DARKTHRONE: Eternal Hails (bereits erschienen)
DARKTHRONE haben am 25. Juni 2021 ihr 19.Album „Eternal Hails“ veröffentlicht
Die Alben der beiden Norweger Gylve „Fenris“ Nagell und Ted „Nocturno Culto‘“ Skjellum, die zusammen DARKTHRONE sind, haben im Verlauf der Zeit gezeigt, dass sie sich genremäßig nicht festlegen lassen. Sie haben sich auch wenig darum gekümmert, was von ihnen erwartet wurde.Oder wie Nocturno sagte: „Wir machen nur noch das, worauf wir gerade Lust haben“.
In den 1990ern gehörten sie zu den Großen der nordischen Black Metal Szene, die sie mit Alben wie „A Blaze In The Northern Sky“ oder „Under A Funeral Moon“ maßgeblich mitgeprägt haben. Insgesamt haben sie den Bogen von Death Metal (s. Debüt) bis zu dem eher rockigen „The Cult Is Alive“ (2006) gespannt.
Ihr ‚Markenzeichen‘ ist ein eher simples Riffing und der nicht besonders gute Sound. Oder eben – aus anderer Betrachtungsweise – dass DARKTHRONE intensiv und nicht überproduziert klingen.
„Wir machen nur noch das, worauf wir gerade Lust haben“.
DARKTHRONE sind bisher dabei geblieben: roh, urtümlich als wenn es keine technischen Möglichkeiten wie Mixing gäbe. So haben Fans und Kritikergemeinde immer wieder Überlegungen angestellt, ob dies Absicht im Sinne einer anders gedachten Perfektion sei oder Inkompetenz – oder doch eher nach dem Motto: ist uns egal, wir lassen das so.
Daher hatte ich an das neue Album „Eternal Hails“ auch nicht die Erwartung, dass sich viel verändert, sondern war gespannt, ob die Zusammenarbeit mit dem Chaka Khan Studios und Ole Øvstedal und Silje Høgevold, die beide nicht aus dem Metal kommen, Entscheidendes verändert hat.
Epic Black Heavy Metal
Es geschieht durchaus Neues auf dem Album, das nur fünf Songs umfasst, die allerdings für DARKTRHRONE ungewöhnlich lang sind (s.u.).
Nachdem sie sich für das Vorgänger – Album „Old Star“ beim Thrash Metal bedient und ihn mit Heavy Metal Strukturen verbunden haben, sind es auf „Eternal Hails“ Doom-Metal Passagen und ab und zu Stoner- Rock-Elemente
Der Opener „His Masters Voice” kann als eine Art Überblick über das gesehen werden, was DARKTHRON bisher abgeliefert haben. Nach einem kurzen Intro folgen eingängige thrashige Riffs. Fenriz entlockt seinen Drums eine gekonnte Dynamik. Und später gibt es noch eine richtig schöne Gitarrenmelodie. Nocturno Cultos Stimme ist wie immer beeindruckend und bleibt für mich eine der besten im Bereich des Black Metal.
„Hate Cloak“: Das Tempo wird angezogen, die Drums differenzierter und die Gitarren sind schwer aber dabei ungewöhnlich klar und präzise. Auch hier gibt es hörenswerte Solo-Passagen. Insgesamt ein Song der alten Schule aber versetzt mit großartigen Riffs.
„Wake of the Awakened” startet schwarz und rockend, bis es zu einem starken Mittelteil kommt.
„Voyage To A Northpole Adrift” klingt eisig und unbearbeitet und – da er auch auf die Länge von 9:24 nirgendwo so richtig ankommt – nach Jam – Session. Doch es gibt Passagen, die mich überrascht haben: düstere schwere Riffs, die sich mit rhythmisch und melodisch komplexeren Teilen abwechseln.
Das Album schließt mit „Lost Arcane City of Uppåkra“. Aus einem intensiven Black Metal entwickelt sich das Tempo, um dann ins Atmosphärische überzugehen. Ganz großartige ein ruhiges fast schon liebliches Zusammenspiel von Gitarre und Synthesizer, das subtil zurückhaltend von den Drums unterstrichen wird. Somit findet das Album mit der Würdigung von Uppåkra, einem steinzeitlichen kultischen und religösen Zentrums im heutigen Schweden, einen düsteren und doch feierlichen Abschluss.
DARKTHRONE bleiben Kult
Fazit:
Das Album hat einige angenehm überraschende Momente: die Stoner Rock Elemente, gefühlvolle Gitarrenparts, schöne Melodien, etliche hörenswerte Riffs und nicht zuletzt das atmosphärische Outro aus „Lost Arcane City Of Uppåkra“. Nach wie vor klingen DARKTHRONE roh und organisch, kompromisslos retro mit – nach heutigem Maßstab – schlechtem Sound. Andererseits ist es gerade dieser, der anspricht, mitnimmt, beeindruckt. Und auch, dass Fenriz und Nocturno Culto sich anscheinend von der Kritik bezüglich Dilettantismus und Primitivität nicht beeindrucken lassen und einfach ihr Ding machen.
Oder wie Fenriz sagt:
No matter what happens, we will still sound like us, it seem!
Das Cover-Artwork zeigt übrigens das Werk „Pluto and Charon“ (1972) des renommierten Science-Fiction-Künstlers David A. Hardy. Es ist ein Bild, das sowohl Fenriz als auch Nocturno Culto über mehrere Jahrzehnte hinweg inspiriert hat.
Tracklist
- His Master’s Voice (07:17)
- Hate Cloak (09:16)
- Wake Of The Awakened (08:24)
- Voyage To A North Pole Adrift (09:24)
- Lost Arcane City Of Uppåkra (07:02)
Hier eine ‚Kostprobe‘:
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Bildquellen
- darkthrone 2021: Peaceville Records
- darkthrone eternal hail: Peaceville Records
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