METALHEADs Toplist 2022-Progressive Metal

(English version below)

Progressive Metal

Ein sehr weitläufiges Feld stellt der Progressive Metal dar. Denn was diese Kategorie auszeichnet, ist die Tatsache, dass diese Bands bei ihrer Musik bewusst über Grenzen gehen und verschiedene Dinge in ihrer Musik vereinen und meist von einem hohen technischen Anspruch geprägt sind. Mein Kollege Doc Rock ist in diesem Genre mehr zu Hause als ich es bin, aber dennoch finden sich immer wieder Alben, die mich ebenfalls sehr begeistern. Und somit finden sich in METALHEADs Toplist 2022 folgende Bands:

ODDLAND

spielt progressiven Metal mit einer gesunden Härte und ohne sich allzu sehr in extreme Spielereien zu verrennen, obwohl ihre Kompositionen als kunstfertig zu bezeichnen sind. Ein Markenzeichen von ODDLAND (Facebook) sind die extravaganten melodischen Klangwelten, die hier neben dem Piano unter anderem mit einem Sopran-Saxophon erzeugt werden. Dieses wird von vom Gitarristen Jussi Poikonen selber gespielt. Von den Fähigkeiten der Band durfte ich mich auch schon live überzeugen.

„Vermilion Oceans“ ist ein kleines Kunstwerk geworden und offenbart die genialen Fähigkeiten der Band, die sich abseits von standardisierten Wegen bewegen. Die Band vermag es verschiedene Stimmungen zu erzeugen, die von mystischen über dystopischen bis hin zu harmonischen und sogar epischen Klangwelten geprägt sind. Dementsprechend facettenreich tritt auch Sänger Saki auf. Mit viel Gefühl oder aber auch Härte passt er sich den Stimmungen an. Viel Gefallen habe ich auch an dem fett schwingenden Bass gefunden, getreu dem Motto: Der Bass ist krass!

ARDARITH

ist ein ambitioniertes Metalprojekt (Facebook), an dem sage und schreibe 5 Sängerinnen und Sänger zusammen mit 11 Musikern mitgewirkt haben und das Album „Home“ erschaffen haben, welches eine bewegende Geschichte zu erzählen hat. Das Konzept beruht dabei auf einen Hauptcharakter namens „Me“, der aufgrund von Krieg und Verderben seine Heimat verlassen muss, um ein neues Zuhause zu finden.

Ein intensives Wechselbad der musikalischen Eindrücke erwartet den aufgeschlossenen Hörer. Die Songstrukturen sind teils herausgefordernd, bringen jemanden aber auch dazu sich das Album wieder und wieder anzuhören. Denn jedesmal gibt es etwas neues zu entdecken und die Songs entfalten mehr und mehr ihre Wirkung. Man könnte das Album als buntes Kaleidoskop der Klänge mit immer anderen neuen Eindrücken beschreiben. Genauso könnte man die Musik mi einem guten Buch vergleichen, das mit tollen Spannungsbögen und wechselhaften Szenarien unterhält. Von der Vielfalt der musikalischen Ideen wäre ARDARITH auf Platz 1.

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AMORPHIS

AMORPHIS (Facebook) haben mal als Death Metal Band begonnen, sich aber im Laufe der Zeit der Fesseln entledigt und ihrem Sound immer mehr Facetten verpasst. Und so kommt es, dass das neue Album „Halo“ hier in der Kategorie Progressive Metal gelandet ist. AMORPHIS haben sich schon länger zu einer progressiven Band entwickelt. Die Arrangements sind nicht immer vohersehbar, neigen zu Überraschungen und man scheut sich auch nicht exotische Sounds einzubauen.

So wird man beispielsweise mittig im Song „Northwards“ von einem chilligen Part überrascht, der mit einem schönen melodischen Gitarrensolo garniert und anschließend völlig cool von einer Hammondorgel abgelöst wird, die man vorher schon im Hintergrund vernehmen konnte. Es gibt ein traumhaftes Duett mit „My Name Is The Night“. Ein zärtlicher Song mit der Sängerin Petronella Nettermalm, die hier eine hinreißende Leistung mit ihrer wunderschönen Stimme abliefert und im Duett mit Tomi Joutsen einfach nur wundervoll erklingt. Alles in allem ein hervorragendes Album, dass wieder einmal bestätigt, warum die Band so weit oben steht. Ein Album von AMORPHIS ist immer ein Erlebnis. Und wenn es nur um den Hymnenfaktor ginge, wären AMORPHIS an erster Stelle. (Review)

Aber für mich hat es eine Band geschafft, die immer wieder für Überraschungen sorgt und das sind….

OSYRON

aus Kanada sind für mich eine der Bands, die unbedingt viel mehr Aufmerksamkeit verdienen. Es ist nicht nur der hohe spieltechnische Level, der mich begeistert. Es ist auch die scheinbar grenzenlose Kreativität, mit der OSYRON (Facebook) ihre Songs erschafft. Ihre bisherigen Werke zeigen, dass sie sich in vielen Bereichen wohlfühlen. Das neue Album „Momentous“ war für mich deshalb schon wieder eine Überraschung.

