COURSE OF FATE – „Mindweaver“ (VÖ: 15.05.2020)
COURSE OF FATE – „Mindweaver“ (VÖ: 15.05.2020)
Heute geht unser Blick in den hohen Norden, nach Norwegen. Das ist die Heimat der Progressive Metaller von COURSE OF FATE. Wenn man anno 2020 eine neue Scheibe in den Händen hält, hat man ja nicht die Erwartung, dass das Material bereits einige Zeit auf dem Buckel hat. Hier ist es aber so, dass die Songs dieses ersten Studio-Fulllength-Albums bereits 2014 entstanden sind. Im Zuge der damals erschienenen EP „Cognizance“ begann Gitarrist Kenneth Henriksen mit dem Schreiben neuer Stücke.
Der rote Faden zum Weltuntergang
Man wollte das Ganze im Sinne eines konzeptualisierten Albums umsetzen, einen thematischen roten Faden haben, der sich durch die Songs zieht. Inspiriert fühlte man sich offenbar durch legendäre Releases wie „Operation Mindcrime“ oder „The wall“. Also echte Meilensteine der Szene. Damit deutet man seinen hohen Anspruch an. Worum geht es nun inhaltlich? Auf „Mindweaver“ – so der Titel des am 15.05.2020 erscheinenden Debütalbums – geht es um einen Mann, der Visionen zum Ende unserer Welt erlebt. Er teilt seine Erkenntnisse mit der Menschheit und versucht zu warnen. Er findet Anhänger und entwickelt so etwas wie eine Führungspersönlichkeit…
Wenden wir uns der musikalischen Seite zu. Nach einem ca. 90-sekündigen ersten Track (der Begriff Intro würde dem nicht gerecht werden), geht es mit „The faceless men Pt. I“ mit einer kraftvollen Prog-Nummer. Schon heavy, aber auch mit genug Emotionen und Melodie. Ein guter Einstieg. Weiter geht es mit dem 7-Minüter „Endgame“. Auch hier gibt es gefühlvolle Passagen, neben längeren melodischen Progsequenzen. Das Tempo zieht an und genauso gut fährt man später wieder runter. Eine kurzweilige Nummer. Mit einer ähnlichen Spieldauer folgt „Utopia“. Dieser Song kommt für mich ungeschliffener daher und vereint erneut Melodie und Power. Stark!
Wenig musikalische Schwächen und nachdenkliche Inhalte
Weiter geht es mit einem gut einminütigen Einschub an der Akustikgitarre. Das hätte es für mich nicht gebraucht. Aber keine Sorge, danach geht es volles Brett mit „Wolves“ zur Sache. Wuchtige Drums münden in einen gemäßigten Gitarrenabschnitt, im Verlauf wird es düster und bedrohlich. Mit „Drifting away“ zeigt man anfangs eine eher zurückhaltende und bedächtige Seite von sich. Nachdenklich steht der Hörer da und auch wenn es dann zum Songfinale spürbar anzieht, so besticht die Nummer über weite Strecken als balladesker Song. Den Rausschmeißer bildet Teil 2 des Openers. Die beiden Tracks bilden also quasi den „Rahmen“ des Albums. Eindringlich, ich will nicht sagen energisch, ergreift dieses Stück den Musikliebhaber und auch wenn es nach ca. 6 Minuten eine Verschnaufpause gibt, so marschieren Vocals und Instrumentalarrangements in die gleiche Richtung. Ein würdiges Finale.
Das Fazit bei metal-heads.de
Fazit: ist das Alles nur Einbildung oder ist das ein reales Bild unserer Zukunft? Wer kann das anno 2020 (wir befinden uns mitten in der Covid-19-Pandemie unter ersten Lockerungen, als ich diese Zeilen schreibe) schon vorhersehen. Aber die aktuelle Entwicklung mit Klimakatastrophen und weltweit verbreiteten Infektionskrankheiten sollte die Menschheit schon eher nachdenklich stimmen. Das kommt auch in manchem Track deutlich rüber. Dabei bedient man sich eher simpler Songstrukturen. Aber es gibt auch genug Elemente des Prog und die nötige Heavyness. Insgesamt finde ich dieses Debüt echt gelungen und ich freue mich, dass ich auf diese Band gestoßen bin. Checkt die 6 Herren aus Norwegen an, wenn ihr Bock auf feinen Progressive Metal habt.
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Bildquellen
- Course Of Fate Albumcover Mindweaver: Gordeon Music
- Course Of Fate Albumcover Mindweaver – Beitragsbild: Gordeon Music
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