ALBEZ DUZ: Enigmatic Rites (bereits veröffentlicht)
ALBEZ DUZ – 2006 von Eugen Herbst ins Leben gerufen haben sich in den Vorgänger – Alben The Coming of Mictlan (2014) und Wings Of Tzinacan (2016) von der aztekischen Mythologie beeinflussen lassen. Mit dem Album Enigmatic Rites, das bereits am 26. April 2019 bei Listanable Records veröffentlicht wurde, verlassen sie diesen Ideenkreis und unterwerfen die Menschheit einer nüchternen Betrachtungsweise.
Unser neues Album ist wie eine Zeitreise zu einer natürlicheren, authentischeren und rohen Soundcollage – ohne die typischen Zutaten von ALBEZ DUZ zu vernachlässigen. Andererseits gibt es auch frische Elemente, die von den glorreichen Anfängen von Heavy beeinflusst werden Metal oder die Zeit, in der Bands endlose, drogengesteuerte Improvisationen auf ihre Platten brachten. Es gibt definitiv viel zu entdecken auf diesem Album!
Das sagt Eugen Herbst, Songwriter und Drummer von ALBEZ DUZ zum neuen Album. Und was den Aspekt der möglichen Entdeckungen angeht, hat Eugen nicht zu viel versprochen.
ALBEZ DUZ – Der Schwan und die Klänge
Mir gefällt das doom-basierte Zusammenspiel von rockenden und psychedelischen Elementen gut. Immer wieder tun sich neue Klangwelten auf, überraschen ALBEZ DUZ mit Riffs und Breaks. Sie lassen sich Zeit für ihre Klanggemälde. So entsteht eine dunkle Atmosphäre, die aber nie vollkommen bedrückend wird, da nicht nur das Drumming für klare Strukturen und Akzente sorgt, sondern es auch helle strahlende Melodien gibt und die Riffs für eine ordentliche Dynamik sorgen. Alfonso Brito schafft mit seiner charismatischen und variablen Stimme epische Momente – mal schwer und dann wieder schwebend und leicht.
Im Opener Rites Of Hidden Souls werden wir empfangen von flirrenden Tönen, in die die Drums energisch und dynamisch einsteigen, während Bass und Gitarre einen Dialog führen, aus dem ein Solo mit heller Melodie entsteigt.
Wandering Soul ist einer dieser langen Songs, in denen ALBEZ DUZ langsam ihren unverwechselbaren Klang aufbauen und dennoch neue Aspekte eröffnen. Die Atmosphäre ist von Beginn an dicht und dunkel und dabei warm und etwas melancholisch. Immer wieder werden ideenreiche Riffs und Breaks eingebaut. Die Vocals klingen überwiegend hart und aggressiv, unheimlich und dann wieder einschmeichelnd.
Dunkel, beschwörend mit melodischen Momenten
Participation Mystique Totalitaire erweitert das Klangbild durch Keyboardklänge, die zwischen 70er-Jahre Hammondklang und intensiven Orgeltönen liegen. Es ist schon fantastisch, wie es ALBEZ DUZ gelingt, die doomigen schweren und langsamen Riffs mit Psychedelic-Komponenten zu verbinden, ohne dass es ins Kitschige abdriftet. Einen erheblichen Anteil haben auch hier wieder die Vocals, die genau das richtige Maß an theatralischem Ausdruck haben, um intensiv und eindrucksvoll zu sein. In diese Klangfarbe hinein kommen dann rockendes Drumming entsprechendes Zusammenspiel von Gitarre und Bass.
Dass ALBEZ DUZ auch mit Hall und Verzerrung gut umgehen können, zeigt das Instrumentalstück When The Bird Fledges.
Surrender wiederum ist geprägt durch den Gesang. Alfonso Brito nutzt sein gesamtes Spektrum: vom tiefen dramatischen Bass schwingt er sich auf in die hohen Lagen. Beschwörend, anklagend, intensiv und diabolisch lässt er eine magische Stimmung entstehen. Fast tritt dadurch in den Hintergrund, welchen Vibe die Saiteninstrumente entwickeln.
Diese mystische Stimmung wird in Emperor Is blind wieder aufgenommen. Enorme Gitarrenwände und kraftvolle Riffs verdrängen diese Stimmung, bis der Gesang beschwörend und dunkel hinzukommt.
Enigmatic Rites: mystisch lockend und anziehend rockig
Enigmatic Rites sind genau das: mystisch, rätselhaft, dunkel und hintergründig. Vor allen Dingen bieten sie intensive Klänge. Die Doom-Elemente im Heavy Metal Fundament sind für die Schwere verantwortlich. Die wuchtigen Klänge, die durch Bass und Gitarren geschaffen werden, nehmen einen zunächst mit in eine dunkle Welt. Druckvolle, rockende Passagen und schöne Melodien wirken wie Sonnenstrahlen und lassen die Wolkendecke aufreißen.
ALBEZ DUZ ist es auch mit diesem Album gelungen, energiegeladen und mitziehend Elemente aus Heavy Metal, Doom und Gothic so mit Psychodelik zu verknüpfen, dass ein einzigartiger Klang entsteht.
Damit sind ALBEZ DUZ (was laut einer Erklärung von Bandgründer Eugen Herbst aus dem Mittelhochdeutschen kommt und Schwan (Albez) und Rauschen, Getöse, Lärm (Duz) bedeutet) ihrem Namen wieder gerecht geworden und haben ein kraftvolles und doch elegantes Getöse hinterlassen. Ob ihr dabei eher an einen weißen oder schwarzen Schwan samt seiner mystischen Bedeutung denkt, oder euch einfach nur von dieser eindrucksvollen Musik gefangen nehmen lasst, bleibt euch überlassen.
ALBEZ DUZ sind:
Eugen Herbst (Drums, Background Vocals)
Alfonso Brito -(Vocals, Additional Guitars)
David Petersen (Bass)
Julian Müsseler (Guitars, Background Vocals)
Enigmatic Rites wurde von Eugen Herbst und Julian Müsseler im Studio „Devil’s II“/ Berlin aufgenommen. Und gemischt und gemastert hat Victor Santura (Triptykon) in seinem Woodshed Studio.
Das Coverartwork stammt von Philipp Neundorf.
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Bildquellen
- Albez Duz Eingmatic Rites cover: Listanable Records
- Albez Duz Listanable Records 3: Listanable Records
- Albez Duz Listanable Records: Listanable Records
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