KING KOBRA – Sweden Rock Live (bereits veröffentlicht)
King Kobra meldeten sich am 27. Juli 2018 mit einem neuen Live-Album zurück. Wobei der Begriff neu relativ zu werten ist, denn es handelt sich um einen Mitschnitt vom 11. Juni 2016. Die Aufnahmen stammen vom Sweden Rock Festival und daher lautet der Titel des neuen Tonträgers konsequenterweise auch „Sweden Rock Live“. Der Rundling umfasst 13 Tracks und erschien über Metalville Band & Label Pool.
King Kobra in starker Besetzung
Die Königskobra setzt sich derzeit aus Schlagzeug-Legende Carmine Appice (Ex-Vanilla Fudge, Ex-Ozzy Osbourne), Sänger Paul Shortino (Ex-Ouiet Riot), Bassist Johnny Rod (Ex-W.A.S.P.) sowie den Gitarristen David Henzerling (Ex-Lizzy Borden) und Frischling Jordan Ziff (Ex-Marty Friedman Band) zusammen. Also alles namhafte Musiker die ihr Handwerk verstehen.
„Sweden Rock Live“ bietet eine ausgewogene Set-List
Das führt uns somit direkt zur neuen Scheibe. Ich habe die CD-Version des Albums mehrfach gehört und betrachte das Ergebnis mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das Positive zuerst. Die Setlist bietet dem Hörer einen guten Querschnitt des Schaffens von King Kobra. Es werden Hard Rock Klassiker aus der frühen Periode wie „Ready To Strike“, „Shadow Rider“ und „Hunger“ sowie auch Tracks der neueren Veröffentlichungen wie „Tear Down The Walls“, „The Ballad Of Jonny Rod“ oder „Turn Up The Good (Times)“ präsentiert und Jonny Rod überascht die Fans mit dem W.A.S.P.-Klassiker „Wild Child“. Die Band spielt die Songs routiniert und professionell herunter…mehr aber leider auch nicht. Was nun zur Schattenseite der Platte führt.
Die Königskobra verliert an Biss
Routiniert und professionell herunterspielen ist eigentlich zu wenig für Musiker dieser Leistungsklasse und das, obwohl es laut Aussage von Carmine Appice der erste Auftritt der Band auf einem europäischen Festival überhaupt war. Hier fehlt meines Erachtens die entsprechende Energie, die Dynamik, das Feeling und die Ausdruckskraft zu dem die Band umsetzungstechnisch eigentlich in der Lage sein sollte.
Dio und Deep Purple als Lückenfüller?
Gut gemeint, aber meiner Meinung schlecht interpretiert kommt auch die Hommage an Ronnie James Dio in Form des Songs „Heaven And Hell“ herüber. Die balladeske Version erschreckt in ihrer Form einfach nur. Da hätte ich doch weit mehr erwartet. Auch das demontierte Gitarrensolo aus Deep Purple’s „Highway Star“, obwohl gut gespielt, wirkt deplaziert und überzeugt so aus dem Zusammenhang gerissen nicht. Den Song hätten King Kobra besser in voller Länge gespielt. Vielleicht hätte die Band sogar ganz auf die beiden Lückenfüller verzichten sollen. Eigenes Material ist ja schließlich genug da. Das Drum-Solo von Carmine Appice ist auch nicht wirklich wegweisend. Da habe ich schon vielseitigeres von ihm gehört.
Fazit
Summa sumarum gesehen ist „Sweden Rock Live“ eigentlich nur was für beinharte King Kobra Fans und Komplettisten…also nichts für Anfänger. Schade eigentlich, da wäre vor dem Hintergrund des Sweden Rock wirklich mehr drin gewesen. Metaller und Hard Rocker die sich ein wirkliches Bild von King Kobra machen wollen sollten sich besser die Studioalben „Ready To Strike“ (1985), „Thrill Of A Livetime“ (1986) oder „King Kobra“ (2011) zulegen.
Cover und Tracklist von „Sweden Rock Live“:
01. Ready To Strike
02. Tear Down The Walls
03. Knock ‚Em Dead
04. Shadow Rider
05. Live Forever
06. Ballad Of Johnny Rod
07. Bass Solo – Wild Child
08. Hunger
09. Highway Star
10. Heaven And Hell
11. Drum Solo
12. Raise Your Hands To Rock
13. Turn Up The Good (Times)
Line-Up:
Carmine Appice – Drums, Background Vocals
Paul Shortino – Lead Vocals
Johnny Rod – Bass, Background Vocals
David Henzerling – Guitar, Background Vocals
Jordan Ziff – Guitar
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Bildquellen
- King Kobra – Sweden Rock Live – Cover: Amazon.de
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