Sic Zone übertreffen sich mit Re:Think selbst
Am 22. März hatten wir schon das Vergnügen im Kölner Valhalla das exklusive Releasekonzert von „Re:Think“ von Sic Zone zu erleben und heute am 29. April 2024 erscheint das Album dann auch offiziell bei ACFM Records. Und es war beileibe keine einfache Geburt. Die letzte Veröffentlichung war „A-Rise“ aus den Jahre 2019 und dann kam die Pandemie und am Ende ein kompletter Besetzungswechsel der Band um Frontmann PY herum. Aber was die rundumerneuerten Sic Zone mit „Re:Think“ nun auf die Menschheit loslassen ist ein echter Knaller. Ich bin total begeistert und sage jetzt schon, dass sich Sic Zone mit dieser Platte selbst übertroffen haben. Und warum, dass erzähle ich euch nach dem Video zu „Simple“ gerne noch ganz genau.
Sic Zone goes Rock ’n‘ Roll
Schon der Opener „Sic City 2“ bringt eure Boxen zum Bersten. Angetrieben von Dalibor an den Drums gibt es hier ein Riffgewitter und einen wütend, kreischenden PY. Aber immer wieder unterbrochen von ruhigeren Parts, was das Ganze noch viel intensiver macht. Das ist eine echte Weiterentwicklung und legt die Messlatte gleich zu Anfang verdammt hoch. Aber gar kein Problem, „Simple“ legt die gleich nochmal höher. Nicht ganz so brachial, aber irgendwie viel musikalischer und noch emotional greifender als der Opener. Jeder kennt bestimmt Menschen, die sich als den Mittelpunkt der Welt betrachten, Narzissten halt. Nicht gerade angenehm und hier ist der passende Song dazu. Ich mag die ersten, jazzigen Töne von „Between The Lines“ einfach. Und dann gibt es einfach knapp vier Minuten lang einfach auf die Fresse. Das ist glaube ich auch der älteste Song auf der Platte und entstand schon vor ein paar Jahren. „The Youth Of Suicide“ hatten wir euch hier schon im Dezember ausführlich vorgestellt. Das dazugehörige Video wurde übrigens von TikTok verbannt, dabei behandelt es mit Depressionen und Suizid-Gedanken doch ein so wichtiges Thema. Und auch hier zeigt sich wieder wie sehr Sic Zone als Band gereift sind. Das ist einfach klasse Songwriting. „Collateral“ geht wieder einfach nach vorne und „Scum Feeling“ steht wieder exemplarisch dafür warum Sic Zone so schwer zu packen sind. Düsteres Intro, Black Metal-Riffing, dazu ein Groove der einlädt mit dem Kopf zu nicken und dann immer wieder diese verstörenden, dissonanten Gesangsharmonien. Die größte Überraschung ist aber „Eat That“. Sic Zone goes Rock ’n‘ Roll und das mit Rod Usher von The Other als Gastsänger. Eine ganz und gar ungewohnte Klangkomponente im Sic Zone Kosmos, aber absolut gelungen. Und wenn ich einen Wunsch freihabe, dann würde ich den Song gerne einmal live auf der Bühne erleben.
Sic Zone – musikalisch wie noch nie
Die zweite Hälfte startet mit „Injustice“, das für Sic Zone – Verhältnisse ungewöhnlich ruhig klingt, aber mit seiner düsteren Atmosphäre punktet und auf jeden Fall im Ohr hängen bleibt. Im Gegensatz zu „C.A. Bulletproof“. Denn das ist so ein Kracher, dass keiner dabei ruhig zuhören kann. Da kreist die Matte, sofern vorhanden. Oder es werden die Köpfe geschüttelt als ob es kein Morgen gibt. Ein Wahnsinnsstück das live alles abreißt, wie ich es selber schon ein paar Mal erleben durfte. „Purgatory“ ist wieder klassischer Sic Zone Stoff, aber mit Weiterentwicklung. Der Refrain ist richtig klasse. Die musikalische Weiterentwicklung zeigt sich aber noch viel deutlicher im knapp neun Minuten langen „Karma Will Get You“. Toller Titel, eingebettet in Akustikgitarren (Ja, Akustikgitarren bei Sic Zone. Okay, als Zugeständnis sind sie runtergestimmt.) und Percussions. Kontinuierlich bauen Sic Zone hier Spannung auf, ohne sie wirklich aufzulösen. Ganz großes Kino! Die aufgestaute Spannung kann sich dann bei „All“ entladen. Vergleichsweise simpel, mit einem tollen Groove ausgestattet und mit mitreißenden Gitarrenleads bietet der Song von fiesen Screams alles bis hin zu einem mitsingfähigen Zeilen. Dann folgt die nächste Überraschung. „I Know My Enemy“ ist die erste Ballade in der Historie von Sic Zone. Okay, Halbballade. Aber wie ihr oben im Video sehen könnt einfach grandios. Geschickt werden die ruhigen Parts immer wieder durch brachiale Zwischenstücke konterkariert und nehmen den Hörer mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Zum Abschluss (exklusiv in der CD-Version) heißt es dann „Scream More“ und das dient gleichsam als Aufruf zur inneren Befreiung. Denn so heißt es zum Ende immer wieder „Free your mind and the rest will follow„, was gleichsam zum Motto von Sic Zone passt: „Get Sic – Get Free“. Mir bleibt abschließend nur zu sagen, dass Sic Zone sich mit „Re:Think“ selbst übertroffen haben. Sie sind musikalischer in dem Sinne geworden, dass die gewohnte Brachialität jetzt auch immer wieder durch ruhigere Passagen aufgebrochen wird und alles so noch viel, viel intensiver wird.
Sic Zone auch live immer besser
Sind Sic Zone auf CD schon wahnsinnig gut, so möchte ich die Gelegenheit nutzen und allen anzuraten die Band auch live zu erleben. Das jetzige Line-Up ist mit Abstand das Beste, was ich ich den vergangenen Jahren gesehen habe. Till am Bass hat sich nahtlos eingefügt, Saw an den Keys ist einfach souverän und Dalibor peitscht die ganze Band an den Drums nach vorne. Über Frontmann PY muss man keine Worte mehr verlieren. Die größte Entwicklung in der Live-Präsenz hat für mich aber Henner an der Gitarre gemacht. Das passt einfach und macht Spaß! Überzeugt euch einfach selbst. Es gibt dieses Jahr noch ein paar Gelegenheiten.
04.05.2024 – ACFM Festival, Ochtendung
29.06.2024 – Runzhausen
13.07.2024 – Field Invasion Festival, Urbach
13.09.2024 – Nürtingen
14.09.2024 – Sulzbach
21.09.2024 – Köln, MTC
In eigener Sache
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Bildquellen
- Sic Zone Rethink Beitragsbild: ACFM Records
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