Scarlet Dorn servieren ein Blood Red Bouquet
Vor knapp zwei Jahren erschien mit „Lack Of Light“ das Debüt von Scarlet Dorn. Ich war damals schon sehr angetan (warum steht hier) und heute erscheint mit „Blood Red Bouquet“ der Nachfolger bei Oblivion / SPV. Produziert wurde wieder in den Chameleon Studios in Hamburg. Nicht verwunderlich, da Scarlet Dorn ja quasi von Chris Harms entdeckt wurde. Deswegen sei vorab auch einfach mal gesagt, dass es an der Produktion nichts auszusetzen gibt. Ich war aber sehr gespannt in welche Richtung sich die Band entwickeln würde. Das Video zum Opener „Scorched By A Flame So Dark“ war schon mal vielversprechend. Aber seht selbst:
Scarlet Dorn im Duett mit Sven Friedrich
Der Opener greift das Debüt sehr gut auf und zeigt was Scarlet Dorn können. Gut gemachter Dark Rock, der Geschmack auf mehr erzeugt. „Back To The Ground“ holt uns nicht auf den Boden der Tatsachen zurück, sondern zeigt vielmehr was für eine tolle Sängerin Scarlet Dorn ist. Mit „Proud And Strong“ wird noch einer draufgesetzt. Ein Duett mit Sven Friedrich von Solar Fake und ein richtig starker Song mit Elektroeinschlag. „Love Has No Colour But Love“ ist eine Ballade die mich jetzt nicht so packt. Aber ich mag die implizierte Aussage. Ob man es nun politisch oder rein menschlich auffassen will sei mal dahingestellt. Für die Liebe ist einzig allein die Liebe entscheidend und nichts anderes. „One Day“ ist auch ein guter Song und Scarlet wirklich eine gute Sängerin, aber mir fehlen die Ecken und Kanten. Einzig der Gesang bringt etwas Außergewöhnliches rein. Gleiches gilt leider auch für „Hope Is Here“. Gut aber auch nicht mehr.
Scarlet Dorn einmal mit Biss
Getragen und ein wenig beklemmend schleicht sich „I Suffocate“ in die Gehörgänge und man kann die Not und Hilflosigkeit förmlich spüren. Ungewollt musste ich bei „Are You Watching Me“ an „Fear Of The Dark“ denken. Nein, es gibt da keine Ähnlichkeit. Aber die Angst, dass da jemand sein könnte ist das Verbindende was mir diese (zugebenermaßen sehr abwegige) Assoziation zufliegen ließ. „True Love Is Mad“ lässt mich an meine Lieblingssongs vom Debüt denken. Endlich ist Biss da, musikalisch wie gesanglich. Gerne mehr davon! „Forests“ ist eine schöne, atmosphärische Ballade, während „My Bionic Misery“ so dahinplätschert und einen gefälligen Refrain hat. Es gibt nichts auszusetzen, aber auch nichts hervorzuheben. „Loss Of Gravity“ ist eine Akustik-Ballade getragen vom Gesang. Kann man machen, wenn man so eine gute Sängerin hat. „Until The Waters Run Dry“ beschließt das Album und auch der ist gut gemacht. Aber so manches mal möchte ich der Band einfach reinrufen: Und jetzt legt los! Einfach mal Gas geben!
Scarlet Dorn können mehr
Damit kein falscher Eindruck entsteht, möchte ich hier direkt sagen, dass „Blood Red Bouquet“ ein gutes Album ist. Gute Musiker, eine fantastische Sängerin und eine gute Produktion. Aber Songs wie „Proud And Strong“ oder „True Love Is Mad“ zeigen beispielhaft, dass Scarlet Dorn mehr können als nur gut zu sein. Ich persönlich hätte mir mehr Ecken und Kanten und mehr Biss gewünscht. Aber als grundsätzlich optimistischer Mensch freue ich mich hier über die guten Ansätze und prognostiziere ein drittes Album, das uns umhauen wird. Das Potential ist und wie man so schön sagt, die PS müssen nur noch auf die Straße gebracht werden.
Line-Up und Kontakt
Scarlet Dorn – Vocals
Gared Dirge – Piano
Bengt Jaeschke – Guitars
Benji Mundigler – Bass
Henrik Petschull – Drums
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Bildquellen
- Scarlet Dorn Blood Red Bouquet Cover: result promotion
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