seine Drachentöter dann Backstage ihr wohlverdientes Feierabend-Met genießen. Prost und hoch die Tassen.
Echt? Schwarz??
Mit Serious Black kommen dann etwas andere Töne auf die Bühne. Die Band ist international, denn mit Urban Breed am Gesang, haben sich ein in den USA lebender Schwede, mit Bob Katsionis von Firewind (Gitarre) ein Grieche, mit Dominik Sebastian (Gitarre) ein Österreicher und mit Thomen Stauch (Drums) und Mario Lochert am Bass zwei Deutsche zusammengefunden. Melodischer Powermetal mit Hardrockeinfluss trifft wohl hier am ehesten zu. Die Stimme von Urban Breed erinnert mich an Jorn Lande. Macht ne Menge Spaß da zuzuhören. Die Band gibt gehörig Gas und treibt das Publikum zum Mitgehen an. Lustige Sprüche und kleine Anekdoten seitens des Sängers tragen sehr zur Erheiterung bei. Wer genau hinsieht kann sehen das der Drummer immer wieder seinen Bandkollegen gut gelaunt zuzwinkert. Das lässt die Sympathie für die Band sofort nach oben schnellen. Klasse Songs, die auch für mich, unbekannterweise, trotzdem sofort zünden. Gut aufgelegte Protagonisten. So soll das sein. Serious Black haben alles richtig gemacht und bestimmt nicht nur mit mir einen neuen Fan gefunden.
Gegen DIE Strahlung ist Tschernobyl ´ne Kinderdisko
Nach kurzem Umbau kann die Party endlich beginnen. Das Licht geht aus, die Menge jubelt. Die Gastgeber betreten die Bretter.
Gamma Ray
„Heaven can wait“ ist ein geiler Opener. Tritt sofort ordentlich in den Arsch. Warum langsam angehen lassen, wenn auch Vollgas geht? „Last before the Storm“ schlägt in die gleiche Kerbe. Anschließend grüßt ein erfreulich gut aufgelegter Kai Hansen die Bochumer Gamma Ray Anhänger. Er freut sich wieder hier zu sein. Dort, wo damals Gamma Ray ihren ersten richtigen Auftritt hatten. Dann erkärt Kai den Fans, dass die Band beschlossen hat, einen zweiten Sänger ins Boot zu holen. Kai kann seine Stimme ein wenig schonen und sich besser auf Gitarre und Stageacting besinnen. Eine neue Person betritt die Bühne. Frank Beck. Von nun an zweiter Mann am Gesang bei Gamma Ray. Na, ich bin überrascht und gespannt. Frank Beck hat im letztem Jahr Gamma Ray gesanglich schon mal unter die Arme gegriffen, jetzt jedoch als festes Bandmitglied. Dass er singen kann, stellt er in den nächsten Stücken sofort klar. Seine Stimme harmoniert super mit Kai. Bei dem alten Helloween Klassiker „I want out“ singt das Publikum aus vollem Hals mit. Ich fühl mich in die 80er zurückversetzt. Hammer! Mitten im Song wird urplötzlich das Teil zu einer Reggaeversion. Gute Idee, mal was anderes. Leider darf ja drinnen nicht mehr geraucht werden. 🙂
Alles für den Dackel, alles für den Club
Die Menge fängt an „Happy Happy Gamma Ray“ zu singen. Dass das alte Helloween Intro hier von der Menge auf Gamma Ray umgemünzt wird, lässt die Band, aber vor allem Kai Hansen, zu einem freudigen Grinsen hinreißen, was er mit „ihr seid echt geil Bochum“ honoriert. Hier werden heute ohne Unterlass Hits rausgehauen. „Valley of the Kings“ oder die Bombastballade „The Silence“ als kurze Erholung für Band und Fans. Kai Hansen und Dirk Schlächter am Bass machen gut Meter auf der Bühne. Kilometergeld gibt’s keins, aber wer mit soviel Spaß bei der Sache ist wie Gamma Ray heute, der braucht das auch nicht. Alles für den Dackel, alles für den Club, hätte Hausmeister Krause dazu gesagt. Henjo Richter spielt präzise ein geiles Solo nach dem andern und schneidet ein paar Grimassen. Die Fans bekommen heute für ihr Geld ne Menge geboten und feiern dementsprechend auch gut mit. Zwischendrin ein Drum Solo von Michael Ehre. Das Übliche was zu erwarten ist. Für Nicht-Schlagzeuger meistens die Zeit, um sich an der Bar ein neues Getränk zu besorgen. Michael Ehres Drumkunst ist über jeden Zweifel erhaben, aber ich würde an der Stelle lieber noch nen Song mehr hören. Am Ende spielt er noch bei einem orchestralen Track vom Band mit, was dann musikalisch wieder mehr Emotionen freisetzt. Dirk Schlächter gibt im Anschlus auch noch eine kurze Soloeinlage inklusive Slapteil am Bass, bevor es unter anderem mit „Dethrone Tyranny“ und dem sehr guten neuen Track „Master of Confusion“ von der „Empire of the Undead“ weitergeht.
Hunde wollt ihr ewig rocken
Kai kündigt schon mal an, dass das Konzert so langsam dem Ende zugeht. Damit gleich keiner überrascht ist, wenn es dann so plötzlich zu Ende ist. Dafür gibt’s jetzt auch ein Hammer Medley aus „Rebellion in Dreamland“, „Heavy Metal Universe“, „Ride the Sky“ und „Somewhere Out in Space“ auf die Augen und Ohren. Partystimmung soweit das Auge reicht. Mit dem ersten Teil von „Heading for Tommorow“ folgt ein Song, der mich jetzt echt überrascht hat. Die Zugaben werden wohl heute mal etwas anders gespielt. Das neue „Avalon“ und als Rausschmeißer noch „Send me a Sign“.
Gamma Ray haben gezeigt, warum sie schon so lange und so erfolgreich im Geschäft sind. Eine gut aufgelegte Band, eine tolle Best of-Setlist und mit 30 Euro ein humaner Eintrittspreis. Wäre nur jeder Konzertabend so kurzweilig wie dieser hier. Mal sehen, was auf der 30jährigen Jubiläumstour so passiert. Ich hätte unheimlich Bock auf ne Show mit Ralf Scheepers. Sonst noch wer?
Setlist Dragony:
– Burning Skies
– Shadow Runners
– Kiln of the First Flame
– Wolves of the North
– Alcador
Setlist Gamma Ray:
– Heaven Can Wait
– Last Before the Storm
– Fight
– One With the World
– I Want Out
– Valley of the Kings
– The Silence
– Drum & Bass Solo
– Dethrone Tyranny
– Empathy
– Master of Confusion
– Medley aus: (Rebellion in Dreamland, Heavy Metal Universe, Ride the Sky, Somewhere Out in Space)
– Land of the Free
– Heading for Tommorow
– Avalon
– Send Me a Sign
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Bildquellen
- Dragony, Serious Black, Gamma Ray – Bochum Zeche 01.11.15: (c) metal-heads.de - Chipsy
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