Beyond the Sun – My Sun

Beyond the Sun
Es gibt sie…es gibt sie immer wieder. Diese Alben, die dir beim ersten Durchlauf schon unweigerlich ihr Potential förmlich aufdrücken. Und wenn ich so ein Album gefunden habe, dann läuft es rauf und runter. Langsam aber sicher erschließt sich einem dann die volle Schönheit dieses Albums und dir fallen später Parts auf, die du anfangs gar nicht bemerkt hast. Aber fangen wir mal vorne an. Letztens ein Posting bei Waldgeflüster….“unser Drummer und unser Gitarrist haben da was Eigenes gemacht“. Da mir Waldgeflüster gefällt, lag es natürlich nahe, mal auf den Link zu klicken. Beyond the Sun nennt sich „das Projekt“ und mit „My Sun“ steht direkt ein komplettes Album in den Startlöchern.
My Sun
Auffällig ist erst mal das hervorragende Coverdesign. Ein Soldat sitzt im Schneidersitz auf einem Berg von Schmutz und blickt Richtung strahlende Sonne. Die Farben sind in gelb/gold und grau gehalten und in Summe erzeugt das ganze eine dystopische Endzeit Stimmung. Musikalisch reden wir hier von Atmospheric Post Black Metal. Das mag jetzt erst mal sperrig klingen, beschreibt den Stil aber ziemlich perfekt. Die Band liefert hier zwar nur 5 Songs, diese sind genretypisch aber länger gehalten und so kommt man mit 38 Minuten Spielzeit sogar annähernd auf das übliche Maß einer LP.
Leaves are Falling…
…ist der erste Track und der hat es direkt in sich. Schon die ersten Melodien bewegen den Nacken zum wohlwollenden mitwippen. Dann brettern die tiefen Growls von Sänger Dominik Frank los und man merkt sofort „boah geil, dat passt irgendwie“. Dazu als Background Vocals immer mal ein paar hellere Screams und die Post Metal Anleihen beim Gitarrenspiel runden die Nummer dann perfekt ab. Extrem eingängig und catchy und direkt ein absolutes Pfund zum Auftakt.
It’s Quiet…
…ist der zweite Track. Hier geht es direkt mit Gänsehautfeeling los. Die Gitarren schaffen eine unvergleichliche Atmosphäre und das Lied geht von Sekunde 1 an direkt unter die Haut. Das Ganze dudelt dann so knappe 2 Minuten recht gemächlich vor sich hin um dann, angeführt von einem Schrei, so richtig Fahrt aufzunehmen. Unvergleichlich, diese Komposition von Growls und Gitarre…das macht so dermaßen Spaß, zuzuhören. Und immer wieder diese genialen Melodien…ich bin verliebt. Der Song hat mich so richtig gecatcht, aber es soll noch besser kommen. Mit dem dritten Streich „Orange Waves“ allerdings noch nicht. Das Lied ist zwar wirklich gut, aber leider instrumental. Und gerade die Kombination aus Growls und Gitarre sind das, was Beyond the Sun so extrem stark macht. Von daher für mich leider das schwächste Lied auf der EP, wobei man das Wort „schwach“ in Kombination mit der Scheibe eigentlich gar nicht in den Mund nehmen darf.
Ravaged Lands
„Ravaged Lands“ und auch „Feed me“ sind für mich die Hits des Albums. Ich hab mal gelernt, das hinten auf den Alben eher die Filler drauf gepackt werden. Ich werde gerne mal bei den hinteren Lieder fündig scheine da einen speziellen Geschmack zu haben 😉 „Ravaged Lands“ startet mit dem typischen Gitarrenspiel, wo dann eingespielte Sampler drübergelegt sind. Das ganze zieht sich durch den Song und passt so extrem perfekt, wie man es sich nur vorstellen kann. Der Soundteppich, unterlegt mit klagendem Geschrei, schafft eine perfekte Stimmung, die viel Verzweiflung ausstrahlt. Musik, die das Herz berührt…so wünsche ich mir das und so wird es hier zu 100% serviert.
Das Ende
Wir sind echt schon durch, denn „Feed me“ ist tatsächlich schon das letzte Lied. Ich war selten so traurig, das ein Album zu Ende war. Zum Glück kann man es einfach wieder von vorne anhören. In „Feed me“ kommen nochmal alle Trademarks der Band zum Vorschein…verspieltes Gitarrenspiel, Tempowechsel, die beeindruckende Stimme, dazu die extrem ausgefeilten Melodien, die vielen Post Metal anleihen…zum niederknien schön.
Fazit
Mein persönlicher Geschmack wurde selten so gut getroffen, wie auf „My Sun“. So ein Review ist halt immer irgendwie ein wenig persönlich…persönlicher Geschmack, persönliche Meinung u.s.w. Während die einen die nächste Metallica, Maiden oder „insert beliebige große Band“ Scheibe abfeiern, erfreue ich mich an solch künstlerischem Kleinod, wie diesem hier. Das macht die einen nicht zu schlechteren Fans und mich nicht zu nem besseren…wir legen anscheinend nur auf unterschiedliche Dinge Wert. Daher kann ich hier mit gutem Gewissen sagen, „My Sun“ hat Album of the Year Qualität. Es kann nur eine Wertung geben, 10 von 10.
Wer mehr Hintergrundinfos zum Album sucht, findet bei uns auch ein Interview mit der Band KLICK.
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Bildquellen
- Beyond The Sun – My Sun: Beyond the Sun
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