DARK TRANQUILLITY – Moment-Review deutsch
Pure Bewunderung
stellt sich ein, wenn ich mir das neue Album „Moment“ von DARK TRANQILLITY (Facebook ) anhöre. Die Hitdichte, mit der zum Ende des Jahres die Alben das Licht der Welt erblicken, ist wirklich immens groß. In jedem Genre gibt es wunderbare Outputs, die muss man einfach haben. „Moment“ von DARK TRANQUILLITY gehört auf jeden Fall auch dazu. Also von mir aus dürften dieses Jahr nur Schallplatten unter dem Weihnachtsbaum liegen.
Seit gefühlten Ewigkeiten
gibt es nun auch schon diese Truppe, die mich schon sehr lange begleitet. DARK TRANQUILLITY waren schon immer eine fette Hausnummer und lieferten fast immer Sahneschnittchen ab. Ich erinnere mich noch beispielsweise an das Album „Projector“, das für mich ein absolutes Highlight gewesen ist. Aber damals waren sie schon ihrer Zeit voraus, denn auf „Projector“ hatten sie an ihrem Sound experimentiert und sich an neuen Facetten versucht. Dafür hatten sie tatsächlich Kritik einstecken müssen, auch von dem damaligen eigenen Plattenlabel. Auf „Projektor“ (1999) zeigte man auch gefühlvolle melancholische, ja sogar ruhige Momente, siehe z.B. beim Song „Therein“. Der Gesang von Mikael Stanne ging mir schon damals richtig unter die Haut und ich konnte gar nicht genug davon bekommen. Doch für die Hardcore Death-Metal-Fans war das damals nix. Und wo stehen wir heute? Viele Bands haben sich mittlerweile den Kontrast zwischen harten Growls und Screams mit cleanem Gesang zu Nutze gemacht. Heute ist es fast Standard.
Alles andere als Standard
ist allerdings das Songwriting von DARK TRANQUILLITY. Die Arrangements vermitteln einen Hang zur Perfektion und haben in der Tat fast ein Alleinstellungsmerkmal in dem Bereich. Die lange Zeit für die Entstehung von „Moment“ hat jedenfalls reichhaltige Früchte getragen, was wohl mit Sicherheit auch an den zwei neuen Vollzeit-Gitarristen Christopher Amott (Ex-Arch Enemy, Ex-Armageddon) und Johan Reinholdz (Andromeda, Nonexist) liegt, die den langjährigen Gitarristen und das Gründungsmitglied Niklas Sundin ersetzt haben.
Frischer Wind
Kommentar vom Sänger Mikael Stanne:
Frische Ohren, frische Ideen, frische Gedanken darüber, was für Lieder entstehen können. Johan ist seit langer Zeit ein Fan der Band. Er kennt alle alten Lieder und er kann sie auch alle spielen. Er holt Lieder heraus, die wir vor Ewigkeiten geschrieben haben, und sagt: „Eher so?“ Ich sage: „Ich erinnere mich nicht einmal mehr an dieses Lied. Es ist also cool, einen Musiker mit dem Bezugssystem eines Fans zu haben. Chris ist er sehr musikalisch. Er hat einen sehr coolen Sinn für Melodien. Die Emotionen, die er beim Spielen ausstrahlt, sind fantastisch. Es ist großartig, dass sie in der Lage sind, das, was wir früher immer wieder gemacht haben oder gemacht haben, in Frage zu stellen. Sie helfen uns Dinge ein bisschen zu verändern.
Pressetext Century Media
Hören und genießen wir erst einmal das hier:
Hier haben wir direkt ein Beispiel für eine grandiose Symbiose von hartem melodischen Death-Metal und gefühlvollem unter die Haut gehenden Gesang, wohlgemerkt von einem Sänger! Die Art und Weise der Darbietung ist unbeschreiblich. Natürlich ist das kein Old-School-Death-Metal, aber DARK TRANQUILLITY sind schon lange mehr als das. Old School ist cool, aber man will ja auch nicht jeden Tag ein Schweinkotelett vom Grill, sondern auch mal was anderes, etwas raffinierteres. Und genau das findet man bei DARK TRANQUILLITY. So haben sie z.B. mit „Failstate“ eine richtig flotte megamelodische Granate im Gepäck. Mit viel Groove und Melodie und gesunder Härte marschiert der atmosphärische Track nach vorne, packt den Hörer bei den Eiern, so dass einem gar nichts anderes übrig bleibt als mitzugehen.
Melodische Offenbarungen
an jeder Ecke umgarnen den Hörer, der jederzeit den nächsten Momenten entgegenfiebert, in denen er wieder mit genialen Ideen und Akkorden zum Niederknien verwöhnt wird. Das tolle Riffing gepaart mit dem schönen Leadgitarrenspiel begeistert ein ums andere Mal, auch wenn das Gitarrenspiel mal in wertige Soliparts übergeht. Dem Sänger Mikael Stanne kann man eh nix mehr vormachen. Er beherrscht seine Sangeskunst in Vollendung und gibt sich keinerlei Blöße. Das hat alles, was es braucht: Power, Gefühl und Rhythmus!
Fazit
Mein lieber Scholli… Dieses Jahr habe ich echt ein Problem mein Album des Jahres zu benennen. So viele geile Outputs sind emporgestiegen und haben mich eingefangen. Auch dieses Album wird in meine engere Auswahl gelangen.
DARK TRANQUILLITY haben sich selber die Messlatte mal wieder ein ganzes Stück höher gelegt. Es stellt sich wirklich die Frage, ob man noch höher springen kann. Aber letztendlich ist das gar nicht nötig. Man muss nur weiter so tolle Musik schreiben und die Welt ist in Ordnung. Es muss nicht immer alles noch steigerungsfähig sein. Oft muss man sein hohes Niveau einfach nur halten. Und dieses Niveau ist mit dem Album „Moment“ weiterhin auf einer Ebene, die nur schwer zu erreichen ist. DARK TRANQUILITY schweben halt in anderen Sphären und erspielen sich 10 von 10 Punkten.
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Bildquellen
- Moment Cover + Infos: Cover+Info -->Century Media // Background & Wings-->Pixabay
- DT Bandfoto-skaliert: Century Media
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