Denn nun verpassen sie ihrem Sound einen Anteil authentischer Folk Musik. Genau solche Klänge bestimmen den Beginn vom Opener „Anunnaki“, die von der Band PERCIVAL SCHUTTENBACH (Facebook) stammen. Dabei handelt es sich um die Musiker Mikołaj Rybacki und Katarzyna Bromirska. Diese sind hin und wieder auf dem Album zu hören und das hört sich tatsächlich ziemlich cool an. Sie schenken der Musik eine ganz spezielle Atmosphäre. Und das neue Album ist härter und düsterer geworden als das, was man bisher gehört hat. Ein ganz neues Level, auch was die technischen Fähigkeiten angeht.

Die Range von Sänger Reed Alton ist außergewöhnlich und bemerkenswert. Diese zarte klare Stimme im Vergleich zu den kraftvoll gesungenen Parts bis hin zur totalen bösen Eskalation sind sehr eindrucksvoll. Neben dem fabelhaften Gesang von Reed glänzen alle Instrumentalisten der Band mit ausgezeichneten Skills. Die technischen Fähigkeiten sind auf einem sehr hohen Level und man kann nur Füllhörner voll des Lobes über sie ausschütten. So schaffen es OSYRON progressive Strukturen mit vielen Details zu erschaffen ohne den Hörer zu überfordern. Sie bewahren sich trotzdem mit großartigen Melodien und epischen Chören eine Eingängigkeit, die Euch immer wieder einfängt. Es entsteht eine atemberaubende Dynamik und man gerät immer wieder ins Staunen, was OSYRON alles in einem einzelnen Song aus dem Hut zaubern.

Und damit sind sie für mich das Highlight in diesem Jahr. Glückwunsch!

English version

Progressive Metal is a big cosmos . Because what distinguishes this category is the fact that these bands deliberately sometimes more and sometimes less go beyond boundaries in their music and combine different things in their music. Mostly these albums are characterized by a high technical standard. My editor colleague Doc Rock is more at home in this genre than I am, but nevertheless there are always albums that also inspire me very much. And those would be this year:

ODDLAND

plays Progressive Metal with a healthy hardness and without getting too lost in extreme gimmicks, although their compositions can be described as artful. A trademark of ODDLAND (Facebook) are the extravagant melodic soundscapes, which are created here besides the piano among other things with a soprano saxophone. This is played by guitarist Jussi Poikonen himself. I was already able to convince myself of the band’s abilities live.

„Vermilion Oceans“ has become a work of art and reveals the band’s ingenious abilities to move away from standardized paths. The band is able to create different moods, ranging from mystical to dystopian to harmonic and even epic soundscapes. Accordingly, singer Saki also appears multifaceted. With a lot of feeling or but also hardness he adapts to the moods. I also liked the bass player ???? because the bass is really cool.

ARDARITH

is an ambitious Metal project (Facebook) in which no less than 5 singers have collaborated with 11 musicians to create the album „Home“, which has a moving story to tell. The concept is based on a main character named „Me“ who, due to war and ruin, has to leave his homeland to find a new home.

An intense roller coaster of musical impressions awaits the open-minded listener. The song structures are partly challenging, but also make someone listen to the album again and again. Because every time there is something new to discover and the songs unfold more and more their effect. You could describe the album as a colorful kaleidoscope of sounds with always new impressions. But in the same way the music is as interesting as a good book with great suspense arcs and changing scenarios. From the variety of musical ideas ARDARITH would be on place 1.

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AMORPHIS

AMOPRPHIS (Facebook) once started as a Death Metal band, but in the course of time got rid of the shackles and gave their sound more and more facets. And so it comes that the new album „Halo“ has landed here in the category of Progressive Metal. AMORPHIS have been developing into a progressive band for quite some time. The arrangements are not always predictable, tend to surprises and they are not afraid to include exotic sounds.

For example, in the middle of the song „Northwards“ you are surprised by a chilling part, which is garnished with a beautiful melodic guitar solo and then completely cool replaced by a Hammond organ, which could be heard in the background before. There is a dreamlike duet with „My Name Is The Night“. A tender song with singer Petronella Nettermalm, who delivers a ravishing performance here with her beautiful voice and sounds just wonderful in the duet with Tomi Joutsen. All in all, an excellent album that once again confirms why the band is so succesful. An album by AMORPHIS is always a great experience. And if it was only about the hymn factor, AMOPHIS would be at first place. (Review)

But for me, one band has made it, always providing surprises, and that’s….

OSYRON

from Canada are for me one of the bands that absolutely deserve much more attention. It’s not only the high technical level that inspires me. It’s also the seemingly limitless creativity with which OSYRON (Facebook) creates their songs. Their previous works show that they are comfortable in many areas. The new album „Momentous“ was therefore already a surprise for me again.

Because now they included authentic folk music to their sound. Exactly such sounds determine the beginning of the opener „Anunnaki“, which come from the band PERCIVAL SCHUTTENBACH (Facebook). These are the musicians Mikołaj Rybacki and Katarzyna Bromirska. They can be heard now and then on the album and it actually sounds pretty cool. They give the music a very special atmosphere. And the new album has become harder and darker than what you’ve heard before. A whole new level, also in terms of technical skills.

The range of singer Reed Alton is exceptional and remarkable. This delicate clear voice compared to the powerful sung parts to the total evil escalation are very impressive. Besides the fabulous vocals of Reed, all instrumentalists of the band shine with excellent skills. Thus OSYRON manage to create progressive structures with many details without overwhelming the listener. They still keep a catchiness with great melodies and epic choirs that catches you again and again. A breathtaking dynamic is created and you are always amazed at what OSYRON conjure everything out of the hat in a single song.

And that makes them the highlight for me this year. Congratulations!