Ghost – Neue EP „Popestar“ – Unbedingt hören!
Popestar – Die hohe Kunst des Coverns
Mit der EP „Popestar“ überraschen uns die schwedischen Geister erneut! Veröffentlichung war am 16.09.16.
Hätten Ghost sich nicht mit Ihrem letzten Longplayer „Meliora“ bereits einen Platz in den Gehörgängen und Herzen der metal-heads.de Redaktion erspielt, wäre dieses auch problemlos mit der vorliegenden 5-Track EP geschehen.
Neben einer originalen Nummer, suchen sich Ghost, die Männer um Papa Emeritus III., vier Songs diverser Bands aus, um diese im Ghost-Stil zu covern.
Vergesst die Originale mal für eine Sekunde und lasst Euch auf die Cover ein. Die Reise lohnt sich. Der Hut wird hier in aller Ehren vor Künstlern wie „Echo And The Bunnymen“, „Simain Mobile Disco“, den „Eurythmics“ und „Imperiet“ gezogen.
Religiös, tief, düster, traurig – Nocturn
Thematisch verbinden die einzelnen Stücke die Traurigkeit und die besungene Spiritualität. Besonders tief geht es bei „Nocturnal Me“ von „Echo And The Bunnymen“. Das klingt schon nach filmreifer Orchestration, was Ghost hier abliefern. Auch die Produktion ist Weltklasse!
Bibelstunde mit Ghost
Von der Bibel bis zum Sünder in uns. Die musikalische Bandbreite, die die Stücke thematisch untermalt, ist einfach unglaublich weit. Wer Ghost schon live erleben durfte, weiß dass es von Disco bis Vollbrett alles gibt bei dieser Band. Ganz exzellent stimmen die Mannen auf „Popestar“ aber auch bewusst andere Töne an. Teilweise poppiger, teilweise noch atmosphärischer, auch wenn man das kaum noch für möglich gehalten hat, bei der wahnsinnigen Atmosphäre die die Schweden eh schon verbreiten.
Papa Emeritus III. – der heimliche Sangesgott singt den Titel „Bible“
Wem der Gesang des „kleinen“ Mannes bisher zu pathetisch war, der wird arg überrascht sein, was er hier abliefert. Neben den hervorragenden Instrumentierungen, singt er so variabel wie nie zuvor. Ganz große Klasse.
Auch wenn seine Identität bisher unerkannt blieb, verrät seine Performance eines ganz deutlig – dieser Mann hat in seiner Musiklaufbahn mehr als Metal gesungen! Wem bei „Bible“ nicht die Tränen in die Augen schießen und wer hier im Refrain nicht vor Ehrfurcht zusammenzuckt, der muss taub und gefühllos sein!
Die Nummer ist schlichtweg der Hymnen-Schnulzen-Oberhammer, im positiven Sinne. Fette getragene Gitarren, aber auch ultrapoppige Keys. Man muss das einfach gehört haben!
Riff-Eigentum und Missionare
Ghost haben etwas geschafft, was bisher nur den USA und Metallica gelungen ist. Erstere haben ihre Landesflagge auf dem Mond platziert, Zweitere haben nach geltendem Seerecht (*augenzwinker*) den Raum zwischen dem 5.-7. Bund jeder Gitarren-E-Saite auf dieser Welt für sich beansprucht – nach der Erfindung des Enter Sandman Riffs.
Ghost haben diese besondere Art, diese besondere Harmoniefolge, wie man sie exzellent in „Missionary Man“ hört.
Es ist genau diese Abfolge, diese Art die Töne zu spielen, die die Jungs in die Riege der o.g. Pioniere einreiht – willkommen im Club! „Missionary Man“ von den Eurythmics rockt stonerrock-mäßig, beeindruckt mit tollen Lyrics und einer wunderbaren Orchestration.
Was Neues zu Beginn
Der Opener „Square Hammer“ ist ein Eigengewächs – und was für Eines. Das Unisono-Intro von Gitarren und Keys ist ein Ohrwurm erster Güte. Extrem stramm gespielte Drums treiben das Teil richtig gut nach vorne. Der Refrain bricht perfekt auf, da nickt der Kopf im Rhythmus.
Überzeugt Euch selbst im Video zum Song.
Spirituelle Reise, die Spaß macht
Was soll man da abschließend sagen? Ghost haben hier eine EP abgeliefert, die lange nachhallt. Ob das klingende Spinett im Intro zu „I Believe“ oder die pumpenden Drums und Keys in „Square Hammer„.
Selten hat es soviel Spaß gemacht, den Cover-Interpretationen einer Band zu lauschen. Wo andere Bands Klischees bedienen, konzentrieren sich Ghost ganz auf ihr inneres Gefühl und bleiben ihrem Stil dabei treu. Absolute Kaufempfehlung und der neue Song lässt auf eine gesicherte, päpstliche Rockzukunft hoffen. Weiter so Ghost – Geisterdaumen hoch!
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Bildquellen
- ghost_2_credit_ghost_credit_loma_vista_spinefarm: spinefarm records
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